Faustball: 2. Bundesliga
SG Coesfeld/Nottuln: Mit toller Moral zum wichtigen Sieg
Nottuln
Hält die Spielgemeinschaft Coesfeld/Nottuln die Klasse? Diese Frage im Abstiegskampf der 2. Bundesliga wurde auf den letzten Spieltag vertagt
Dramatik pur erlebten die Zuschauer beim letzten Heimspieltag der Zweitliga-Faustballer der SG Coesfeld/Nottuln. Das abstiegsgefährdete SG-Team brauchte mindestens einen Sieg aus den zwei Spielen gegen die in der Tabelle besser platzierten Mannschaften aus der Nähe von Lüneburg und Wolfsburg, um sich nicht vorzeitig aus dem Kampf um den Klassenerhalt zu verabschieden.
Entsprechend nervös startete die SG auch in ihr erstes Spiel in der Sporthalle am Nottulner Wellenfreibad gegen den Tabellenvierten TSV Bardowick. Nach verschlafenem Start (0:6) war der erste Satz nicht mehr zu gewinnen (6:11). Doch dann kam die SG immer besser ins Spiel, holte sich den zweiten Durchgang knapp mit 11:9 und den dritten Abschnitt gar mit 11:5. Die Angriffsmaschine mit Hauptangreifer Jonas Menzel und Angabenschläger Oliver Schmitz lief jetzt auf Hochtouren und setzte den Gegner durchgehend stark unter Druck.
Doch dann kam beim Stand von 5:3 in Satz vier der Tiefschlag. Oliver Schmitz kugelte sich bei einem Abwehrversuch die Schulter aus – an ein Weiterspielen war nicht zu denken. Damit blieb Jonas Menzel als einziger etatmäßiger Angreifer zurück und musste fortan neben dem Rückschlag und dem Block auch noch die Angabe übernehmen. Die SG kämpfte weiter aufopferungsvoll um den wichtigen Sieg. Doch gegen einen taktisch disziplinierten Gegner war die personelle Schwächung nicht auszugleichen. Satz vier ging mit 9:11 an den Gegner, der Entscheidungssatz mit 7:11.
Damit schienen alle Hoffnungen auf einen SG-Heimsieg dahin, erst recht nachdem man mit ansehen musste, wie der Tabellendritte und zweite SG-Gegner MTV Vorsfelde/Wolfsburg die Bardowicker mit druckvollem Angriffsspiel 3:0 aus der Halle schoss. Doch die SG war keineswegs gewillt, sich einfach aufzugeben. Das 9:11 im ersten Satz konterte das Heimteam mit einem überraschenden 11:8 in Satz zwei. Beim 3:11 in Durchgang drei schien Jonas Menzel endgültig mit den Kräften am Ende. Doch wieder kam die SG zurück und holte sich Satz vier mit 12:10.
Der Entscheidungssatz war dann nichts für schwache Nerven. Von den Zuschauern lautstark angetrieben, setzte sich die SG bis auf 7:4 ab und schien den Vorsprung auch ins Ziel retten zu können (10:8). Doch Vorsfelde wehrte beide Matchbälle ab und holte sich beim Stand von 10:11 und 11:12 selbst Matchbälle. Diese wurden wiederum von der SG abgewehrt. Am Ende setzten die Wolfsburger beim Stand von 13:12 für die SG einen Angriffsball knapp ins Aus. Der Jubel über diese beiden völlig unerwarteten, aber aufgrund des tollen Kampfes nicht unverdienten Punkte war riesengroß.
Damit haben die SG-Faustballer vor dem abschließenden Auswärtsspieltag in zwei Wochen zum SV Düdenbüttel nach Punkten und Sätzen aufgeschlossen, sodass alles von den Satzergebnissen dieses letzten Spieltags abhängen wird. Der Konkurrent hat von der Papierform her das leichtere Rest-Programm, aber die SG mit drei Siegen aus den letzten vier Spielen das Momentum auf ihrer Seite.
Dass Oliver Schmitz in zwei Wochen wieder fit sein wird, ist allerdings kaum denkbar. Doch zum Glück kehrt pünktlich zwei Tage vor dem Spieltag der etatmäßige Hauptangreifer Hendrik Langer aus seinem Auslandssemester zurück und könnte notfalls für ein wenig Entlastung für Jonas Menzel sorgen.
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