Basketball: U 14-Kreisliga
Serientäter, die Zweite – Union Lüdinghausen noch dominanter
Lüdinghausen
Platz eins ist den Jungs und Mädchen des SC Union Lüdinghausen eh nicht mehr zu nehmen. Auch diese reguläre Spielzeit werden sie wohl ohne Niederlage beenden. Nur eine Sache würde Inga Trahe den Spielern niemals durchgehen lassen.
Das U 14-Team des SC Union Lüdinghausen war 2021/22 in der Kreisliga, wir erinnern uns, das Maß der Dinge. Wobei es „maßlos“ noch besser trifft: Zehn Spiele, zehn ziemlich deutliche Siege, so lautete die blitzsaubere Bilanz der nimmersatten Nullachter. Nur verließen im Sommer halt fünf Leistungsträger altersbedingt die Mannschaft, um fortan in der eigenen U 16 auf Korbjagd zu gehen. Inga Trahes vermeintlich nicht ganz unbegründeter Kommentar damals: „Oh je“. Was so ziemlich dieselben Worte sein dürften, die den gegnerischen Trainern über die Lippen kommen, wann immer es gegen Union geht.
Denn was sich Lüdinghausens Trainerin damals kaum vorstellten konnte: Ihre kleinen Schützlinge treten in der laufenden Saison sogar noch dominanter auf als in der vergangenen. Zwölf von 14 Partien sind inzwischen absolviert, zwölf Mal haben die Serientäter in den roten Trikots wie gehabt das Parkett als Sieger verlassen. Noch beeindruckender: Im Schnitt erzielt die Trahe-Fünf je Begegnung stolze 91 Punkte und kassiert ganze 30. Krassestes Ergebnis bislang: das 109:18 im Hinspiel gegen Westfalia Kinderhaus. Und die Bilanz wird, dafür muss man kein Basketballfachmann sein, am Ende der regulären Spielzeit noch imposanter ausfallen. In den letzten beiden Partien geht es nämlich gegen die Kellerkinder UBC Münster 4 und TSV Bocholt. Oh je.
Training mit der eigenen U 16
Nur: Bringen diese allsonntäglichen Machtdemonstrationen das Team überhaupt weiter? Wäre es für die Entwicklung der Kids nicht besser, duellierten sie sich auch mal mit Gleichwertigen? „Doch, schon“, räumt der Headcoach ein. Weshalb die schier Unbezwingbaren, die älteren Jungs jedenfalls, 2023/24 einen Start in der Landesliga anpeilen. „Die haben schon jetzt eine zusätzliche dritte Trainingseinheit mit der aktuellen U 16“, erklärt Trahe. Um sich für künftige Herausforderungen zu wappnen. In der nächsthöheren Altersklasse „zieht man nämlich nicht mehr einfach so zum Korb, da geht es unter den Brettern ganz schön zur Sache“, weiß die Expertin. Und die fünf Mädchen in der (bis zur U 14 gemischten) Mannschaft messen sich bereits jetzt in der U 18-Kreisliga mit Gegnerinnen, „die im Schnitt zwei, drei Jahre älter sind. Da gibt’s logischerweise auch mal ´ne Niederlage.“
Obschon die U 14-Konkurrenz die Lüdinghauser nie ernsthaft fordert, weiß Trahe sehr wohl, wo sie den Hebel ansetzen muss: „einerseits beim Training. Andererseits verlange ich von den Mädels und Jungs, in den Liga-Matches bis zur letzten Minute zu marschieren. Auch das bringt sie weiter.“
Kein Mitleid, wenn das andere Team bereits mit 60, 70 Punkten im Rückstand ist? „Höchstens ein bisschen, dafür arbeiten meine Spieler ja auch hart.“ Wobei: Das Allerwichtigste sei „der Respekt vor dem Gegner. Sollte es passieren – was bisher aber zum Glück nie der Fall war –, dass wir die andere Mannschaft vorführen, würde ich sofort dazwischengehen.“
Übrigens scheint den Nullachtern der talentierte Nachwuchs nicht auszugehen. Gleich drei U 12-Combos stehen schon in den Startlöchern, um den so erfolgreichen bis 14-Jährigen im Klub nachzueifern. Oh je.
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