Fußball: Landesliga
Vor dem Re-Start: „Klopp-Mann“ Weitz hat Roxel ein breites Kreuz verpasst
Münster
Der BSV Roxel könnte mit Marco Weitz den richtigen Trainer verpflichtet haben – die Chemie scheint jedenfalls schon mal zu stimmen. Jetzt müssen Ergebnisse her, denn Weitz will seine „tolle Truppe“ schnellstens aus dem Landesliga-Keller holen.
Grundsätzlich ist Marco Weitz kein bekennender Freund des Speed-Datings, doch in diesem Ausnahmefall hat der 39-Jährige großen Gefallen gefunden an der schnellen Kennenlernrunde. „Das ist eine super Truppe, die Jungs haben das Herz am rechten Fleck, sind lernwillig, wissbegierig, fragen nach und ziehen mit.“ Wenn es nicht „nur“ Fußball wäre, liefe das Ganze wohl schon unter „Liebe auf den ersten Blick“. Allemal stimmte die Chemie zwischen dem neuen Coach des Landesligisten BSV Roxel und seinem Team vom ersten (Telefon-)Kontakt an.
Kurz vor dem Jahreswechsel übernahm er das Kommando, wenig später klingelten bei den Kickern die Mobiltelefone. Jeden Einzelnen rief der neue Trainer an – und bereits diese Gespräche saßen. Das folgende Teamwochenende schweißte den BSV weiter zusammen. Mannschaftsabende, Analysen und viele Beratungen sorgten für den theoretischen Zusammenhalt, harte Arbeit auf dem Trainingsplatz für die praktische Umsetzung der neuen Spielphilosophie.
„Wir ziehen da alle an einem Strang“
„Wir ziehen da alle an einem Strang“, sagt Weitz nach drei Testspielen und einer spürbaren Entwicklung. „Natürlich reichen diese vier Wochen noch nicht, wir brauchen noch unsere Zeit, und natürlich sind Ergebnisse nicht besonders aussagekräftig, aber ...“ – aber die Fünfwochenbilanz kann sich allemal sehen lassen. Beim Premieren-Sparring gegen den Bezirksligisten SV Drensteinfurt (3:3) hakte es noch an einigen Ecken und Enden, Licht und Schatten wechselten sich ab. Beim 0:1 gegen Westfalenligist TuS Hiltrup kam dann schon in großen Teilen die Sonne raus, am Ende haperte es eigentlich nur am Resultat. „Das war ein sehr gutes Spiel von uns, das wir auch gewinnen mussten.“ Und zum Abschluss jetzt der 3:1-Erfolg in der Generalprobe beim „wirklich sehr guten“ Bezirksligisten SC Münster 08. „Das bringt uns noch keine Punkte, aber jeder Sieg ist wichtig für das Selbstvertrauen“, sagt Weitz. Ein breites Kreuz wäre also schon mal da vor dem Derby-Auftakt am kommenden Sonntag gegen Concordia Albachten.
Weitz will noch nicht zu viel verraten
„Alle freuen sich riesig auf das Spiel – und jeder einzelne ist bereit, das, was er sich in der Hinrunde eingebrockt hat, jetzt wieder auszulöffeln.“ Natürlich habe der Nachfolger von Oliver Logermann seine Philosophie mit ins Spiel gebracht, zuviel verraten will er aber noch nicht. „Ich habe eine klare Idee vom Fußball, aber ich will da die Gegner nicht schlauer machen als nötig.“
Immerhin soviel gibt Weitz preis: „Wenn es auf der einen Seite das gradlinige Präzisionsspiel von Pep Guardiola gibt und auf der anderen den aufwendigen Fußball der Marke Jürgen Klopp, dann bin ich ein Klopp-Mann.“ Dazu gehören Leidenschaft und Explosivität – das funktioniert nicht nur beim Speeddating.
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