Ball des Sports
SSB Münster macht den Sport wieder sichtbar
Münster
Der Sport in Münster hat ein Lebenszeichen gesendet. Auch wenn nicht die ganz große Show, das rauschende Fest und die schwingenden Tanzbeine samt einem zwanglosen Zusammensein in diesen Zeiten möglich waren, hat der 51. Ball des Sports in abgespeckter Form ein Ausrufezeichen gesetzt.
Spät, aber doch noch rechtzeitig, bevor sich die breite Masse coronakonform die Schutzmasken über Mund und Nase streift, in die Hiltruper Nacht entlassen wird, lässt Michael Schmitz die Katze aus dem Sack. Der „Ball des Sports“ ist nach fünf Jahrzehnten Geschichte – 2022 heißt es: Manege frei für die „Gala des Sports“.
Die perfekte Gelegenheit für den Vorsitzenden des gastgebenden Stadtsportbundes, mit der simplen Änderung zweier kleiner Buchstaben zukünftig das Flair zu steigern. Und weil eine Gala Luxus pur ist, haben sie beim SSB die Köpfe ein zweites Mal zusammengesteckt. Mit dem Ergebnis, auch das Ambiente dem Ereignis anzupassen. Künftig wird der Sport im GOP Varieté-Theater sichtbar gemacht. „50 Jahre waren wir in der Halle Münsterland – finanziell und logistisch ist das für uns nur noch schwer zu stemmen. Wir wollen uns verändern“, verrät der passionierte Tischtennisspieler. Alles neu macht also der Mai – im Wonnemonat soll das rauschende Fest unter hoffentlich anderen Voraussetzungen gefeiert werden.
Sportehrenpreis an Billard-Gesellschaft
Ja, die 51. Auflage ist speziell. Es ist der Versuch einer Annäherung an die Normalität in Zeiten der Pandemie, die viel verändert, genommen hat. Noch immer ist die Angst in der Gesellschaft zu spüren. Es habe viele Absagen gegeben, so Schmitz. Die geladenen Gäste und zu ehrenden Sportlerinnen und Sportler müssen beim Einlass selbst wenn sie zweimal geimpft sind einen Negativtest nachweisen. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!


Speziell ist auch, dass Schmitz und Co. erst sieben Tage vor dem Festakt so richtig aus den Puschen kommen können. Binnen kurzer Zeit wird in enger Absprache mit Ordnungs- und Gesundheitsamt das „Comeback des Sports“ in kleinerer Variante finalisiert, den Showacts und Künstlern grünes Licht signalisiert. Es lohnt – es profitieren irgendwie alle. Und jene Aktiven, die im Rampenlicht stehen, sonnen sich im feinen Zwirn für einen Moment in ihrem Erfolg. „Es ist schön zu sehen, dass in Monaten, in denen Nachwuchsförderung und Talentsichtung mitunter weggebrochen sind, diese Athletinnen und Athleten Leistung gebracht haben“, freut sich Jens Bruckmann aus dem SSB-Vorstand. Manchen ist dabei kein Weg zu weit, um Teil dieses erlauchten Kreises zu sein. Judoka Lukas Zychon, westdeutscher U-15-Meister des TSC Münster-Gievenbeck, reist extra aus dem Trainingslager im niederländischen Nijmegen an. Gut 150 Kilometer. Das ist Einsatz.
Einsatz, den zeigen auch die Mitglieder der Billard-Gesellschaft Münster. Über Jahre in der Nachwuchsarbeit. Ihnen wird der Sportehrenpreis der Sparkasse Münsterland Ost zuteil – überreicht durch Klaus Richter, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Geldunternehmens, und Astrid Markmann, stellvertretende Vorsitzende des Stadtsportbundes. Ein große Ehre für den Einspartenverein, der nach dem Jahrhundert-Regen 2014 vor dem Nichts stand.