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Leichtathletik

Running Crew Münster: Was dahinter steckt und wer dazu gehört

Münster

Schnell, schneller, Running Crew Münster. Die Trainingsgruppe verfügt über eine Reihe von Topläufern aus Münster. Gründer und Trainer von RCMS sind David Schönherr und Katja Tegler – der Donnerstag ist dabei der unverrückbare Trainingstag.

Wilder Haufen, schneller Haufen: die Running Crew Münster vor dem Start beim Marathon vor dem Schloss. Foto: Jonas Janßen / Running Crew

Beim Volksbank-Münster-Marathon tauchten auf den vorderen Plätze jede Menge Athleten unter dem Siegel „Running Crew Münster“ auf. Nun ist es nicht ­ungewöhnlich bei großen Events oder Volksläufen, dass die Aktiven nur unter dem Namen ihrer Wohn­ortes oder auch Fantasie­namen starten. Aber die Running Crew hat sich in Münster einen Namen gemacht. Fast noch wichtiger als jedes Rennen: Donnerstags um 19 Uhr auf der Sentruper Höhe ist die Rennerei als Gruppe angesagt, Bahntraining, und irgendwie geht es hier richtig zur Sache.

Dass das Leistungssport ist, steht für David Schönherr außer Frage. Gemeinsam mit Katja Tegler coacht er die Ansammlung. Diese Trainingsgruppe hat es in sich, wobei natürlich die klassischen Laufsportvereine wie die Laufsportfreunde (LSF) oder auch die LG Brillux ebenfalls qualifiziert und auf höchstem Niveau trainieren. Die Athleten sehen sich eigentlich nicht als Konkurrenz, gerade mit den LSF laufen Gespräche über eine Zusammenarbeit. Aber bei der Running Crew läuft auch der Zeitgeist mit, Social Media ist die erste Anlaufstelle für Informationen. „Es macht Spaß, wie wir aufgestellt sind“, sagt Schönherr, er weiß gewaltige fast 54 000 Follower allein auf Insta­gram hinter sich.

Kult-Trainingseinheit mit Hürde

Wer auch immer donnerstags – der Übungstermin um 19 Uhr hat das Zeug zur Kult-Trainingseinheit – dabei sein will, der hat schon eine ­Vorgabe zu erfüllen. Männer sollen die zehn Kilometer unter 45 Minuten laufen können, Frauen unter 48 Minuten. Der Platz auf der Tartanbahn an der Sentruper Höhe wird sonst zu knapp, zu eng. Zumal das die Untergrenzen sind, ein sehr flottes Tempo bereits. „Wir sind in Corona-Zeiten so schnell gewachsen, da mussten wir das limitieren“, blickt Schönherr hier auf eine rasante Entwicklung. Und natürlich ist das nur eine von mehreren Einheiten in der Woche für die Läuferinnen und Läufer, aber vielleicht ist das für manche auch der Höhepunkt des Trainings.

Manchmal erinnert das an die Lohmann-Runde der Radfahrer, auch so ein eher loser Zusammenschluss, wo zu Beginn alle gleich sind, am Ende der Fahrt mit Start und Ziel in Mecklenbeck aber durchaus mal die Fetzen fliegen, wenn vorne mit Druck gefahren wird.

Schönherrs Konkurrenz im eigenen Team

Im Sportpark wird an dem Donnerstag mit Druck ge­laufen. Keine Frage. Schönherr und Tegler sorgen für die Trainingspläne, für die Steuerung der Arbeit und auch darüber hinaus. Auf einem Bein kann keiner stehen, auf einer Übungseinheit in der Woche auch nicht – jedenfalls nicht, wenn man wie Manuel Kruse im schwarzen Dress der Running Crew beim Münster-Marathon auf Rang zehn in 2:25,27 Stunden läuft. Oder in der Frauen-Klasse Anika Fels, Judith Schmalbrock und Melanie Riedelmann die starken Plätze 13, 14 und 15 belegen. Gäbe es eine Marathon-Teamwertung, dann wären die Frauen wohl ganz vorne mit dabei.

Schönherr, so etwas wie ein Handlungsreisender in Sachen Laufen, hat dabei auch weiterhin eigene Ziele. Seine Marathon-Bestzeit liegt bei 2:23 Stunden, aber ein Jahr war er verletzt, genauso wie seine Frau Johanna. Kruse ist ihm auf die Pelle gerückt, die sportliche Konkurrenz dürfte weiter anstacheln. Auf die Frage, ob das die Konkurrenz im eigenen Haus sei und die „Jungs mal richtig gefährlich werden können“, antwortet Schönherr: „Absolut. Das ist aber auch eine Top-Motivation für die nächsten Jahre.“

Der 32 Jahre alte Familienvater plant für 2023 einen Start beim Münster-Marathon, und das garniert am besten mit einer persönlichen Bestzeit. Guter Plan.

Lauf-Party ohne Atempause

Das, was ein wenig auch den Anschein einer Lauf-Party macht, ist natürlich gleichzeitig eine richtig brutale Trainingseinheit. Leander Fink läuft den Halbmarathon in unter 69 Minuten, Alexander Schill die zehn Kilometer unter 32 Minuten.

Die Schar derer, die unter 33 Minuten laufen können, ist erstaunlich groß: David Schafflick, Thomas Spittmann, Armin Schmitz oder Ex-Profi-Kicker Marcel Leeneman. Bei den Frauen ist „sub40“ ein Thema, Schönherrs Frau Johanna und seine Mittrainerin Tegler haben die Marke schon deutlich geknackt. Donnerstags auf der Sentruper Höhe gibt es für alle Beteiligten ein weiteres wichtiges Puzzlestück – um noch ein Stückchen schneller zu werden.

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