Fußball: Kreisliga A 2 Ahaus/Coesfeld
Oesteroth macht Pause, Nazarenus weiter
Seppenrade
Fortuna Seppenrade ist für Co-Trainer Thomas Oesteroth so was wie die zweite Familie. Weil der Mann aber noch eine erste hat und ein weiteres Mal Papa wird, nimmt er im Sommer eine Auszeit vom Sport. Der Chefcoach macht weiter.
Thomas Oesteroth ist seit Menschengedenken für Fortuna Seppenrade tätig. Spieler, Spielertrainer der Reserve, Coach im Jugendbereich, Interimschef der Ersten, aktuell Assistent von Artur Nazarenus: Der Posten, den der 36-Jährige bei den Schwarz-Gelben noch nicht bekleidet hat, muss quasi erst erfunden werden. Und doch: Kurz nach der Ankunft des zweiten Kindes im April sei erstmal Feierabend. „Ist ja selbstverständlich, dass ich meine Frau stärker daheim unterstütze. Das ist auch im Verein lange bekannt.“
Wie lange er ohne den Sport im Allgemeinen und die Fortuna im Speziellen auskomme? „Bislang waren zwei Monate das Maximum“, sagt Oesteroth und lacht. Er hatte damals seine Tätigkeit bei der Zweitvertretung beendet – nur um wenig später Mahmoud Abdul-Latif, den damaligen Coach der Ersten, zu unterstützen.
Auszeit bis 2025 – und danach?
„Jetzt dürften es eher zwei Jahre werden“, schätzt der Ur-Seppenrader. Und danach? Mal sehen. Vorstellen kann sich Oesteroth vieles. 2025 sei sein Sohn alt genug, um ihn bei den Minis anzumelden, „vielleicht fange ich mit ihm ganz unten an“. Womöglich suche er andernorts eine neue Herausforderung. Wobei man sich das bei ihm – schwarz-gelb bis ins Mark – kaum vorstellen kann. So oder so: „Zwei Jahre sind, selbst im Amateurfußball, eine verdammt lange Zeit. Fast nicht planbar.“
Und doch können sich die Fortuna-Entscheider in puncto Cheftrainer genau das vorstellen: dauerhaft auf Nazarenus zu setzen. Im Idealfall, sinniert Obmann Max Kemmann, präge der Mann „bei uns eine Ära wie vor ihm Mahmoud Abdul-Latif“. Nazarenus` Vorgänger war immerhin viereinhalb Jahre an der Reckelsumer Straße in Amt und Würden.
Neubesetzung von größter Bedeutung
Weshalb sie den Kontrakt mit dem Coach gern verlängert haben. Weil der aber ebenfalls zum zweiten Mal Papa wird, sei die Neubesetzung des Co-Trainer-Posten von größter Bedeutung, so Kemmann: „Wir suchen jemanden, der – wie ,Ösi‘ – auch mal eine Übungseinheit übernimmt, falls Artur nicht verfügbar ist. Der fußballerisch ähnlich kompetent ist.“ Und den Klub – wie „Ösi“ – aus dem Effeff kennt? „Nicht zwingend, aber eine von mehreren Optionen“, erklärt der für den Seniorenbereich Verantwortliche.
Bleibt die Frage, was sich der im Sommer (vorübergehend) Scheidende für den Rest der Saison vorgenommen hat: „bestmöglich abschneiden. Wir sind ja als Tabellendritter in einer komfortablen Lage. Niemand erwartet von uns den Aufstieg. Aber vielleicht können wir die führenden Teams ein bisschen unter Druck setzen. Und ich würde äußerst ungern zwei Mal binnen einer Spielzeit gegen Lüdinghausen und Olfen verlieren.“
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