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Fußball: Hallen-Stadtmeisterschaften

„Irrstes Spiel“: Nullacht gewinnt Wahnsinnsfinale, Kinderhaus souverän

Münster

Wahnsinn – so etwas hat selbst die Halle Berg Fidel selten gesehen: Mit einem komplett verrückten 4:3-Sieg gegen den SV Mauritz sicherte sich der SC Münster 08 am Donnerstagabend die Endrunde. Westfalia Kinderhaus erreichte diese derweil ganz sicher.

Rui Guimaraes (hier gegen den ESV Münster am Ball) traf am Donnerstag gleich fünf Mal für den SC Münster 08 und steht mit den Kanalkickern in der Endrunde der Stadtmeisterschaften 2022. Foto: Peter Leßmann

Die Uhr zeigte bereits kurz vor halb zehn, als die Halle Berg Fidel am Donnerstagabend explodierte. Sechs Sekunden vor der Schlusssirene schob Finn Lenze zum 4:3 gegen den SV Mauritz ein und schoss seinen SC Münster 08 damit in die Endrunde der Stadtis. „Absoluter Wahnsinn“, sagte Nullacht-Trainer Gerrit Göcking. „Verrückter und spannender wäre es auch nicht gegangen, eine geile Story. Auf jeden Fall eines der irresten Spiele, die ich hier jemals erlebt habe.“

Vorangegangen waren 21,3 komplett verrückte Sekunden. Rui Guimaraes brachte seine Nullachter zunächst mit seinem dritten Treffer im Spiel 3:2 in Führung, Ex-Preußen-Profi Benjamin Siegert glich postwendend aus. Bei einem Remis wäre Mauritz aufgrund des besseren Torverhältnisses weiter gewesen – doch dann schlug Lenze zu.

Mauritz-Trainer Kolobaric bedient

Für die Endrunde, in der seine Nullachter auf GW Amelsbüren, den TuS Hiltrup und den 1. FC Gievenbeck treffen, zeigte sich Göcking optimistisch: „Wenn ich mir die Gruppe so ansehe, sind da auch nicht alle so ganz überzeugend ins Turnier gekommen. Erstmal wollen wir ins Halbfinale – und dann mal gucken.“

Mauritz-Coach Ivo Kolobaric war nach dem Gruppenfinale hingegen komplett bedient und sprach auch auf einige Schiedsrichterentscheidungen an. Besonders die Situation vor dem frühen 0:1-Rückstand, als SVM-Akteur Nils Hönicke eine Zeitstrafe bekam und Guimaraes per Neunmeter für seine Nullachter traf, missfiel ihm. „Es ist besser, wenn ich nichts mehr sage“, meinte er – und verabschiedete sich gefrustet.

Kinderhaus gibt sich keine Blöße

Zu diesem Zeitpunkt war Westfalia Kinderhaus schon lange sicher als Gruppensieger in der Endrunde. Die Truppe von Holger Möllers wackelte nur kurz zu Beginn des Spieltags, als es im Auftaktspiel gegen Mauritz bereits nach wenigen Minuten 0:2 stand. Nach dem Anschluss durch Westfalias fliegenden Keeper Martin Lambert machte Kinderhaus dann aber ernst und stellte durch Leon Niehues und den doppelten Jendrik Witt auf 4:2 – die ersten drei Punkte.

„Gerade in den ersten Spielen, egal ob Vor- oder Zwischenrunde, fängt man bei Null an. Aber wir haben eine gute Reaktion gezeigt mit unserer jungen Mannschaft“, sagte Trainer Möllers, der in diesem Jahr erstmals bei den Stadtmeisterschaften coachte. „Ich war sicher 20 Jahre als Zuschauer dabei. Als Trainer ist es jetzt etwas ganz Besonderes – und deshalb bin ich auch mega motiviert.“

„Die Jungs haben auf jeden Fall Bock“

Durch den Auftaktsieg ergab sich für seine Kinderhauser bereits im zweiten Spiel eine Art Finale gegen Nullacht, das sein erstes Match am frühen Abend mit 5:1 gegen das spätere Schlusslicht ESV Münster gewonnen hatte. Wieder konnte sich Möllers auf den starken Lambert verlassen, der seinen linken Hammer auspackte und die Nullacht-Führung von Guimaraes konterte. Niehues und Aljoscha Kottenstede sorgten für Westfalias 3:1-Sieg. Richtig sicher hatte Kinderhaus die Endrunde dann etwa 15 Minuten später, als Mauritz den ESV mit 7:2 besiegt hatte.

In der Endrunde, wenn es gegen Preußen II, Borussia Münster und den 1. FC Mecklenbeck geht, wird Kinderhaus zu einem der heißesten Kandidaten auf den Titel zählen. „Die Favoritenrolle ergibt sich ja schon alleine durch die Ligazugehörigkeit“, sagte Möllers und fügte an: „Die Jungs haben auf jeden Fall Bock.“

ESV bleibt chancenlos

Der ESV, am Dienstag als eines der großen Überraschungsteams in die Zwischenrunde eingezogen, hatte von Beginn an keine großen Chancen auf den Finaltag. Bereits im ersten Match gab es die klare 1:5-Niederlage gegen den SC Münster 08. Die Klatsche gegen Mauritz und ein 0:5 im finalen Auftritt gegen Kinderhaus hievten die Eisenbahner dann endgültig auf das Abstellgleis. Alleine die Teilnahme an der Zwischenrunde aber darf sich der ESV natürlich groß auf die Fahne schreiben.

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