Einen perfekten Tag erwischten die Handballer von GW Nottuln, die am Samstag den Klassenerhalt unter Dach und Fach brachten. Gleichzeitig bereiteten sie ihrem Trainer einen überragenden Abschied.
Die Handballer von GW Nottuln haben den Klassenerhalt geschafft und verabschiedeten sich im Anschluss an die Kinderhaus-Partie in einer emotionalen Feier von ihrem langjährigen Trainer Stefan Göcke. Die Handballer von GW Nottuln haben den Klassenerhalt geschafft und verabschiedeten sich im Anschluss an die Kinderhaus-Partie in einer emotionalen Feier von ihrem langjährigen Trainer Stefan Göcke. Foto: GW Nottuln
Alles war angerichtet: Nach 32 Jahren im Dienst der Handballer von GW Nottuln nahm am Samstag Trainer Stefan Göcke Abschied. Zum Abschluss einer insgesamt guten Saison bereiteten Mannschaft und Fans ihm einen unvergesslichen Abschied: Dank des 27:25-Heimerfolgs gegen den Tabellenzweiten Westfalia Kinderhaus 2 sicherten sich die Grün-Weißen endgültig das Ticket für die Saison 2023/24 in der Münsterlandklasse. Einen besseren Abgang hätte auch Hollywood nicht inszenieren können.
GW Nottuln hält die Klasse
Ausgestattet mit Lärminstrumenten aller Art hatte sich vor dem Anpfiff eine 150 Mann und Frau starke Fangemeinde - darunter viele Wegbegleiter des scheidenden Trainers - versammelt und zog in einem Fanmarsch unter ohrenbetäubendem Lärm über die Außentreppe in die Sporthalle am Wellenfreibad ein. Zum endgültigen Klassenerhalt mussten die GWN-Handballer das beinahe Unmögliche schaffen und den Tabellenzweiten besiegen.
Enge Partie
In einer intensiven Begegnung zweier starker Abwehrreihen legten die Grün-Weißen zuerst ihre Nervosität ab und erarbeiteten sich zwischenzeitlich einen Vier-Tore-Vorsprung, der bis zur Pause allerdings auf 15:13 zusammenschmolz. Joseph Allendorf war in der ersten Hälfte Nottulns auffälligster Akteur, weil Gäste-Coach Sven Schlüter GWN-Goalgetter Jörg Ruhnke in Manndeckung nehmen ließ.
Auch nach der Pause stand die Partie lange Spitz auf Knopf, doch die beiden überragenden Außen Linnert Determann und Gerrit Kracht drehten nun auf und trafen aus schier unmöglichen Positionen. Als die Gäste aus der Domstadt bei 23:23 erstmals ausglichen, war die Halle da und peitschte die Einheimischen nach vorne. Gerrit Kracht und zweimal Kreisläufer Dario Wottke nach schönen Anspielen durch Joseph Allendorf und Jörg Ruhnke sorgten für die Vorentscheidung. Jörg Ruhnke machte mit seinem Treffer zum 27:24 drei Minuten vor Schluss den Deckel drauf.
Ohrenbetäubender Jubel
Nach dem Schlusspfiff brachen alle Dämme. Mannschaft und Trainer lagen sich nach dieser Punktlandung glückselig in den Armen. Da nämlich Konkurrent TuS Recke sein Spiel bei Sparta Münster 2 mit 30:38 verlor, bedeutet das für die Grün-Weißen den Klassenerhalt in der Münsterlandklasse. Der Startschuss für eine lange Party war gefallen.
Dank an Stefan Göcke
Niemand verließ die Halle nach dem überragenden 27:25 der Nottulner Handballer über den SC Westfalia Kinderhaus 2, denn es galt, Abschied von Trainer Stefan Göcke zu nehmen. Zunächst als Spieler, dann als Spielertrainer und zuletzt zehn Jahre als Trainer hat er „seinem“ Verein immer die Treue gehalten. Wehmut machte sich breit, als zunächst Damenwartin Sarah Chowanietz dem scheidenden Coach im Namen des Vorstandes den Dank aussprach und ihm eine Dauerkarte für die Spiele des SC Preußen Münster, Göckes zweite Leidenschaft, überreichte. Dann war die Mannschaft an der Reihe. Ein übergroßes Trikot mit der Nummer 8 und dem Aufdruck „Göcke“ wurde unter dem Applaus aller Anwesenden unter die Hallendecke gezogen. Es folgten berührende Reden und Tränen, derer sich niemand schämte.
GWN: Yannis Frye (6/4), Gerrit Kracht (5), Linnert Determann (5), Joseph Allendorf (5), Jörg Ruhnke (3), Dario Wottke (2) und Christoph Bolle (1). Bester Trainer:Stefan Göcke