Fußball: Kreisliga A 2 Ahaus/Coesfeld
Ruhe reinbekommen – Union Lüdinghausen legt mit neuen Trainern los
Lüdinghausen
Yannick Gieseler, neuer Coach des SC Union Lüdinghausen, hat am Sonntag zum offiziellen Fototermin gebeten. Externe Neuzugänge sucht man auf dem Bild vergeblich. Trotzdem gibt es eine hochinteressante Personalie.
Sonntag, 12 Uhr, Westfalenring: Es nieselt. Das ist deshalb erwähnenswert, weil einem in den vergangenen Jahren beim Trainingsauftakt der Fußballer des SC Union Lüdinghausen die Sonne nur so auf den Pelz brannte. Aber erstens ist diesmal eh alles anders, nach sechs Spielzeiten in der Bezirksliga ging’s Anfang Juni eine Etage runter, in die A-Liga. Und zweitens ist es ja womöglich ein gutes Omen: Herrliches Wetter zu Beginn der Vorbereitung, dunkle Wolken, je näher die Entscheidungen rücken – wieso nicht mal andersrum?
Der Stimmung tut der Regen jedenfalls keinen Abbruch. Es wird geflachst beim traditionellen Fototermin. Der Frust nach dem Abstieg: längst verdaut. Wie enttäuscht Yannick Gieseler gewesen sei, dass er nun doch keinen Achtligisten übernimmt? „Null“, versichert der neue Coach glaubhaft, „ich wusste doch schon im Januar, dass genau das passieren kann“.
Durchschnaufen vor dem Re-Start
Gieselers Mission am Ring? „Erstmal Ruhe reinbekommen.“ Die vielen Wechsel auf der Trainerbank, um die Dinge noch zum Guten zu wenden, dann doch das bittere Ende: Mit dem Trubel soll es das bitte fürs Erste gewesen sein. Durchschnaufen vor dem Neubeginn. Und auch auf dem Rasen wünscht sich der Cheftrainer etwas mehr Abgeklärtheit. „Die Ruhe am Ball“, „klare Aktionen“ auch und gerade unter Druck: Die habe in der Rückrunde, in der Gieseler mehrfach Zaungast war, bisweilen gefehlt.
Zu Beginn der Testphase wolle er die Defensive stabilisieren, „hat wahrscheinlich mit meiner eigenen Vergangenheit als Abwehrspieler zu tun“. Wobei Gieseler der Meinung ist, „dass Union zuletzt den einen oder anderen unnötigen Treffer bekommen hat“, im Abwehrzentrum mit Leuten wie Patrick Voll, Miguel Schürmann oder Felix Heck „aber eigentlich ganz gut aufgestellt ist“.
Eine weitere Baustelle: der strukturierte Aufbau. „Teams wie Rödder oder Hausdülmen werden uns, bei allem Respekt, sicher nicht den Gefallen tun, hoch zu pressen“, glaubt Gieseler. Um so nach Fehlern die bekannt flinken Außenstürmer der Nullachter auf die Rampe zu setzen. Das sei aber gar kein Problem, „da ich ohnehin ein Verfechter des Ballbesitzfußballs bin“. Spielerische Lösungen finden – auch das steht in den kommenden Wochen verstärkt auf dem Programm.
Anspruch: Vorn mitmischen
Um dann die Gegner ab Mitte August spielerisch auseinanderzunehmen und gleich wieder Kurs Richtung Bezirksliga zu nehmen? „Offiziell nicht“, betont der Coach, was ein bisschen Interpretationsspielraum lässt. Aber vorn mitzumischen, das sei schon der Anspruch der Schwarz-Roten. Den einen Titelanwärter gebe es so oder so nicht: „In Billerbeck, meinem Ex-Klub, ist der umgehende Wiederaufstieg meines Wissens nicht das vorrangige Ziel – obwohl das Team zusammengeblieben ist.“
Olfen, der dritte Absteiger, setzt nach dem Massenexodus im Frühjahr wieder verstärkt auf junges, eigenes Personal. Eine Philosophie, die auch die „Eisernen“ (bei denen es praktisch gar keine Veränderungen gibt) seit geraumer Zeit verfolgen. Aus der eigenen Jugend stößt Mittelfeldmann Elias Rohlmann zum Kader der Ersten, zwei Noch-A-Jugendliche, Keeper Max Kusberg und Innenverteidiger Jonas Lindner, werden hochgeschrieben.
Die vielleicht interessanteste Personalie: Christoph Blesz, bereits in der vergangenen Saison so was wie der verlängerte Arm der Verantwortlichen auf dem Rasen, fungiert fortan als spielender Co-Trainer. Gieseler „kenne und schätze ihn seit vielen Jahren – nicht nur als Fußballer, da ist Christoph eh über jeden Zweifel erhaben. Und mit Anfang 30 hat er jetzt das passende Alter erreicht, um diesen zusätzlichen Part zu übernehmen.“
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