Fußball: Oberliga
Einzelanalysen und Videostudium: Wie Preußen II die Juwelen schleift
Münster
Preußen Münster II mischt die Oberliga auf, trifft am Mittwoch als Tabellenführer auf die SF Siegen. Trainer Kieran Schulze-Marmeling erklärt vorab, warum einige Spieler im Winter einen entscheidenden Schritt nach vorne gemacht haben.
Schon Ende August ließ sich vermuten, dass Preußen Münster II eine weitaus ruhigere Oberliga-Saison verleben würde als im Vorjahr, in dem erst in der Abstiegsrunde der Klassenerhalt perfekt gemacht worden war. Das Team von Kieran Schulze-Marmeling siegte am 3. Spieltag mit 2:1 bei SF Siegen, Ansumana Nyassi ließ den SCP in der vierten Minute der Nachspielzeit jubeln. „Die Entwicklung von da an bis heute war aber absolut nicht zu erwarten“, sagt der Coach.
Am Mittwochabend (20 Uhr) kommt's zum Wiedersehen der beiden Clubs – und zwar im Flutlicht des Preußenstadions. Die Tatsache, dass Siegen einige Fans mitbringen dürfte und diese von den Heimanhängern getrennt werden müssen, erfordert einen Umzug vom Kunstrasen ins Stadion. „Wir haben jetzt schon sehr lange keinen Rasenplatz mehr betreten, werden aber darauf reagieren, indem wir viele frische Spieler bringen“, sagt Schulze-Marmeling.
Overhoff und Tersteeg als Paradebeispiele
Da kommt es dem Oberliga-Spitzenreiter entgegen, dass das Team die Winterpause effektiv genutzt hat, um einige Akteure heranzuführen, die zuvor hinten dran waren. In erster Linie gilt das für Luca Tersteeg und Ole Overhoff, die ein wenig Anlauf brauchten für den Sprung von der U 19 zur Zweiten. „Die beiden haben in der Wintervorbereitung viel gespielt und regelmäßig Feedback durch Videoanalysen erhalten.“
Bis zu 15 Minuten dauern solche Termine, manchmal schickt Schulze-Marmeling auch zwischendurch kleine Schnipsel. „Wir haben inzwischen eine Kultur erreicht, in der die Jungs oft wissen, was damit gemeint ist“, erklärt Preußens Coach.
Trio aus der U19 klopft in der Oberliga an
Alle sechs bis acht Wochen werden mit den Kickern neue persönliche Zielsetzungen und Schwerpunkte besprochen. „Und das Schöne ist, dass jeder seine Baustellen hat“, sagt Schulze-Marmeling. Neben Verbesserungsvorschlägen liefern der Preußen-Coach und sein Trainerteam auch Best-Practice-Beispiele. „Entweder mannschaftsintern oder aus der Fußballwelt“, erklärt Schulze-Marmeling.
Spieler, die davon künftig profitieren könnten, sind Till Hausotter, Mika Keute oder Levent Öztürk aus der U 19. Letzterer – ein Innenverteidiger – mischte schon zwei Mal in der Oberliga mit. Bei ihm wie den anderen gilt, dass sie regelmäßig eingebaut werden dürften – wenn sie sich für einen Verbleib über den Sommer hinaus entscheiden.
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