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Fußball: Die Halbjahresbilanz der SpVgg Langenhorst/Welbergen

Jens Wietheger: „Wir haben keine 25 Maradonas dabei“

Ochtrup

Fast allen, die sich zur SpVgg Langenhorst/Welbergen bekennen, war klar, dass die Saison 2021/22 eine schwere wird. Diese Prognose bewahrheitete sich, denn die Ochtruper stecken zu Beginn des neues Jahres im Abstiegskampf. Elf Punkte aus 16 Spielen sind zu wenig, doch Trainer Jens Wietheger ist positiv gestimmt. Dafür sorgt unter anderem ein blutjunger Innenverteidiger.

Von Tom Veltrupund

Mittelfeldmotor Kevin Wenning (l.) fehlte den Langenhorstern in der Hinserie lange Zeit verletzungsbedingt. Sein Coach Jens Wietheger vermisste ihn schmerzlich. Foto: Thomas Strack

„Wenn wir nicht 100 Prozent geben, kommen wir selbst mit einer Leiter nicht an die Früchte heran“, ärgert sich Jens Wietheger, Spielertrainer des Fußball-A-Ligisten SpVgg Langenhorst/Welbergen über die Leistungsschwankungen seiner Schwarz-Gelben in der aktuellen Saison. „Wir haben keine 25 Maradonas dabei, aber wenn wir alles abrufen, was Einsatz und Leidenschaft angeht, können wir jeden schlagen.“

Die ersten beiden Saisonspiele wurden gewonnen, dann aber war die Truppe im darauffolgenden Duell in Horstmar freitagabends schon in Gedanken beim anstehenden Schützenfest (0:3-Niederlage). Das war gleichzeitig der Beginn einer langen Durststrecke. Erst am 14. Spieltag gegen Borussia Emsdetten II wurde wieder dreifach gepunktet (4:0). Nach 16 von 17 Hinrundenpartien steht Tabellenrang 15 zu Buche – ein Rang sowie ein Zähler über dem Strich.

Das Potenzial sei ohne Frage vorhanden, so Wietheger. Es müssten sich nur alle am Riemen reißen, um in der Rückrunde mehr als die bis dato elf Zähler einzufahren. Als großes Manko sieht der SpVgg-Coach das Verhalten bei gegnerischen Standards: „Wir gehen da nicht genug auf Kuschelkurs, sondern sind eher einen halben Meter entfernt.“

Hoffnung schöpft er, weil unmittelbar vor Beginn der Rückrunden-Vorbereitung der komplette Kader in den Startlöchern steht. In der Hinserie waren die Schwarz-Gelben nämlich immer wieder von Ausfällen gezeichnet. Kevin Wenning beispielsweise, der eine wichtige Rolle in der Schaltzentrale einnimmt, fiel lange Zeit aus.

Ein weiterer Beleg für die Langenhorster Leistungsschwankungen ist ein Rückblick auf den laut Wietheger besten und schlechtesten Auftritt der laufenden Spielzeit: Die folgten nämlich unmittelbar aufeinander. „Beim 4:0 gegen Borussia Emsdetten II lief endlich mal alles zusammen. Das haben wir aber nicht mit in die nächste Partie genommen. Die Jungs dachten sich, nach einer guten Leistung könnten sie sich erstmal wieder ein paar Spiele ausruhen.“ Und so folgte in der darauffolgenden Woche „das Highlight in die falsche Richtung“: ein 0:6-Debakel zu Hause gegen Matellia Metelen.

In den Vordergrund spielte sich in der ersten Saisonhälfte einer, der eigentlich noch in der A-Jugend auflaufen dürfte: Innenverteidiger Louis Vollenbröker. „Er hat sich eigentlich von Beginn an einen Stammplatz erkämpft“, adelt ihn sein Trainer. „Louis verfügt über ein wahnsinniges Potenzial und lernt außerdem so langsam, auf dem Platz zu sprechen. Dafür, dass er gerade erst 18 Jahre alt geworden ist, zeigt er überragende Leistungen.“

Ebenfalls gut in den Seniorenfußball kämpfte sich Mathis Löbbering, doch aufgrund seines angefangenen Studiums in Oldenburg ist er eher nur noch ein Teilzeit-Kicker.

In der Winterpause sollen keine externen Neuzugänge dazu kommen. Stattdessen setzt Wietheger auf die Rückkehrer aus dem Verletztenlazarett. Wie zum Beispiel Kevin Wenning. „Dadurch wird ein größerer Konkurrenzkampf entfacht“, wünscht sich der Coach, der im Sommer aufhört und für den bis jetzt noch kein Nachfolger gefunden wurde.

Einen Preis für den Mann der Hinserie will Wietheger nicht verleihen: „Entweder haben wir als Kollektiv überzeugt, oder wir haben als Kollektiv versagt.“ Als Saisonziel nennt der Polizeibeamte aus Münster logischerweise den Klassenerhalt. Eine Tabellenkonstellation wie jetzt – mit der Spielvereinigung auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz – würde er sofort unterschreiben.

Der Winterfahrplan der SpVgg Langenhorst/Welbergen: 15. Januar (Samstag) gegen SuS Neuenkirchen IV; 23. Januar (Sonntag) gegen den SC Gremmendorf und 28. Januar (Freitag) gegen SuS Neuenkirchen IV.

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