Volleyball: 3. Liga Frauen
Dominik Münch: „Wir wollen nicht auf die Bremse treten“
Ostbevern
Die Vizemeisterschaft ist fix. Jetzt muss sich der BSV Ostbevern entscheiden, ob er in die 2. Liga aufsteigt. Im Interview spricht Trainer Dominik Münch über den weiteren Fahrplan, über die vielen Fünf-Satz-Spiele und über seine Gefühle, als er auf Schultern durch die Beverhalle getragen wurde.
Mit dem 3:2-Sieg gegen den TV Cloppenburg nach einem dramatischen Spielverlauf stehen die Volleyballerinnen des BSV Ostbevern als Vizemeister der 3. Liga fest. Sie dürfen in die 2. Bundesliga aufsteigen, haben sich aber noch nicht entschieden, ob sie das auch wollen. WN-Redakteur Ralf Aumüller hat mit Trainer und Abteilungsleiter Dominik Münch über den weiteren Fahrplan gesprochen, über die vielen Fünf-Satz-Spiele in dieser Saison und über seine Gefühle, als er am Sonntag auf Schultern durch die Beverhalle getragen wurde.
Haben Sie nach dem Sieg gegen Cloppenburg noch lange gefeiert?
Münch: Wir haben noch zusammengesessen, und das auch recht lange für ein Sonntagabend-Spiel. Wir mussten vorher noch eine Menge aufräumen. Die Halle war ja deutlich mehr auf den Kopf gestellt als sonst. Nachher war es eine gemischte Stimmung aus glücklich und erschöpft.
Sind Sie danach schlecht in den Schlaf gekommen, weil sie noch lange über das verrückte Spiel nachgedacht haben?
Münch: Ich war so erschöpft, dass ich ganz schnell eingeschlafen bin. Es hatte ja auch lange genug gedauert, bis ich im Bett war. Es gab noch einiges zu erledigen.
Was war das für ein Gefühl, als Sie nach dem Spiel auf Schultern durch die Halle getragen wurden?
Münch: Das war eine witzige Kiste, aber ich brauche das eigentlich nicht. Ich mag es vom Grundsatz her mehr, wenn der Team-Anteil in den Vordergrund gestellt wird. An dem Erfolg haben so viele mitgearbeitet, dass man gar nicht alle auf Schultern heben kann.
Der BSV hat in dieser Saison neun Fünf-Satz-Spiele bestritten und acht gewonnen. Gute Nerven oder nur unverschämtes Glück?
Münch: Ich denke schon, dass das kein Zufall ist. Wir sind eine Mannschaft, die vom Kopf her in der Lage ist, sich auch im fünften Satz noch einmal zu konzentrieren und Schlüsse aus dem Spiel zu ziehen. Dazu kommt Erfahrung aus den letzten Jahren in solchen Situationen. Gegen Cloppenburg haben wir den Tie-Break gewonnen, weil wir keinen Fehler mehr gemacht haben.
Wann fällt eine Entscheidung, ob der BSV in die 2. Liga aufsteigt oder nicht?
Münch: Erst hatten wir geplant, uns in dieser Woche mit der Mannschaft zusammenzusetzen. Wir werden das aber wahrscheinlich um eine Woche verschieben, weil dann alle Spielerinnen dabei sind. Wir wollen auch gar nicht auf die Bremse treten. Wir haben das Thema bislang nur ausgeblendet. Und wir wissen, dass es eine Entscheidung ist, die alle treffen müssen.
Gibt es eher offene Fragen in der Mannschaft oder im Verein?
Münch: Es ist auch eine Frage der zeitlichen Abfolge. Wenn die Spielerinnen den Wunsch äußern sollten, dass sie aufsteigen wollen, gibt es ja noch einiges zu tun. Es muss zum Beispiel der Lizenzantrag gestellt werden, und der muss genehmigt werden. Das erste Signal kommt jetzt erst einmal aus der Mannschaft.
Was macht denn Ihr A-Lizenz-Trainerlehrgang? Sind sie auf der Zielgeraden?
Münch: Ja, das kann man so sagen. Gerade habe ich aber ein Time-Out. Seit der letzten Klausur, die ich bestanden habe, konnte ich nicht mehr viel machen. Spätestens in den Osterferien beginnt der Endspurt. Am 5. Mai fahre ich nach Köln für die mündliche Prüfung, die 30 Minuten dauert. Das ist dann der letzte Teil.
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