Badminton: Rückblende
Unbeschwert zu Bronze – Karin Schnaase-Beermanns EM-Coup 2014
Lüdinghausen
Vor sieben Jahren, im russischen Kasan, gewann Karin Schnaase-Beermann (Union Lüdinghausen) EM-Bronze im Einzel. Besonders denkwürdig: ihr Viertelfinal-Match gegen die Dänin Line Kjaersfeldt.
Eine Unionistin, die eine EM-Einzel-Medaille holt: Das gab es schon mal. Vor sieben Jahren, im russischen Kasan, gewann Karin Schnaase-Beermann Bronze. Nur sei die Ausgangslage damals eine völlig andere gewesen, wie sich die Lüdinghauserin erinnert: „Ich hatte meine internationale Laufbahn ja eigentlich 2013 beendet. Also fehlten mir vor der Europameisterschaft die nötigen Ranglistenpunkte.“ Entsprechend happig war für die Ungesetzte die Auslosung. „Da musste ich schon schlucken“, erzählt die heute 36-Jährige. Aber: „Dass ich ohne die ganz großen Erwartungen nach Russland geflogen bin, war sicher kein Nachteil.“
Nach dem hart umkämpften Auftaktsieg gegen die aus der Bundesliga bekannte Lokalmatadorin Ella Diehl fertigte Schnaase-Beermann die Tschechin Jana Čižnárová ab und ließ anschließend auch der an Position vier gelisteten Bulgarin Linda Zechiri nicht den Hauch einer Chance.
Somit ging es anschließend, im Viertelfinal-Duell mit Dauerrivalin Line Kjaersfeldt (Dänemark), bereits um Bronze. Es sei ein denkwürdiges Match gewesen, so die Steverstädterin: „Ich hatte mir gegen Ende des ersten Satzes den Knöchel verstaucht. Gefühlt bin ich danach alle paar Minuten behandelt worden.“ Nur habe die Dänin daraus kein Kapital geschlagen: „Line ist mit der Situation mental überhaupt nicht klargekommen.“ Während sie selbst die letzten Kräfte mobilisierte – angestachelt von den Nationalmannschaftskollegen. „Josche (Zurwonne/ebenfalls Union – d. Red.) hatte mitbekommen, was los war und das ganze Team mobilisiert, auf der Tribüne alles zu geben.“ Es half, auch der zweite Durchgang ging an die Deutsche. „Einen dritten“, lacht Schnaase-Beermann rückblickend, „hätte ich nicht überlebt“.
Das anschließende Halbfinal-Aus gegen Spaniens Superstar Carolina Marín – 2014 wie 2021 topgesetzt – sei indes weniger dem lädierten Sprunggelenk geschuldet gewesen: „Da wäre ich selbst in bester Verfassung chancenlos gewesen.“
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