Rudern: Para-EM in Varese
RVM-Athletin Manuela Diening geht auf große Fahrt
Münster
Münster ist in diesen Tagen für Manuela Diening nur ein kurzer Zwischenstopp. Nach dem Trainingslager geht es für die Para-Ruderin des RV Münster direkt weiter, es wartet ein sportlicher Höhepunkt – die Europameisterschaften im italienischen Varese, wo sich Diening mit den Besten ihrer Zunft messen wird.
Lange Zeit tat sich wenig bis gar nichts, jetzt nimmt Manuela Diening dafür so richtig Fahrt auf. Am Dienstag kehrte die Ruderin des RV Münster vom Trainingslager in Breisach zurück, nach einer kurzen Wäschepause geht es an diesem Donnerstag schon wieder weiter ins italienische Varese. Dort wird am Freitag der Vorlauf der Frauen-Para-Einer bei den Europameisterschaften gestartet. Die wohl größte sportliche Herausforderung für die 28-Jährige in ihrer ebenso kurzen wie steilen Ruderkarriere.
Trainer Fuchs muss auch mal bremsen
Im Herbst 2019 fuhr die junge Athletin mit dem Rollstuhl beim RV Münster vor: „Mal schauen, was geht“. Es ging eine ganze Menge: Die Münsteranerin wurde in der Folge zum Dauergast am Dortmund-Ems-Kanal, verbrachte ihre ersten Einheiten auf dem Wasser und wurde von Tag zu Tag schneller. Trainer Sebastian Fuchs nahm sich des Energiebündels an und musste es in der Folge fast mehr zügeln als antreiben. Manuela Diening war in ihrem Element – bis zur Corona-Pause. Jetzt musste das Training zu größten Teilen auf dem Ergometer stattfinden – auch kein Problem. Auf deutscher Ebene und auch im Vergleich mit der Weltspitze zeigte sich Manuela Diening hier schnell konkurrenzfähig.
Namhafte Konkurrenz um Weltmeisterin Skarstein
Als WM-Vierte nahm die Münsteranerin aus der Ferne schon mal engen Kontakt zu den besten Para-Ruderinnen der Welt auf, der jetzt im Kampf Frau gegen Frau die analoge Fortsetzung folgt. In den vergangenen Wochen kam endlich auch wieder Bewegung ins Training: Wichtige Trainingskilometer auf dem Wasser, jetzt das Vorbereitungstrainingslager unter Bundestrainer Jochen Weber in Breisach – und ab Freitag nun also die Europameisterschaften im Kreis der Besten.
Gemeldet haben die amtierende Weltmeisterin Birgit Skarstein aus Norwegen, die ehemalige Weltmeisterin Moran Samuel (Israel) sowie Titelverteidigerin Nathalie Benoit aus Frankreich. Doch auch große Namen können den Ehrgeiz der Münsteranerin nicht bremsen. Am Sonntag stehen die Finals an.
Stammplatz für Ida Kruse
Auch der Deutschland-Achter macht sich auf den Weg in den Süden: Vom Bundesstützpunkt in Potsdam aus brechen die besten deutschen Ruderinnen unter Reiseleitung von Bundestrainer Tom Morris an diesem Mittwoch auf zu den Europameisterschaften im italienischen Varese. An Position sieben hat sich Ida Kruse vom RV Münster in der langen und schwierigen Vorbereitung einen exklusiven Stammplatz erarbeitet. Bei den kontinentalen Titelkämpfen will das deutsche Großboot erstmals in der laufenden Saison Tuchfühlung zur Konkurrenz aufnehmen, die dann im Mai auch in den Kampf um die verbleibenden beiden Startplätze bei den Olympischen Spielen antreten wird. Auf diese Rennen in Luzern ist auch die Trainingsplanung ausgerichtet, für die EM hat der Verband kein Ziel ausgegeben.
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