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Floorball: 2. Bundesliga

Torwart trifft: Berauschte Roxeler überraschen zum Playoff-Start

Münster

Die Floorballer des BSV Roxel haben einen Traumstart in die Playoffs zur Bundesliga hingelegt und den Ost-Meister PSV 90 Dessau kalt erwischt. Zwei Stammkräfte fehlten aus kuriosem Grund – und ein Keeper schwang sich zum Knipser auf.

Von Eric Adam

Kristaps „Crispy“ Novikovs (im grünen Trikot) ist eigentlich Torwart, sprang am Sonntag aber als Feldspieler ein und traf doppelt für die Floorballer des BSV Roxel, die gegen den PSV 90 Dessau einen ersten Schritt in Richtung Playoff-Halbfinale gegangen sind. Foto: Markus Paletta

Schritt für Schritt nähern sich die Floorballer des BSV Roxel dem Traum von der Bundesliga. Am vergangenen Sonntag empfingen die Münsteraner die beste Mannschaft der 2. Bundesliga Ost – und verwandelten ihre „Neue Halle“ erneut in ein Tollhaus. Dieses Mal sogar mit zwei Trommeln auf der Tribüne, da „noch viel mehr von der Handball-Abteilung zum Anfeuern gekommen sind“, erklärte der grinsende Roxeler Kapitän Elias Rensing. Er hatte allen Grund zur Freude: Nach dem 9:6-Coup gegen den PSV 90 Dessau darf der BSV aufs Playoff-Halbfinale hoffen.

Dabei schnappten die „Black Wolves“ aus Dessau in Roxel schnell zu, trafen bereits nach vier Sekunden zum 1:0. Drei Minuten später erhöhten sie sogar. Zwei Tore Rückstand? Bereits letzte Woche war das kein Grund zur Verzweiflung für den BSV gewesen. Kapitän Rensing blieb es in der 15. Minute überlassen, die personell gebeutelten Roxeler zurück ins Spiel zu bringen. Kurios: Mit Ricardo Wipfler und Daniel Gayk hatten die Doppeltorschützen der Vorwoche Urlaub gebucht, „da niemand mit Playoffs gerechnet hatte“, wie Rensing erklärte.

Das zweite Drittel gehörte dann komplett den Kleeblättern, die dank der Treffer von Louis Kühr (32.), Lukas Welling (35.) und Till Möllmann (39.) auf 4:2 davon zogen. Der Hallenboden bebte unter dem Jubel der Akteure und Fans – Ekstase pur.

Roxels Torwart schnürt Doppelpack

„Es war, als hätten wir uns in einen Rausch gespielt“, resümierte Rensing das erneute Comeback nach einem  0:2-Rückstand. Und Roxel hatte noch lange nicht genug. Möllmann (41.), Kristaps Novikovs (43., 50.) sowie Rensing und André Kiethe mit einem Doppelschlag in Minute 56 schossen eine 9:3-Führung heraus.

Vor allem der Doppelpack von Novikovs ist erwähnenswert, weil der Mann mit dem Spitznamen „Crispy“ eigentlich Torwart ist und nur aufgrund der angespannten Personallage als Feldspieler einsprang.

Auch die Schlussoffensive der Wölfe gefährdete Roxels Sieg nicht mehr und so endete das erste Spiel der „Best-of-Three-Serie“ gegen den Ersten der Staffel Ost mit einem 9:6 für Roxel. Rensing sprach von „der besten Leistung der ganzen Saison“.

Entscheidung fällt am Wochenende in Dessau

Am kommenden Samstag (1. April) geht es nach Dessau, wo das Rückspiel stattfindet. Bei einem Sieg zieht Roxel in die Runde der letzten Vier ein. Bei einer Niederlage bleibt der BSV über Nacht in Sachsen-Anhalt und spielt am Sonntag um den Gesamtsieg. Der Gewinner der Serie zieht ins Halbfinale ein. Am Ende der Playoffs steigt nur der Final-Gewinner sicher auf, der Zweitplatzierte bekommt über ein Relegationsspiel gegen den Vorletzten der Bundesliga eine weitere Chance.

Davon ist der BSV Roxel noch ein gutes Stück entfernt. Aber: Nach dem fulminanten Sieg gegen Dessau hat der BSV alle Chancen auf eine berauschende Rückfahrt aus Deutschlands Osten.

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