Münsters Sportler des Jahres
Wer siegt bei den Männern und besetzt den Chefsessel?
Münster
Felix Brummel hat in drei Kategorien die Sportlerwahl dieser Zeitung gewonnen. Als Juniorsportler, als Teamsportler und als Individualist. Sieben Topathleten streiten nun um den Titel, der seit der Ausgabe 1971 vergeben wird – damals gewann zur Premiere der Weltklasse-Leichtathlet Harald Norpoth.
Auf jeden Fall wird es einen neuen Sportler des Jahres geben – den für das Jahr 2021. Denn der Titelverteidiger von 2019, der Ruderer Felix Brummel vom RV Münster, steht nicht mehr zu Wahl.
Auch nicht Triathlet Patrick Dirksmeier, der dreimal in der letzten Dekade die Wahl gewann. Die Kür der Kandidaten ergibt nicht nur einen bunten Mix aus tollen Sportarten, sondern auch von sieben Athleten – von denen allerdings noch keiner auf dem Thron „Sportler des Jahres“ saß. Es wird dementsprechend einen neuen „Chef im Ring“ geben.
David Schönherr (Leichtathletik, LSF Münster): Er läuft und läuft und läuft. Aus dem Marathon-Athleten ist längst ein Ultra-Aktivist geworden. Das WM-Ticket für die 100-Kilometer-Strecke verpasste der Münsteraner nur, weil er vorsichtshalber bei Kilometer 85 im niederländischen Windschoten in der Qualifikation ausstieg, er lag klar auf WM-Kurs in diesem Moment. Aber er siegte zuvor beim Müritz-Lauf über 75 Kilometer in 5:14,85 Stunden. Dann lief er dem „Catcher Car“ beim „Wings for Life Run“ lange davon, erst nach 62,47 Kilometern wurde er eingeholt. In der virtuellen weltweiten Wertung wurde er Dritter. Stark.
Nils Korella (American Football, Münster Blackhawks): Der Quarterback der Blackhawks hat in der abgelaufenen Spielzeit geliefert, keine Frage. Sein Team gewann alle Punktspiele in der Oberliga. Als es um die Wurst ging, warf Korella das Ei dermaßen präzise zu seinen Mitspielern, dass die Gegner förmlich verhungerten. Richtig gut.


Philipp Schulze Topphoff (Reiten, RV Roxel): Zwei Jahre zuvor war Philipp Schulze Topphoff mit Concordness fast schon sensationell U-21-Europameister im Springreiten geworden. Das ungerade Jahr 2021 hielt erneut etwas Besonderes für den Reiter des RV Roxel parat: Beim Nationenpreis in Budapest siegte er, beim CHIO in Aachen erreichte er den zweiten Umlauf, aber richtig spektakulär wurde es im Dezember in La Coruna, wo er sein erstes Weltcupspringen gewann. Läuft.
Nicolai Remberg (Fußball, Preußen Münster): So richtig auf dem Radar hatten Beobachter den wuchtigen Mittelfeldspieler von Preußen Münster nicht unbedingt. Aber in den letzten zwölf Monaten, also praktisch das gesamte Jahr 2021, zeigte die Leistungskurve von Nicolai Remberg nur nach oben. Mittlerweile ist der laufstarke und immer kampfbereite Remberg nicht mehr aus dem Mittelfeld des Regionalliga-Tabellendritten wegzudenken. Wo ein Remberg ist, da ist ein Zweikampf. Gut für den SCP.
Nils Voigt (Leichtathletik, Münster, LG Wattenscheid): Der Münsteraner startet für den TV Wattenscheid unter Trainer Tono Kirschbaum – und wie. In Mainz gewann der 24-Jährige in 28:11 Minuten den deutschen Meistertitel auf der Bahn. Auch bei den Straßen-Titelkämpfen in Uelzen war er in 28:46 Minuten der schnellste Deutsche. Dann wurde Voigt in Birmingham beim Europacup in 27:49 Minuten Vierter – und schlug dabei den britischen Superstar Mo Farah im Spurt. Eindrucksvoll.
Online-Voting
Luka Herden (Leichtathletik, LG Brillux Münster): Deutsche Meisterschaften in Koblenz, Luka Herden springt 7,54 Meter weit, dann noch zwei Zentimeter weiter auf 7,56 Meter – und gewinnt den Titel mit 7,58 Metern. Kein Zufallsprodukt dieser Sieg in der U-23-Klasse. Als Sahnehäubchen sichert er sich im Fotofinish über 100 Meter in 10,56 Sekunden Rang drei. Hammer.
Floyd Benedikter (Ruden, RV Münster): Racice im Juli, die Regattastrecke in Tschechien. Floyd Benedikter vom RV Münster hat sich mit starken Leistungen im ersten Halbjahr für den Achter ins Spiel gebracht. Bei den Titelkämpfen in der U-23-Klasse ist der WM-Sieg nicht weit entfernt, am Ende ist für Benedikter und seine Kollegen der dritte Rang hinter Weltmeister Großbritannien und den USA ein Riesen-Erfolg. Bemerkenswert.