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Münsters Sportler des Jahres

Das Schaulaufen der Asse

Münster

Eine hauchdünne Entscheidung bei den Frauen, eine emotionale Explosion bei den Männern. Dazu Ruderer, die fast alles gemeinsam machen und Junioren, denen die Olympischen Spiele 2020 gerade recht kommen könnten. Die Palette hätte nicht bunter sein können, als am Montagabend die Sportler des Jahres 2015 geehrt wurden. Wie gehabt im großen Rahmen, einmal mehr in einer konzertierten Aktion großzügiger und treuer Sponsoren, erneut im GOP-Varieté. Und auch in seiner 43. Auflage vollauf gelungen: wunderbar witzig und wirklich würdig.

Michael Schulte

Tolle Stimmung bei den Stars: Die Titel gingen an Sven Ditzel, Felix Brummel, Ingrid Klimke, Alexander Eckervogt, Thomas Wendt und Patrick Dirksmeier. Für das Rahmenprogramm der Extraklasse sorgten die GOP-Artisten Semen Krachinov und das Trapezduo Passe-Pieds (von links). Foto: Wilfried Gerharz

Der Auflauf der Asse bestimmte den Ablauf des Abends. Und für den entsprechenden Rahmen sorgten gut 350 geladene Gäste. Diese waren aber nicht nur geladen, sondern auch ausgesprochen gut gelaunt. Da mussten sich die Moderatoren des Abends, Thomas Philipzen und Alexander Heflik, gar keine große Mühe geben – die Stimmung stimmte von Anfang an.

Bei Leo Bröker wurde das Gefühl noch besser, denn er erhielt den Sport-Oskar. Der Pfadfinder der Giro-Radstrecken befasst sich das ganze Jahr damit, den passenden Weg für Profis- und Amateurradler zu finden. Nebenbei sitzt der 78-Jährige auch noch im Sattel und radelt durchs Münsterland. Im vergangenen Jahr mit fatalen Folgen, „als ein Pkw-Fahrer auf dem Wirtschaftsweg sechs Leute abrasierte“. Schwer verletzt wurde das Hobby-Radler-Sextett auf die umliegenden Krankenhäuser verteilt. Einer davon war Bröker: „Ich bin froh, dass ich noch lebe.“

Die Olympischen Spiele 2020 in Tokio könnten ein Ziel sein, darüber waren sie sich einig: Schwimmer Alexander Eckervogt, Ruderer Henri Schwinde und Volleyballerin Hanna Orthmann. Die drei ausgezeichneten Juniorensportler.

Wer rudern kann, studiert Maschinenbau. Das hat der siebenfache Titelträger Philipp Stüer vorgemacht, dem eifern Felix Brummel und Sven Ditzel nach besten Kräften nach. Gemeinsame Sache machen die Zwei vom TV Münster seit Jahren, der Titel Mannschaft des Jahres war für die Vize-Weltmeister im Leichtgewichts-Vierer (ohne Steuermann) die gerechte Belohnung. Beide haben angekündigt, dieses Jahr erneut angreifen zu wollen. Im Boot.

Was Angriff betrifft, da fackeln auch die USC-Frauen nicht. Nachdem es am Wochenende sechs Punkte gab, schielen Münsters Volleyball-Asse zur Liga-Spitze. Ausschließen will da niemand nichts, nicht mal den Titel.

Bestens zufrieden mit „Bronze“ waren Münsters Basketballer, das erklärte Trainer Philipp Kappenstein. Als UBC wurden sie geehrt, weil sie letztes Jahr noch so hießen. Als WWU-Baskets wollen sie diese Saison für Furore sorgen, Meisterschaft und Pokalsieg stehen auf der Agenda.

Patrick Dirksmeier musste sich nach rasch das Jackett überziehen, den Schlips richten lassen, dann konnte das Siegerbild geschossen werden. „Damit habe ich einfach nicht gerechnet“, gestand der Triathlet und Sieger von 2011.

Gefühlt vorne war in jedem Fall Thomas Wendt. Der Tennis-Sieger bei den Special Olympics kam mit erhobenen Armen auf die Bühne, um sich als Zweiter feiern zu lassen. Und das hielt an, so sehr freute sich der sympathische Mann. Wie weit ein 16-Meter-Satz ist, wurde per Maßband im Saal demonstriert. Drittplatzierter und Dreispringer Christoph Garritsen staunte selbst nicht schlecht über seine Bestweite.

0,03 Prozent Vorsprung, das nennt man wohl hauchdünn. Ingrid Klimke, „Grande Dame“ der Reiterei, war es recht, sie ist mit ihrem achten Titel nun alleinige Rekordhalterin. Lena Malkus fehlten keine 50 Stimmen, aber die Weitspringerin nahm das sportlich. Ehrensache.

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