„Haben alle Bock“: Preußen heiß aufs Top-Spiel – doch findet es statt?
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Fußball: Regionalliga West
„Haben alle Bock“: Preußen heiß aufs Top-Spiel – doch findet es statt?
Münster
Ganz auszuschließen ist die Absage des West-Schlager in der Regionalliga West zwischen Preußen Münster und Alemannia Aachen nicht. Bereit auf das Spitzenspiel vom Tabellenführer gegen den Rangdritten am Sonntag sind aber praktisch alle.
Münsters Abwehr wird gegen Aachen gefordert werden, auch bei gefährlichen Standardsituationen wie diesen: Der Gladbacher Kaan Kurt versuchte hier Thomas Kok (von links), Nicolai Remberg, Andrew Wooten und Dennis Grote zu überwinden.Foto: Jürgen Peperhowe
Es regnet, es stürmt, es ist schon irgendwie Winter. Doch warum sollte das erste Pflichtspiel des Jahres, und damit das Kräftemessen der Traditionsclubs, der West-Schlager zwischen Preußen Münster und Alemannia Aachen, ausfallen? Vielleicht weil der Rasen im Preußenstadion nachgibt nach den Regenfällen von Mittwoch bis Freitag.
Nur vor der Partie am Sonntag (14 Uhr) ist Wetterberuhigung angekündigt, weniger Wasser von oben, die Drainage im Stadion ist in Schuss. Wenn, dann würde es eine Absage durch die offiziellen Stellen am Samstag geben. Und alle, wirklich alle, von Spielern über Trainer hin zu Funktionären und Fans auf beiden Seiten wollen, dass gespielt wird. Draußen ist es nasskalt, die Debatte um das Spiel dagegen heiß wie Frittenfett.
Aufstellungspoker beim SCP?
Preußen-Coach Sascha Hildmann bereitete sein Team – natürlich – vor wie es sich gehört. Am Samstag steht das Abschlusstraining an, die Startelf hält er sich offen. „Zwei, drei Positionen“, erklärte er, wären noch nicht in Stein gemeißelt. Kratzt Deniz Bindemann tatsächlich an einem Teil der Doppelspitze im Angriff mit Gerrit Wegkamp und Andrew Wooten? Setzt Shaibou Oubeyapwa etwas Dribbelkünstler Henok Teklab unter Druck? Man wird sehen ...
Die Vorbereitung lief prächtig, vier Spiele mit vier Siegen gegen ein Quartett von Nord-Regionalligisten. Bis auf die beiden Langzeitverletzten Dennis Daube und Manfred Kwadwo sowie Thorben Deters (Innenbandriss) stehen alle Mann zur Verfügung. Jeder verfügbare Preuße will ins Team suggeriert Hildmann, und stellt klar: „Die haben alle Bock.“
Erst zwei Auswärtssiege in acht Anläufen
Alemannia wartet auf ein Comeback
Bock auf die Kaiserstädter, Karl der Große wurde vor 1223 Jahren zum Kaiser in Aachen gekrönt. Das wäre damit geklärt. Nicht ganz so lange, gefühlt aber vielleicht schon, warten die Alemannia-Fans auf ein sportliches Comeback des Deutschen Vizemeisters von 1969. Kleiner Vorteil für die Aachener dürfte sein, dass sie bereits ein Nachholspiel gegen Fortuna Düsseldorf II erfolgreich mit 1:0 bestritten haben. „Sie spielen anders als im Hinspiel“, hat Hildmann mit Co-Trainer Louis Cordes den Gegner analysiert. An das 2:4 könne er sich gar nicht mehr erinnern, da ist er gleichermaßen pragmatisch und vergesslich. Gegen Düsseldorf hätte Aachen zuletzt aber eine starke, aggressive erste Halbzeit abgeliefert. Nach der Pause hätte Tormann Marcel Johnen die Hausherren vor dem Ausgleich bewahrt. Was sich ungefähr so anhört wie: Jo, Aachen ist stark, aber nicht unverwundbar.
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„Wir wollen von Anfang an da sein, ein mutiges Spiel zeigen, dominant sein“, strahlt der Ex-Profi aus Aachen (2000 bis 2002), eben Hildmann, schon gesundes Selbstbewusstsein. Und hat sein Erklärmuster für die nächsten Wochen griffbereit: „Da ist eine sehr hohe Erwartungshaltung an uns. Andererseits haben wir es auch schon geschafft, uns nur auf den Gegner zu fokussieren. Ich vertraue der Mannschaft, dass sie sich nicht verleiten lässt.“