1. www.wn.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Nottuln
  6. >
  7. Marcus Thies von Arminia Appelhülsen: „Alle haben voll durchgezogen“

  8. >

Fußball: Kreisliga B

Marcus Thies von Arminia Appelhülsen: „Alle haben voll durchgezogen“

Appelhülsen

Nach dem Aufstieg in die Kreisliga A stellte sich Marcus Thies, Trainer von Arminia Appelhülsen, den Fragen der Sportredaktion. Über eine Sache wollte er aber nicht sprechen.

Er hatte die Haare nicht mehr schön: Nach dem letzten Saisonspiel in Buldern erhielt Appelhülsens Trainer Marcus Thies von seinen Spielern eine intensive Bierdusche. Foto: Iris Bergmann

Eine überragende Saison ging am vergangenen Sonntag für die erste Fußballmannschaft des Sportvereins Arminia Appelhülsen zu Ende. Nach dem 4:0-Erfolg bei der Zweitvertretung von Adler Buldern stand fest, dass das Team von Trainer Marcus Thies in der Spielzeit 2022/23 nach neun Jahren wieder in der Kreisliga A um Punkte spielen wird. Mit dem Meistertrainer sprach WN-Sportredakteur Johannes Oetz.

Hallo, Herr Thies, herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg. Der Trainer der TSG Dülmen III hat im Gespräch mit der Dülmener Zeitung gesagt, dass er Ihrer Mannschaft den Aufstieg nicht gönnt.

Thies: Zunächst einmal vielen Dank für Ihre Glückwünsche. Die Aussage des Dülmener Trainers kommentiere ich allerdings nicht in der Öffentlichkeit.

Dann reden wir wohl besser nur über Ihre Mannschaft, die nach 30 Spieltagen drei Punkte mehr als der Tabellenzweite TSG Dülmen III auf dem Konto hatte.

Thies: Sehr gerne. In einer Klasse, in der einige Zweit- und Drittmannschaften immer wieder Verstärkungen aus den oberen Mannschaften erhielten, haben wir die Meisterschaft als Erstmannschaft errungen. Das ist ein großer Erfolg.

Wohl wahr. In der Hinrunde lief es besonders gut, oder?

Thies: Allerdings, es war die beste Hinrunde der Vereinsgeschichte. Wir haben insgesamt nur zwei Punkte abgegeben (beim 1:1 in Hochmoor, die Red.).

Warum lief es in der zweiten Serie dann nicht mehr so rund? In der Rückrundentabelle rangiert Ihre Truppe auf Rang vier.

Thies: Coronabedingt war die Vorbereitung schlecht. Als die Meisterschaft wieder losging, hatten wir sofort einige Corona-Fälle in der Mannschaft. Und dann starten wir noch sehr, sehr unglücklich. Im ersten Rückrundenspiel bei SW Holtwick II verloren wir noch nach einer 3:0-Führung mit 3:4. Danach unterlagen wir auch bei der SG Coesfeld 06 II mit 1:2. Ich bin mir sicher: Hätten wir die Partie in Holtwick nicht verloren, wäre auch die Niederlage in Coesfeld nicht passiert.

Fußball ist zwar ein Mannschaftssport, aber auch hier gibt es immer prägende Spieler, die noch etwas mehr zum Erfolg einer Mannschaft beitragen. Können Sie da einige nennen?

Thies: Zunächst einmal möchte ich ein Lob an die gesamte Mannschaft aussprechen, denn alle haben voll durchgezogen. Als Dülmen die Punkte abgezogen bekommen hat, waren wir da und haben in der Folge alle Partien gewonnen. Das war eine starke Leistung. Der Erfolg kommt aber natürlich auch erst dann, wenn die Trainingsbeteiligung hoch ist. Und das war bei uns in diesem Jahr durch die Bank der Fall.

Aber auch da gibt es einen, der eigentlich immer da ist...

