Fußball: Landesliga
Brutaler Abstiegskampf: Was Roxel und Albachten Hoffnung macht
Münster
Der Abstiegskampf in der Landesliga 4 wird brutal. Gefährdet sind zahlreiche Clubs, die größtenteils seit Jahren auf dieser Ebene spielen mindestens. Fünf Mannschaften wird es am Ende erwischen. Auch der BSV Roxel und Concordia Albachten bangen.
Niemand muss ein Prophet sein, um vorauszusagen, dass der Landesliga 4 ein Hauen und Stechen um den Klassenerhalt blüht. Die (erweiterte) Münsterlandklasse gilt als attraktiv und beherbergt viele Dauerbrenner. Doch weil sie auf 16 Clubs reduziert wird, müssen gleich fünf Teams in diesem Sommer dran glauben.
Mittendrin der BSV Roxel. Wie Schlusslicht Werner SC, der VfL Senden oder der SV Herbern ein etablierter Verein und dennoch auf einem Abstiegsplatz. „Das hatten sich alle bei uns anders vorgestellt“, räumt der Sportliche Leiter Aljoscha Groß ein. „Wir müssen die Situation annehmen, auch wenn wir vielleicht am siebten Spieltag Zweiter waren. Ich bin aber noch relativ entspannt. Wir dürfen nur nicht den Start verschlafen.“
Rowald: „Natürlich ginge die Welt nicht unter“
Zum Auftakt gibt’s Sonntag gleich das Derby zu Hause gegen Concordia Albachten – den einzigen Neuling, der als Vorletzter unten drin steckt. Die anderen, der FC Epe, die TSG Dülmen und der FC Nordkirchen, haben alle schon acht, neun Punkte Vorsprung auf die bedrohliche Zone. Am rettenden Ufer bewegen sich der SuS Neuenkirchen, Viktoria Heiden, die SpVg Beckum, die SG Borken, der SC Altenrheine, der SV Dorsten-Hardt oder Vorwärts Wettringen. Alles regional wohlklingende Namen und seit Ewigkeiten mindestens in der Landesliga dabei. Nur Albachten passt da nicht rein. Die Concorden befinden sich in ihrer Premierensaison.
„Natürlich ginge die Welt nicht unter, falls wir es nicht packen, aber wir haben gezeigt, dass wir mithalten können“, sagt Sportchef Lasse Rowald. „Ich glaube, dass wir im zweiten Halbjahr einiges besser machen werden. Es ist nicht unmöglich.“ Sieben Punkte müsste der Aufsteiger aufholen. „Die Liga ist extrem ausgeglichen. Keiner fährt mal eben nach Werne und gewinnt da, aber es verliert auch keiner automatisch in Ahaus. Es steht immer alles Spitz auf Knopf.“
Die Westmünsteraner blieben auswärts sieglos und haben mit dem WSC den schwächsten Angriff. „Daran haben wir gearbeitet, und die meisten Spiele sind einfach eng“, sagt Rowald. Eine andere Begründung für die fehlenden Erfolge waren für ihn die langen Ausfallzeiten von Armani Medford, Nemaja Kovacevic, Fynn Durynek, Silas Nübel, Lars Zymner oder aktuell Darwin Ribeiro.
Herbern holt 42-jährigen Ex-Preußen
Der BSV hatte vor allem zu Hause Probleme (neun Zähler in neun Spielen). Das Nachbarschaftsduell wird zur Schlüsselpartie und hat es nicht nur aufgrund der Tabellenlage in sich. Mit Lasse Saerbeck, Thomas Kroker, Leon Willich, Thorben Hövelmann, Coach Sebastian Hänsel und Assistent Sven Saerbeck gibt es eine ganze Reihe Ex-Kleeblätter in Albachten. Rowald meint aber Roxel, wenn er sagt: „Die werden brennen.“
Darauf hofft natürlich auch Groß. „Das Spiel ist nicht unwichtig. Wir wissen, dass wir mit drei Siegen am Stück auch schnell wieder Achter sein können, und am Ende fragen wir uns vielleicht auch, warum wir uns so viele Sorgen gemacht haben. Aber jetzt ist die Lage eben, wie sie ist. Und damit müssen wir umgehen.“
Der 33-Jährige ist darauf vorbereitet, dass es im Saison-Endspurt noch mal ganz wild werden könnte. „Jeder kennt das. Zum Schluss punkten die von unten auf einmal gegen die von oben.“ Dass auch die Konkurrenz nicht schläft, zeigten schon die Aktivitäten in der Winterpause. Herbern zum Beispiel holte gleich sieben Neue, unter anderem den früheren Preußen-Stürmer Marcus Fischer (42). Die Roxeler eisten ihrerseits Keeper Johannes Brückner (und zuvor Raul Luca Prieto) aus Senden los, von einem direkten Rivalen also. Natürlich mussten sie um die Freigabe zunächst ringen.
Schwer vorstellbar, dass gleich ein Quintett aus diesem illustren Kreis in der neuen Saison nur noch in der Bezirksliga kicken wird.
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