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Fußball: Westfalenliga Frauen

„Kann nur ein Vorteil sein“: Wieso ein Wacker-Duo auch beim UFC spielt

Münster

Die Fußballerinnen Neele Kesse und Gesa Düking haben am Wochenende ein volles Programm. Oft spielen sie samstags Futsal beim UFC Münster in der Halle und sonntags draußen für Wacker Mecklenbeck. Mit bemerkenswertem Lerneffekt.

Hier für Wacker am Fußball, mittlerweile auch für den UFC in der Halle aktiv: Gesa Düking (l.) und Neele Kesse. Foto: Wilfried Hiegemann

Neele Kesse ist nicht die Erste, die den Spagat zwischen Fußball und Futsal wagt. Ihre Kollegin von Wacker Mecklenbeck, Gesa Düking, jagt schon eine ganze Weile beim UFC Münster dem sprungreduzierten Ball hinterher. Auch Torfrau Jule Krützmann trainiert vereinzelt hier wie da. Eva Tingelhoff, Nele Kofort und Katharina Rozmiarek (GW Amelsbüren) sind weitere Beispiele.

Kesse hat aber nun zum ersten Mal einen Doppelspieltag absolviert. Samstag ein 9:2 mit dem UFC in Düsseldorf (inklusive Tordebüt), Sonntag dann das 3:1 mit Wacker in Bielefeld. Einmal 40, einmal 90 Minuten. „Ich mache das ja noch nicht lange und bin erst im Winter eingestiegen“, sagt Kesse. „Aber es hat mich im zweiten Spiel nicht beeinträchtigt. Erst danach war ich kaputt. Das lag aber mehr daran, dass es ein ziemlich anstrengender Auswärtssieg war.“

Beide Vereine gehen Hand in Hand

Auch ihre zweifache Teamkollegin Düking spürt keine Beschwerden: „Ich kann das gut wegstecken, wenn ich zweimal spielen muss.“ Schon seit 2019 mutet sich die 23-Jährige die Doppelbelastung zu. „Inzwischen gehen beide Vereine ganz gut Hand in Hand. Das war früher nicht unbedingt so“, sagt die Verteidigerin. „Eigentlich lässt sich alles gut unter einen Hut kriegen, wenn man vernünftige Absprachen trifft.“

Beide Spielerinnen sagen, dass Fußball unter normalen Umständen Priorität genießt. Nur im Winter zog Kesse die Westfalenmeisterschaft mit dem UFC mal einem Testkick vor. Mecklenbecks Trainer Felix Melchers hat aber nichts gegen die Doppelrolle. „Probleme oder Gegenwind gibt es nicht, wenn wir offen kommunizieren“, sagt Kesse, ebenfalls 23. Düking fügt gelassen an: „Im Fußball gibt es ein paar Termine mehr.“

Große Pläne mit Wacker

Sie spielte früher für Borussia und Saxonia Münster, kam aber schon 2014 zur U 17 an die Egelshove. Kesse wechselte 2019 von der Warendorfer SU dorthin, als sie nach Münster an die Uni ging. Mit ihrer Elf hat die gebürtige Freckenhorsterin noch große Pläne. „Prinzipiell habe ich jedenfalls Lust, auch noch mal höher zu spielen. Am liebsten mit Wacker.“ Erst mal bleibt sie dem Club treu.

Der sportlichen Entwicklung ist der Ausflug zum Futsal durchaus zuträglich. „Es bringt mich weiter. Technisch, aber auch weil ich auf kleinerem Raum schneller handeln muss. Das kann doch nur von Vorteil sein“, sagt Kesse.

Hallenkicks machten ihr schon immer Spaß, UFC-Coach Fabian Nehm sprach sie dann mal an, Kolleginnen wie Düking taten ihr Übriges. Die Umstellung sei kein Problem, auch wenn beim Futsal ohne Rundbande und auf Handballtore gespielt wird. Düking hat für sich auch einige Vorteile aus ihren Exkursen gezogen. „Es kann für den Fußball nicht schaden, dass wir drinnen mehr Zweikämpfe führen, dass der Druck auf den Ball schneller kommt und es technisch anspruchsvoller ist“, sagt die Abwehrspezialistin, die im Moment und anders als früher regelmäßig beim UFC mitmischt, „auch wenn es rein terminlich nicht immer einfach zu kombinieren ist“.

Attraktive Aussicht auf Sommer-Turniere

„Wir haben in der Halle immer einfach aus Spaß gezockt, das ist jetzt allein taktisch schon was anderes“, sagt Kesse. „Ich muss jetzt langsam reinkommen, vor allem die Sohle ist bei der Ballannahme wichtig.“ Wie draußen ist die VWL-Studentin auch unterm Dach im Angriff gefordert.

Besonders attraktiv ist für sie die Aussicht auf bundesweite oder sogar internationale Turniere im Sommer, die Düking schon einige Male nach dem Ende der Fußball-Saison mitgemacht hat. „Länger mit meiner Mannschaft unterwegs zu sein, ist bestimmt cool. Darauf freue ich mich“, so Kesse. Bis dahin möchte sie auf jeden Fall am Ball bleiben. Selbst wenn wie in der vergangenen Woche nahezu täglich Training oder Spiel anliegen. „Noch habe ich Semesterferien. Mal sehen, ob es auf Dauer klappt“, lacht die Flügelstürmerin. Wenn die Wochenenden so ausgehen wie das letzte, hätte sie nichts dagegen.

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