Thies: Na gut, Sie wollen Namen. Dann nehme ich mal unsere beiden Torhüter. Wir hatten 86 Trainingseinheiten, bei denen Levi Eigen 81 Mal zugegen war. Unser anderer Schlussmann, Marc Zimmermann, hat an 79 Übungseinheiten teilgenommen. Das sind für Spieler eines B-Ligisten klasse Zahlen. Wir haben ohnehin zwei starke Torhüter, die sich im Training immer unheimlich pushen.

Vor der Saison ist Ihnen dann noch Philipp Marx praktisch zugelaufen. Ist er ein Glücksfall für die Arminia?

Thies: Absolut! Philipp hätte auch keine Probleme, zwei Klassen höher zu spielen. Er reißt ein Spiel an sich und kann als Sechser, aber auch als Zehner auflaufen. Anfang der Rückrunde hatte er viel mit seinem Studium zu tun, das hat man ihm auch auf dem Platz angemerkt. Doch als es an der Uni wieder etwas ruhiger wurde, war er wieder richtig drin und wichtig für die Mannschaft.

Sprechen wir über Timo Beughold. Er ist mit 34 Treffern Torschützenkönig geworden und hat die vier Spieler auf Platz zwei mit jeweils 21 Toren weit hinter sich gelassen. Sein Abgang ist schmerzhaft, oder?

Thies: Keine Frage, Timo hat überragende Qualitäten. Er konnte aber auch nur so viele Tore erzielen, weil ihn seine Mitspieler oft sehr gut in Szene gesetzt haben. Und man muss auch sagen, dass er viele Chancen liegengelassen hat. Er hätte auch auf 50 Tore kommen können.

Wie sind Sie mit der Entwicklung der vielen jungen Spieler in Ihrer Mannschaft zufrieden?

Thies: Da kann ich an die Jungs um die 20 Jahre nur ein Kompliment aussprechen. Wegen Corona haben sie alle vorher noch nie eine komplette Serie im Seniorenbereich spielen können. Ich denke da etwa an die Zwillingsbrüder Philipp und Louis Wessels-Sickmann, an Jannik Glombitza, Simon Eigen oder Marvin Häusler. Wir haben insgesamt eine sehr, sehr junge Mannschaft. Das lässt für die Zukunft hoffen.

Schönes Thema, sprechen wir über die Zukunft. Bis auf Timo Beughold, der zur TSG Dülmen wechseln wird, steht noch kein Abgang fest. Dafür kommen mit Gabriel Helms und Thorben Geers zwei erfahrene Haudegen zurück. Was kann Ihre Mannschaft in der A-Liga erreichen?

Thies: Zunächst einmal möchte ich erwähnen, dass eigentlich aus der A-Jugend noch zwei Spieler zu uns stoßen sollten. Sie haben sich aber beide schwerer verletzt. Wir müssen nun abwarten, wann sie wieder auflaufen können. Unser Ziel in der A-Liga lautet natürlich, frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern. Wir müssen uns erst an die A-Liga gewöhnen, weil hier ein anderer Fußball gespielt wird. Wir haben jedoch viele technisch sehr gute Jungs in den eigenen Reihen, die das schon hinbekommen werden.

Was fällt Ihnen noch zum Thema Kreisliga A ein?

Thies: Ach, so einiges. Wir freuen uns natürlich riesig auf die Derbys gegen GW Nottuln II, die Jungs kennen sich ja untereinander bestens. Beim Vorbereitungsturnier in Hohenholte wurden wir übrigens in eine Gruppe gelost, das wird ein erstes gutes Kräftemessen geben. Nicht so toll ist, dass in dieser Staffel vermutlich wieder einige Mannschaften sein werden, die ihre Heimspiele auf Asche austragen. Daran müssen wir uns erst wieder gewöhnen und werden dabei direkt zu Beginn hoffentlich nicht zu viel Lehrgeld bezahlen.

Haben Sie eigentlich schon den Trainingsauftakt terminiert?

Thies: Ja, wir legen am 1. Juli wieder los. Bis dahin sollten meine Spieler auch ihre Stimmen wiedergefunden haben. Die Stimmbänder haben in den letzten Tagen aufgrund der Feierei doch erheblich gelitten.

Startseite