Handball: Landesliga
„Sowas habe ich noch nie erlebt“: Freud und Leid bei Kinderhaus
Münster
Neue Hoffnung schöpfte der SC Münster 08 in der Frauen-Landesliga, während der BSV Roxel nun doch noch bangen muss. An der anderen Seite der Tabelle holte Westfalia Kinderhaus einen Pflichtsieg – die Herren des Clubs verpassten einen riesigen Schritt.
Vor einer Woche postulierte Trainer Marcel Graefer das Spiel beim TV Vreden als wichtigstes der ganzen Saison. Logisch, dass dann nach einer 18:27 (9:10)-Schlappe der Frust groß war. Damit steckt Westfalia Kinderhaus in der Herren-Landesliga ein bisschen fest auf Platz sechs, der im schlechtesten Fall in die Abstiegsrelegation führt, während der Zug Richtung Rang fünf bei nur vier ausstehenden Partien abgefahren sein könnte. „Wir müssen uns nach hinten jetzt absichern, drei Siege erhoffe ich mir schon noch“, so der Coach. Am Samstag lief eine Menge schief – aus Graefers Sicht vor allem bei den Unparteiischen. „Wir waren nicht sonderlich gut, aber wären wir besser gewesen, hätte das auch wenig geändert. Ich bin seit 16 Jahren Trainer, aber sowas habe ich noch nie erlebt. Wenn wir uns gute Chancen erspielt hatten, sind immer komische Pfiffe ertönt. Zum Glück haben wir es trotzdem durchgezogen, nicht noch etliche Zeitstrafen für Meckern kassiert“, sagte er. Nach einem Fehlstart (2:9 nach 18 Minuten) berappelte sich Kinderhaus vor allem dank Keeper Till Schwenken, doch der schied in Durchgang wegen eines Kopftreffers aus.
Bei den Frauen feierte der SC Münster 08 einen Sieg, der die Hoffnung auf den Klassenerhalt aufrecht hielt. Durch das 33:28 (17:13) beim VfL Eintracht Mettingen schob sich der Kanalclub bis auf drei Zähler an Rang sieben heran, der aber, wenn es blöd läuft, nicht mal die Relegation bedeutet. Dank der neun Paraden von Torfrau Imke Wissing in den ersten zehn Minuten setzte sich Nullacht, das ohne gelernte Kreisläuferin antrat, schnell mit fünf Toren ab. „Dieser Start war super wichtig“, sagte Trainer Thomas Paus. „Unsere Taktik ist aufgegangen, wir haben beim Gegner keinen Spielfluss zugelassen.“ Nun geht es für die Münsteranerinnen noch gegen sämtliche Konkurrenten. „Es muss natürlich einiges richtig laufen, und wir müssen auch mal einen von oben schlagen, damit der Klassenerhalt gelingt“, sagt Paus.
Roxel muss wieder bangen
Eine der Mannschaften, die sein Team noch abfangen will, ist der BSV Roxel, der durch das 19:20 (9:12) beim Vorletzten SpVg Steinhagen II plötzlich wieder bangen muss. Wobei Coach Andreas Helftewes immer gewarnt hatte. Diesmal lagen die Kleeblätter fast durchgehend hinten, machten aber dann aus einem 15:19 (50.) binnen fünf Minuten ein 19:19. Doch nach dem Ausgleich durch Eileen Pelties gelang dem Gastgeber sofort das goldene Tor, ehe viereinhalb Minuten keiner Seite mehr ein Treffer glückte.
Ungefährdet, aber nicht glanzvoll schlug Westfalia Kinderhaus Schlusslicht Vorwärts Gronau 26:17 (12:10). Gerade im ersten Durchgang stotterte der Motor. Durch den 26:23-Sieg des neuen Ersten HSG Werther/Borgholzhausen über den bisherigen Spitzenreiter VfL Sassenberg sind die Nordmünsteranerinnen aber weiter voll im Titelgeschäft.
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