Fußball: Testspiel
Preußen müssen in Rehden kräftig einstecken
Rehden
Der Blick ist bereits deutlich Richtung Meisterschaft gelenkt. Die harte Spielweise des BSV Rehden kam Preußen Münster, vor allem Trainer Sascha Hildmann, entgegen. Beim 2:0-Sieg verletzte sich niemand, die Adler sahen sich aber zur Wehrhaftigkeit gezwungen.
Zwei Möglichkeiten hatten die Preußen nach dem Test beim BSV Rehden. Jammern über die knüppelharte Gangart des Gastgebers – oder den 2:0 (0:0)-Sieg als Probelauf für ähnliche Aufgaben im Meisterschaftsalltag betrachten. Der West-Regionalligist entschied sich für Variante zwei und fuhr gut damit. „Klar, das war teilweise schon wild“, sagte Alexander Langlitz, der eine kleine Kopfblessur davontrug und beim heftigen Einsatz von Patyrk Burzynski ziemlich aus der Haut fuhr. „Aber das erwartet uns noch öfter.“
Kaliber wie Wegberg-Beeck und Homberg
Coach Sascha Hildmann sah das nach dem fünften Sieg im fünften Auftritt des Sommers genauso. „Das ganze Drumherum war top. Das war alles das Kaliber Wegberg-Beeck, Homberg. Die ganze Anlage, die Tribüne, vor allem die Spielweise des Gegners.“ Der Pfälzer war umso erfreuter über die Nehmerqualität seiner Spieler. Immer wieder lagen Münsteraner am Boden, teils ohne Aussicht auf den Ball von den Schwarz-Weißen schwer getroffen. „Ja, die haben ganz schön getreten. Wichtig ist, dass wir dann ruhig bleiben, kein Tor bekommen. Das haben wir gut gemacht. Nach hinten, vom Engagement war es top.“
Die Form der Mannschaft ist aktuell so vielversprechend, dass mancher mitgereister Fan fast schon misstrauisch wurde. Die Abläufe sind eingespielt, Neuzugängen wir Thorben Deters (diesmal Achter) und dem stets kämpferischen Marvin Thiel wird so vieles erleichtert. Der Haken? „Die Chancenverwertung“, so Hildmann. „Die war schwach.“ Gleichzeitig freute er sich, dass es so viele Gelegenheiten gab. Beispiele: Langlitz (12.), Deniz Bindemann (14.), Thiel (32.), ein Fast-Eigentor von Serkan Temin (41.) – zur Pause hätte der SCP längst führen können.
Abstauber von Langlitz
Nach dem Wechsel wurde es noch deutlicher. Langlitz erzielte die Führung per Abstauber nach Bindemanns Schuss, den Keeper Maciej Czyzniewski klatschen ließ (60.). In der Schlussminute machte Jules Schwadorf mit einem abgefälschten Versuch alles klar, aufgelegt hatte Bindemann, den der Trainer hervorhob. „Er hat an seinem Körper gearbeitet, Gewicht verloren, ist drei Zentimeter gewachsen. Deniz schießt immer aufs Tor ist immer gefährlich.“ Woran der 18-Jährige noch arbeiten muss, sagt der Coach aber auch: „Grundtechnik, Erstkontakt, Ballann- und -mitnahme, da verliert er die Kugel noch zu oft.“ Ein klarer Arbeitsauftrag, aber dennoch gute Perspektiven für den Youngster, der noch mal per Kopf an Czyzniewski scheiterte (68.). Wie auch Schwadorf (82.), Nick Selutin aus der U 23 (86.), Joshua Holtby (87.) und Jan Dahlke (90.) bei ihren Schüssen.
„Keine Kartoffelmannschaft“
Die Hausherren aus der Nord-Staffel kamen nur ganz früh durch einen langen Lauf von Ümran Zambak (4.) und spät durch einen Freistoß von Emre Yesilova (85.) zu Chancen. „Rehden war aggressiv, hat geackert. Das war keine Kartoffelmannschaft, das war eine optimale Vorbereitung“, so Hildmann. Blaue Flecken, schmerzende Gelenke und eingerissene Trikots nahm er diesmal gelassen hin, zumal sich keiner ernsthaft verletzte.
SCP: Dedovic (46. Schulze Niehues) – Schauerte (46. Kloth), Hoffmeier (46. Scherder), Borgmann, Thiel – Daube (46. Klann) – Remberg (70. Schwadorf), Deters (46. Holtby) – Langlitz (70. Selutin), Wegkamp (46. Dahlke), Bindemann