Fußball: Westfalenliga
1. FC Gievenbeck macht drei Tore gegen Herforder Feldspieler im Tor
Münster
Vom Verletzungspech des Gegners profitierte der 1. FC Gievenbeck beim 3:1 über den SC Herford. Der Druck war groß, als ein Feldspieler in den Kasten musste, doch der Spitzenreiter hielt ihm stand und machte in der zweiten Hälfte seine Tore.
Jedes Spiel hat seine eigene Geschichte, dieses eine extreme. Beim 13. Westfalenliga-Sieg dieser Saison, dem 3:1 (0:1) über den SC Herford, spielte Spitzenreiter 1. FC Gievenbeck zuerst gegen einen Torwarttrainer im Gäste-Kasten an und nach dessen Verletzung gegen einen Feldspieler, der mutig genug war, ab Minute 50 den Keeper zu spielen. Danach fielen die Treffer für die Münsteraner.
Allenfalls war Erleichterung spürbar bei der Elf, die ganz schlecht ins Spiel kam und angesichts der personellen Nackenschläge für die Ostwestfalen im Kopf damit klar kommen musste, die eklatante SC-Schwäche ausnutzen zu müssen. Es klappte ja. „Wir sind lange dem 0:1 hinterhergelaufen, haben dann umgestellt und die notwendige Wirkung erzielt“, hakte Gievenbecks Trainer Florian Reckels den Pflichterfolg ab.
Eschhaus perplex
Der Drittletzte überrumpelte den FCG direkt. Von zwei gefährlichen Ecken nahe vors Tor bugsierte Adem Avci die zweite am perplexen Torwart Nico Eschhaus vorbei ins kurze Eck (4.). Auf dem tiefen wie holprigen Rasen schlüpfte Herford in die gewünschte Rolle und ackerte eifrig in diversen Duellen über den ganzen Platz. Der FCG hielt nur zögerlich mit und ließ weitere Szenen der Herforder zu, deren Torschütze wie auch Omar Khaled ein sehr robuster Stürmer-Typ war. Erst in Minute 44 und nach Vorarbeit von Guglielmo Maddente und Passgeber Asmar Paenda, der keinen Abnehmer fand, wurde die Reckels-Elf auch mal gefährlich.
Zalipski muss raus
SC-Keeper Christopher Zalipski musste nicht oft zupacken. Er spielte, weil Michael Arnolds (verletzt) und Ersatzmann Gotse Traykovski (erkrankt) fehlten. Der Torwarttrainer zog sich eine Muskelverletzung am Oberschenkelansatz zu und sank schmerzgeplagt zu Boden. Trainer Ufuk Basdas fand den Notnagel für die Schlüsselposition in Außenverteidiger Horly Ngouba Moudouhy. Der 22-Jährige traute sich was und sah den FCG ab der 50. Minute auf sich zurollen. Anton Mand fungierte offensiver als Zielspieler, Christian Keil schwang sich zum Aktivposten auf.
Scherr gleicht aus
Er schlug die Ecke, die Johan Scherr zum 1:1 nutzte (57.). Mit Janes Niehoff, der sein Comeback feierte nach etlichen Monaten, traf ein Eingewechselter beinahe (69.). Gievenbeck musste möglichst ruhig und zugleich hartnäckig bleiben. Keil verpasste per Volleyabnahme, und Eschhaus musste sogar noch einmal klären gegen Avci. Dann sicherte Niklas Beil den Ball und legte auf Keil ab, dessen 16-Meterschuss für Ngouba Moudouhy nicht zu parieren war (75.). Das 3:1 durch Michael Fromme (90.) musste er auch noch schlucken.
FCG: Eschhaus – Beil, Scherr, Mende – Paenda, Heubrock (68. Niehoff), Kurk, Balz (80. Dirks) – Mand (84. Martin) – Maddente (89. Fromme), Keil
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