Fußball: Oberliga
„Noch nie erlebt“: Was Preußen-Coach Schulze-Marmeling so begeistert
Münster
Ein Aufstieg ist nicht möglich, eine genaue Platzierung setzt sich Preußen Münster II als aktueller Tabellenführer nicht als Ziel. Die U 23 geht gelassen in die Rückserie, ehe im Sommer vermutlich ein großer Umbruch ansteht.
Wenn eine Mannschaft in der Rückrunde befreit aufspielen kann, dann ist es die U 23 von Preußen Münster. Sie führt punktgleich mit dem TuS Bövinghausen (aber mit einem Spiel mehr) die Oberliga an, darf aber laut Regularien nicht aufsteigen. Das Team hat also null Druck. Führt das vor dem witterungsbedingt noch leicht gefährdeten Re-Start beim TuS Erndtebrück am Sonntag (15 Uhr) zu Hurra-Fußball mit viel Kreativität – oder zu einem Spannungsabfall?
Weder noch, sagt Kieran Schulze-Marmeling. Der Coach möchte freie Interpretationen seiner Vorgaben vermeiden, „da bin ich auch streng“. Weniger Antrieb erwartet er aber auch nicht. „So eine Gruppe wie diese habe ich noch nie erlebt. Sie hat die Fähigkeit, sich untereinander zu pushen, ist immer ehrgeizig. Sie hat im Training wie in Freundschaftsspielen eine extrem hohe Eigenmotivation. Ich habe mir noch keinen Gedanken gemacht, dass sich daran etwas ändern könnte.“
Ausfälle der Anführer kompensiert
Selbst der langfristige Ausfall der beiden Anführer und Kader-Ältesten Pascal Koopmann (Kreuzbandriss) und Marius Mause (Entzündung am Hüftbeuger) ließ sich zumindest in den erfolgreichen Testspiele kompensieren. „Eins zu eins kann sie als Persönlichkeit niemand ersetzen“, sagt der Trainer. Aber Luca Tersteeg, der eine starke Vorbereitung hinter sich hat, oder Ole Overhoff könnten nun Chancen erhalten. „Ich bin relativ entspannt. Jetzt rücken halt andere nach“, so Schulze-Marmeling, der auch noch Marvin Benjamins nach einer starken Halbserie an die Profis abgegeben hat. „Letztlich befinden wir uns in einer Luxussituation.“ Die „Routiniers“ Luca Steinfeldt (26) und Marvin Kehl (25) gehen nun voran.
In der Hinrunde setzte sich die Mannschaft immer Ziele für einzelne Blöcke mit fünf, sechs Partien. „Da geht es um Punkte und Siege, aber auch um Teilaspekte unseres Spiels“, so Schulze-Marmeling. Das funktionierte bisher blendend mit zehn Siegen und fünf Unentschieden aus 17 Partien.
SCP-Kicker wecken Interesse
„Wir haben uns irgendwann ein gesundes Selbstvertrauen erarbeitet, das selbst in den Tests gegen Regionalligisten zum Tragen kam“, so der 33-Jährige, dessen Vertragsverlängerung nur Formsache sein dürfte. „Letzte Saison war das noch etwas anders.“ Da mussten die Preußen-Talente in der Abstiegsrunde sogar etwas um den Klassenerhalt bangen. Dass seine Spieler nicht nur im eigenen Club, sondern auch anderswo in der Regionalliga Begehrlichkeiten wecken, ist ihm bewusst. „Im Sommer wird sicher ein Umbruch kommen. Aber das gehört zu unserem Job.“
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