Fußball: Bezirksliga-Aufstiegsspiel
BW Aasee zittert lange und jubelt am Ende doch ausgelassen
Lüdinghausen
Sie haben lange warten müssen, ehe der erstmalige Sprung in die Bezirksliga wirklich feststand. Doch als es nach dem am Ende wackligen 1:1 bei Union Lüdinghausen so weit war, gab es für die Meistertruppe von BW Aasee kein Halten mehr. Nach dem 0:0 im Hinspiel konnte die große Sause starten.
Zitterspiel, Nervenkitzel, Abwehrschlacht – die Bezeichnung ist eigentlich egal. BW Aasee musste lange bangen, ehe der große Coup geschafft war. Die Münsteraner steigen in die Bezirksliga auf nach einem 1:1 (1:0) im Rückspiel der Aufstiegsrelegation bei Union Lüdinghausen. Das Wie war zumindest der Mannschaft hinterher völlig schnuppe. Verdient oder unverdient? Diese Frage stellte sich nach der letzten Chance zweier Meister von vornherein nicht. Trainer Costa Fetsch war bereits vor der üblichen Bier-Sekt-Wasser-Dusche klatschnass. Der Druck der Gastgeber in der Schlussphase war nach dem 0:0 im Hinspiel riesig.
„Wir waren in der zweiten Halbzeit zu passiv, in den letzten 20 Minuten fehlte die Entlastung. Das war auch draußen anstrengend. Wir sind froh, dass wir es sind“, meinte er. Mit Blick auf die vergangenen Wochen mit drei Entscheidungspartien bis zum Happy End sagte der 46-Jährige: „Sowas braucht man nicht, sowas braucht keiner.“ Keeper Sven Cordes, zweifellos einer der Matchwinner, räumte ein: „Ich hatte am Ende einen Puls von 500, glaube ich.“ Während seine Kollegen schon lautstark die Krönung einer eindrucksvollen Saison feierten, ließ der 28-Jährige erstmal die Anspannung abtropfen.
BWA-Kapitän Enno Stemmerich durfte am Westfalenring auflaufen, da die Mindestsperre von einem Spiel kurz zuvor bestätigt worden war, die er am Sonntag abgesessen hatte. Allerdings ist ein Union-Protest im Nachhinein noch denkbar. Wie wichtig der Taktgeber ist, zeigte vor allem die erste Hälfte, in der der Gast auch dank ihm die Lufthoheit hatte und in der er klug die Fäden zog. Etwa vor dem frühen 1:0 (Fetsch: „Genau das war der Plan.“). Ballgewinn Stemmerich, Lattenknaller Alexandros Chouliaras, Abstauber-Kopfballtor Torben Bucksteeg (7.)! „Es wurde Zeit, dass ich mal wieder einen mache“, sagte er.
Dass es später so spannend würde, hatte sich vor der Pause nicht angedeutet. Aasee hatte alles im Griff, spielte klug auf Abseits und ließ nur eine Chance zu, als Jens Brüninghoff Chidera Odum den Ball überließ, aber Cordes super parierte (27.).
Nach dem Seitenwechsel war Julian Sandner drei Mal nah dran am Treffer (46./51./ 52.), doch dann legte Union plötzlich los. Ein Kopfball von Jan Petrausch flog noch vorbei (62.), dann war Joker Markus Rips nach einem langen Ball erstmals frei und glich mit Wucht aus (73.). Jetzt wirkten die Münsteraner platt, Lüdinghausen versuchte alles. Odum (75.), Rips (77.) und vor allem Sven Görlich, der völlig blank an Cordes verzweifelte (82.), hätten den Aasee-Traum fast platzen lassen. Als Rips eine scharfe Hereingabe über die Latte lenkte (90.), war das Pulver der Hausherren verschossen. Mit dem Schlusspfiff waren die Blau-Weißen erlöst. Die Studententruppe, wie sie sich selbst gern nennt, hat die Bezirksliga auf den letzten Drücker gepackt. „Es waren schon verrückte Tage“, meinte Cordes. Und dann stieg er ins Partygeschehen ein.
► BWA: Cordes – J. Kampschulte, Roth, Brüninghoff (84. Steur), Borgers – Chouliaras, Roesmann, Stemmerich, Pelz (62. Möller) – Sandner (86. Schenkel), Bucksteeg.
► Durch den BWA-Aufstieg steht fest, dass Ems Westbevern in die Kreisliga A und Portu Münster in die B-Liga aufrückt.
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