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Reiten: DM in Balve

Langehanenberg und Klimke reisen guten Mutes zum Schloss Wocklum

Münster

Die Konkurrenz: stark wie immer. Das Ambiente: idyllisch. Die Vorfreude: riesig. Die Dressur-DM gehört in der nationalen Reiterei zu den Höhepunkten, bei denen auch Helen Langehanenberg und Ingrid Klimke nicht fehlen dürfen. Nach Balve ans Schloss Wocklum fahren sie mit guten Gefühlen, wollen sich dort im Kreise der deutschen Elite mit guten Leistungen behaupten.

Von Henner Henning

Helen Langehanenberg wird bei der DM in Balve wieder im Sattel ihres Top-Pferdes Annabelle sitzen und versuchen, sich bei der ersten Sichtung für die WM eine gute Ausgangslage zu verschaffen. Foto: Imago/Treese

Balve, dieses schöne Fleckchen Erde mit der Reitanlage am Schloss Wocklum, hat für die deutschen Dressurreiter eine besondere Bedeutung. Seit 2011 finden hier regelmäßig die nationalen Titelkämpfe statt, die als erste Sichtung für anstehende Championate des Jahres dienen. Wer sich hier in guter Verfassung zeigt, hat gute Chancen auf einen Platz in der stets so starken Dressur-Equipe. Zu der gehörte im vergangenen Sommer bei den Olympischen Spielen in Tokio (als Ersatzreiterin) und wenig später bei der EM in Hagen am Teutoburger Wald Helen Langehanenberg (RV St. Georg Münster), die eben in Balve im Sattel von Annabelle mit fünften Plätzen im Grand Prix, im Special und in der Kür den Grundstein für ihre Nominierung legte.

„Und jetzt liegt ja wieder was an“, sagt die 40-Jährige gut gelaunt mit Blick auf die Weltmeisterschaft im dänischen Herning (6. bis 14. August). Zu gerne würde die zweifache Weltcup-Siegerin dann wieder zum Team gehören, will dafür im Sauerland ein weiteres nachhaltiges Empfehlungsschreiben in Richtung Bundestrainerin Monica Theodorescu schicken. „Wir geben wie immer alles, bis zum Schluss“, verspricht Langehanenberg, die mit einem „guten Gefühl“ anreist. Zuletzt in München, überzeugte ihre Stute im Special, „gefühlt eine neue Stufe“ habe Annabelle erreicht. „Ich glaube, dass Mausi weiter gut drauf, gut vorbereitet ist“, sagt sie. Zwei, drei freie Tage gab es nach dem zweiten Platz im Münchener Grand Prix Special, dann versuchte sie, die 14-Jährige „bei Laune“ zu halten. „Sie ist ein Pferd, das Routine braucht. Sie kann ja eigentlich alles“, erklärt Langehanenberg, die in Balve zeigen will, „was in uns steckt“.

Langehanenberg: „Wird richig guter Sport werden“

Die Konkurrenz („Es wird schon richtig guter Sport werden.“) hat es – wie immer bei der DM – in sich. Zwar fehlt die schwangere Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl, der Rest des Olympia-Kaders um Isabell Werth und Dorothee Schneider aber ist ebenso dabei wie Matthias Alexander Rath und Ingrid Klimke (RV St. Georg) aus dem Perspektivkader.

Zur Konkurrenz gehört auch Ingrid Klimke mit Franziskus. Foto: Imago/Treese

Wie Langehaneberg geht auch die Reitmeisterin aus Münster positiv gestimmt in die Titelkämpfe, machte sich nach der Erfahrung aus dem April in Hagen mit Franziskus schon am Mittwoch auf den kurzen Weg. Am Teutoburger Wald hatte sich der Holkenbrink-Hengst vor gut zwei Monaten „unheimlich kernig“ präsentiert, was sich in Grand Prix auf unliebsame Weise zeigte. „Da ist er bei der ersten Verstärkung gleich mal losgebockt“, sagt Klimke, die daher schon am Mittwoch und am Donnerstag Franziskus vor Ort ritt. In der Vorbereitung schaute Disziplintrainer Jonny Hilberath am Stall Klimke vorbei, gab der 54-Jährigen „gute Hausaufgaben“ auf. Diese hat sie gewissenhaft abgearbeitet, hat im Training an vielen Kleinigkeiten getüftelt. „Ich hoffe nun, dass das Ergebnis zu sehen ist. Es sind ja alle Guten da. Wir wollen zeigen, was wir können und dass wir in guter Form sind.“

Der Nachwuchs auf dem Prüfstand

Und auch ihr vierbeiniger Nachwuchs steht in Balve auf dem Prüfstand, in der Qualifikation zum Nürnberger Burgpokal setzt Klimke auf den etwas erfahrenen Firlefranz sowie auf Freudentänzer, der „einen Schritt nach vorne gemacht hat, aber noch Erfahrung braucht“, so Klimke. Was auch für Langehanenbergs achtjährige Zaeta gilt. „Sie ist ein echt gutes Pferd mit viel Potenzial. Piaff-Passage ist schon gut, das fällt ihr in die Wiege. Aber sie ist noch ein bisschen grün, ist noch nicht so viele große Turniere gegangen.“

In Balve, wo parallel auch die Springreiter ihre deutsche Meisterin und deutschen Meister suchen, wird der Trubel naturgemäß groß sein. Ein Härtetest, auf den sich aber alle freuen.

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