Schlunz entscheidet das Derby zwischen Westbevern und Ostbevern
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Fußball: Kreisliga A1
Schlunz entscheidet das Derby zwischen Westbevern und Ostbevern
Westbevern
Ems Westbevern gewann das Derby gegen den BSV Ostbevern mit 1:0. Rund 350 Zuschauer sahen einen leidenschaftlichen Kampf auf beiden Seiten, aber kein schönes Spiel. Ems-Stürmer Hendrik Schlunz machte den Unterschied.
Matthis Poßmeier (am Boden) klärt mit einer Grätsche gegen Ems-Kapitän Adrian König. Foto: Aumüller
Viele Grätschen, wenige Ballstafetten. Viele hohe und lange Bälle, kaum Torchancen. Zig Zweikämpfe, wenige klare Pässe. Ems Westbevern und der BSV Ostbevern boten am Sonntag in Vadrup ein robust geführtes Derby mit leidenschaftlichem Kampf. Ansonsten blieb aber vieles auf der Strecke.
Rund 350 Besucher waren zum Saisonabschluss auf die Sportanlage im Sickerhook gekommen, darunter viele auch aus Ostbevern und viele, die sonst nicht beim A-Liga-Fußball zu sehen sind. Die Mannschaften gaben den Zuschauern etliche Kostproben konsequenter Zweikampf-Führung. Werbung, dass auch in der Kreisliga ein gepflegter Ball gespielt wird, machten sie nicht. Beide Vereine feiern 2023 ihr 100-jähriges Bestehen. Dieses Nachbarschaftsduell wird keinen besonderen Platz in den Club-Historien finden.
Fußball-Derby Westbevern gegen Ostbevern
Wenn vor den Toren schon nicht viel passiert, dann braucht man einen Mann, der seine erste Chance gleich nutzt. Einen wie Hendrik Schlunz, der Torschütze beim 1:0 (0:0)-Erfolg des SV Ems. Knapp 70 Minuten waren gespielt, als die Westbeverner eine Ecke kurz ausführten, Philip Schange flankte und Schlunz vollstreckte. „Der Ball war nicht leicht zu nehmen, aber Hendrik lässt sich in solchen Situationen nicht zweimal bitten“, sagte Ems-Trainer Andrea Balderi nach dem Abpfiff. „Ich nehme den Ball mit vollem Risiko“, beschrieb der Torjäger, der seinen 26. Treffer in dieser Saison bejubelte, die Szene des Tages. „Es war ein faires Spiel mit wenigen Chancen. Am Ende ist unser Sieg nicht ganz unverdient, weil wir mehr versucht haben. Ich bin sehr froh, dass ich das Tor gemacht habe“, so Schlunz.
Wigger hat die letzte große Chance
Zwei klare Möglichkeiten gab es in der ersten Halbzeit. Eine für Ostbevern, als David Wittkamp an Torwart Kilian Neufend scheiterte (22.). Eine für Westbevern, als ein Schuss von Marius Weimann die Querlatte streifte (33.). Auch nach dem Seitenwechsel rannten die Teams nicht gerade mit offenem Visier nach vorne. Nach dem Tor von Schlunz hätte Yannic Tewes erhöhen können (81.). Der BSV kam öfter vors Tor, richtig gefährlich wurde es erst in den Nachspielzeit. Zunächst zielte Lucas Wigger neben den Kasten, dann schoss er mit dem Abpfiff aus zwölf Metern und bester Position drüber.
Stefan Hollmann
„Dass wir uns hier keine tausend Chancen herausspielen, war klar. Für Platz zehn gegen drei war es ein gutes Spiel von uns“, meinte BSV-Coach Stefan Hollmann, der dabei auch an die vielen Ausfälle erinnerte von Leistungsträgern wie Carsten Esser, Kevin Büst oder Lars Schulze Hobeling. „Wir haben es ja auch so gewollt, dass Westbevern wenige Chancen bekommt“, ergänzte Hollmanns Trainerkompagnon Dirk Lampe. Ems-Kollege Balderi sagte: „Es war sehr schwierig für uns, aber das hatten wir auch so erwartet.“
Dass Westbevern die Saison auf Platz drei beendet, war schon vorher klar. Ostbevern bleibt Zehnter. Und der SV Ems hat auch in dieser Saison – wie im Vorjahr – beide Duelle mit dem BSV gewonnen.
SV Ems: Neufend –Kötter (53. Tewes), Wewelkamp, Schange, A. Hollmann – König (75. Bücker), Deistler (53. J. Nosthoff), Licher (86. Wulfmeier), N. Engberding – Weimann (70. Ungruhe), Schlunz. BSV: Jürgens – Langanke (80. Hagenah), Droste, Middrup, W. Alali – Poßmeier, Cramer, L. Kock (78. Ritter) – Wittkamp, Leifhelm (70. Wigger), M. Alali (85. Hollmann). Tor: 1:0 Schlunz (70.).