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Fußball: 3. Liga

Preußen-Dauerbrenner Benjamin Schwarz am Scheideweg

Münster

Benjamin Schwarz ist eigentlich unverzichtbar für seinen SC Preußen. Und dennoch muss der Drittligist immer wieder auf seinen Dauerläufer und -brenner verzichten, weil das malträtierte Knie immer öfter und immer längere Pausen braucht. „Geht das noch lange gut“, fragt sich Schwarz.

Thomas Rellmann

Unglaublich wichtig: Benjamin Schwarz (r.) ist eines der Gesichter des Höhenflugs der ­Preußen – auch wenn er immer mal wieder Pausen braucht. Foto: Jürgen Peperhowe

Vertraglich sind die Dinge eigentlich längst geklärt. Durch seinen 20. Saison-Einsatz hat sich das Arbeitspapier von Benjamin Schwarz schon Anfang Februar per Option bis 2018 verlängert. Damit geht der bayrische Routinier in seine dritte Serie im Preußen-Land – oder?

Der 30-Jährige gesteht, dass die letzte Entscheidung darüber noch nicht gefallen ist. Sportlich gibt es keinen Zweifel an seiner Qualität. Er gehörte zu den Triebfedern des SCP-Aufschwungs ab dem Herbst. Wenn Schwarz fit war, führte an ihm kein Weg vorbei. Trainer Benno Möhlmann bezeichnete ihn als „ganz wichtigen Anführer“, Sportdirektor Malte Metzelder nannte „ein Vorbild für alle in Sachen Einsatz“. Doch der Mittelfeldmann, dessen Akku auf dem Rasen nie leer wird, hat ein großes Problem. Sein rechts Knie ist nach acht Operationen in Folge diverser Patellasehnenblessuren ziemlich verschlissen. Oft muss er Trainingspausen einlegen, manchmal verpasst er auch Spiele, um die lädierten Gelenke zu schonen.

„Ich mache mir im Augenblick intensiv Gedanken, ob es Sinn hat, weiterzumachen“, sagt er. „Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen, ich habe nicht mal eine Tendenz“, so Schwarz. Aus seinem Kontrakt käme er heraus, da würde Metzelder dem Kämpfertyp keine Steine in den Weg legen. Zumal nicht geplant ist, andernorts plötzlich doch noch mal durchzustarten. „Es geht nur um das Körperliche. Ich muss abwägen, ob es noch eine Saison lang geht. Mit dem Verein bin ich im ständigen Austausch. Aber ich will in den nächsten eins, zwei Wochen noch weitere Gespräche führen.“ Letztlich wird der Linksfuß selbst den Entschluss fällen. Noch mal zwölf Monate Profifußall in einer Mannschaft, in der er einen hohen Stellenwert hat und die einiges bewegen möchte? Oder kürzer treten, keine wöchentlichen Hyaluron-Spritzen mehr für die überlasteten Knorpel, den Schaden am Knie allgemein geringer halten? „Es würde mir nicht leicht fallen aufzuhören“, sagt der gebürtige Münchener. In die Heimat möchte er irgendwann schon zurück. Aber das hätte auch noch ein Jahr Zeit.

50:50, so beziffert er die Chancen. Auf einen Einsatz gegen Zwickau am Sonntag. Aber auch auf Fortsetzung oder Ende seiner Karriere.

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