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Fußball: Hallen-Stadtmeisterschaften

„Sehr dürftig“: Überzeugende Parkett-Premiere mit einem kleinen Manko

Münster

Die Hallen-Stadtmeisterschaften fanden erstmals auf dem neuen Sportparkett statt, das für Basketball-Zweitligist WWU Baskets verlegt worden war. Wie die Spieler die Premiere bewerten und wo Nachbesserungen angebracht wären.

Bodenkontakt: Nullachts Finn Lenze (l.) und Thorben Steens vom ESV Münster testen das neue Parkett nicht nur mit den Füßen. Echte Ausrutscher sind aber zur Ausnahme verkommen. Foto: Peter Leßmann

„Aufs Parkett zaubern“ ist ein geflügelter Ausdruck im Hallenfußball. In Münster war er nie treffender als in diesem Winter, denn erstmals fanden die Stadtmeisterschaften auf Sportparkett statt – sehr zur Freude aller Aktiven. Von Mai bis September 2021 hatte die Stadt Münster den alten Linoleum-Belag in der Halle Berg Fidel gegen den Holzbelag tauschen lassen.

Weil die letzten Stadtmeisterschaften aber 2019 stattgefunden hatten, kamen die Kicker erst jetzt mit dem Parkett in Berührung. Kai Kleine-Wilke vom BSV Roxel, der schon seit Jugendzeiten – damals noch bei Preußen Münster – regelmäßig am Berg Fidel im Einsatz ist, zeigte sich begeistert. „Das Parkett ist deutlich besser als der Boden vorher und längst nicht mehr so rutschig“, sagte er.

Im Vergleich zum alten hellblauen Geläuf hatte Kleine-Wilke anfangs zwar Bedenken, den weißen Ball nicht gut sehen zu können – diese Sorgen aber lösten sich schnell in Luft aus. „Das war überhaupt kein Problem“, meinte der Roxeler.

Ähnlich positiv nahm Moritz Ludorf die Parkett-Premiere auf. Der 31-Jährige war bei den Stadtmeisterschaften zunächst als Spieler für den FC Münster 05 im Einsatz und griff am zweiten Zwischenrundentag dann als Schiedsrichter ins Geschehen ein. „Es ist auffällig gewesen, dass die Spieler nur noch auf den Werbeflächen ausgerutscht sind, aber nicht mehr auf dem unbedruckten Boden“, sagte Ludorf.

Schiedsrichter und Keeper mit Problemen

Einziges Manko des neuen Bodens: Die Linien des Strafraums sind schlecht zu erkennen. Vermehrt war zu beobachten, wie Torhüter mit dem Ball in der Hand über die Markierung hinweg liefen. „Die Linien sind sehr dürftig“, meinte Ludorf. „Auch für uns als Schiedsrichter waren sie schwer zu sehen – vor allem an den Vorrundentagen, als noch ein Schiedsrichter alleine die Spiele geleitet und keine Hilfe von den beiden Assistenten bekommen hat.“

Hiltrups Romain Böcker gehörte nicht zur Riege der Torleute, die Probleme mit den Markierungen bekamen. „Für mich war der Parkettboden keine große Umstellung. Das kann aber auch daran liegen, dass in den letzten drei Jahren ohnehin keine Stadtmeisterschaften stattgefunden haben“, sagte Böcker.

Nur der USC spielt nicht auf dem Parkett

Mit der Verlegung des neuen Geläufs hatte die Stadt Münster im Sommer 2021 sichergestellt, dass die Halle Berg Fidel den Anforderungen der 2. Basketball-Bundesliga Pro A entspricht. Die WWU Baskets absolvierten auf Parkett noch eine Spielzeit in der Pro B, stiegen in diesem Sommer aber dank einer Wildcard in die nächsthöhere Klasse auf – und hatten die Anforderungen in Sachen Bodenbelag bereits erfüllt.

Auch die Nachwuchsteams des USC Münster und die Schulsportler nutzen das neue Parkett. Einzige Ausnahme sind die Bundesliga-Volleyballerinnen des USC, die vor Heimspielen stets einen von der Liga vorgeschriebenen zweifarbigen Vinyl-Sportboden ausrollen und über das Sportparkett legen.

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