Corona-Krise
TuS Hiltrup unterschreibt Positionspapier der NRW-Großvereine
Münster
Der TuS Hiltrup hat sich zwar mit digitalen Angeboten gut geschlagen in der Krise, doch gerade Kinder und Teamsportler leiden unter dem Dauer-Lockdown. Nun hat sich Münsters mitgliederstärkster Club einem Positionspapier von 32 Großvereinen in Nordrhein-Westfalen angeschlossen.
32 Großclubs aus NRW haben in der vergangenen Woche ein Positionspapier zum Umgang mit den Corona-Verordnungen vorgelegt. Darin stellen sie auch deutliche Forderungen für Perspektiven auf. Als einziger Club aus Münster ist der TuS Hiltrup beteiligt. Das hängt auch mit der Zugehörigkeit zum „Freiburger Kreis“, einem bundesweiten Netzwerk großer deutscher Sportvereine, zusammen.
Die Initiative zum Schulterschluss ging vom TSC Eintracht Dortmund aus, der wie viele andere auch gravierende Mitgliederverluste (insgesamt 10,5 Prozent bis Ende 2020) beklagt. „Wir haben zwar keine Austrittswellen, aber auch keine Neuanmeldungen“, sagt TuS-Geschäftsführer Simon Chrobak. Er erinnert zugleich an „fehlende Kurseinnahmen im Gesundheitssportbereich. Existenzbedrohend ist die Lage jedoch nicht.“
Nur selten finanzielle Hilfen
Das ist bei einigen Mitunterzeichnern anders. „Gerade ab einer gewissen Größenordnung kommen Belastungen durch feste Mitarbeiter, eine eigene Sportanlage oder laufende Betriebskosten hinzu.“ Oftmals werden Beiträge reduziert, während nach Wiederöffnung neue Ausgaben für Hygienekonzepte notwendig sind. Finanzielle Hilfen stehen aber nur von der Zahlungsunfähigkeit bedrohten Vereinen zu.
Das Positionspapier fordert daher, um leistungsfähig zu bleiben, ein Sonderprogramm für Investitionen in innovative Outdoorangebote, einen Betriebskostenzuschuss für vereinseigene Anlagen, einen Bonus für gewonnene Neumitglieder, die Förderung hauptberuflicher Trainer sowie das Zusammentragen wissenschaftlicher Erkenntnisse für den Sport in der Pandemie.
Der TuS leitete das Schreiben auch an Münsters Landtagsabgeordnete weiter. „Ich könnte mir einen gewissen Effekt vorstellen, wenn andere das auch machen“, sagt Chrobak. Von CDU-Vertreterin Simone Wendland wurden die Punkte befürwortet, ähnlich äußerten sich weitere Politiker landesweit.
Neuhaus erinnert an Kinder
Rolf Neuhaus, der den Club kommissarisch mit Bernd Krüger führt, hofft auf eine baldige Besserung der Situation. „So wunderbar wir uns in den letzten Monaten auch digital aufgestellt hatten, fehlen uns doch die Präsenzveranstaltungen. Reha, Fitness, Kindertraining – es liegt ja alles brach. Es wurden tolle Ideen entwickelt, aber Fußballtraining lässt sich im Wohnzimmer nicht simulieren. Alle sind gebeutelt. Die Kinder lechzen nach einer Rückkehr.“ Am Mittwochabend könnten auch die Hiltruper ein Stück schlauer sein.
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