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Polizei ermittelt auf Hochtouren

Randalierenden Preußen-Fans drohen empfindliche Strafen

Nachdem zirka 300 Fans des SC Preußen Münster am vergangenen Freitag in Osnabrück randaliert hatten, ermittelt die Polizei Osnabrück nun auf Hochtouren.

WN

Foto: dpa (Symbolbild)

Als zirka 300 Sympathisanten von Preußen Münster, von denen laut Mitteilung der Polizei etwa 125 als gewaltbereit bekannt waren, Freitagnacht (17.3.) auf dem Heimweg nach dem Spiel bei Werder Bremen II gegen 23.45 Uhr am Bahnhof in Osnabrück umsteigen mussten, kam es zu teils schweren Ausschreitungen. 100 bis 150 Personen nutzten den Halt, um an zahlreichen Kräften der Bundespolizei vorbeizukommen und gewaltsam aus der abgeriegelten Bahnhofshalle zu stürmen.

Im Bereich des Bahnhofsvorplatzes schmissen sie Müllbehälter um, traten gegen Fahrräder und zündeten pyrotechnische Gegenstände. Darüber hinaus wurden aus der Gruppe heraus Glasflaschen gezielt in Richtung der eingesetzten Kräfte geworfen.

Randalierer marschierten Richtung Innenstadt

Schließlich entfernten sich 50-60 Personen von der Gruppe, die anschließend weiter in Richtung Innenstadt marschierten. Der Polizei Osnabrück setzte daraufhin zusätzliche Kräfte ein, um diese randalierende Gruppe letztlich zu stellen.

Als die eingesetzten Beamten die Personalien feststellen wollten, rannten die Personen im Pulk auf die Einsatzkräfte zu. Nur durch unter Einsatz von Pfefferspray und "einfacher körperlicher Gewalt", wie die Polizei berichtet, konnte die Gruppe gestellt werden und ein Vordringen in die Innenstadt verhindert werden.

Im Streifenwagen zurück zum Bahnhof

Die Identitätsfeststellungen der 53 Personen ergab, dass der überwiegende Anteil der Personen aus einer Ultra-Bewegung stammt, die bereits vielfach gewalttätig aufgefallen ist.

Um weitere Ausschreitungen und Gewaltdelikte zu verhindern, wurden die Personen nach Durchsuchungen und Personalienfeststellung einzeln in Funkstreifenwagen zum Bahnhof zurückgebracht. Um 1.19 Uhr sind die Personen laut Auskunft der Polizei mit dem Zug weiter Richtung Münster gefahren.

Die an den Vorfällen beteiligten Personen müssen sich nun nicht nur wegen schweren Landfriedensbruchs verantworten, es werden auch für jede Person polizeiliche Gebühren in Höhe von 71,50 Euro für den Transport zum Bahnhof erhoben.

Videos werden ausgewertet

Die Polizei Osnabrück wertet nun neben Videosequenzen der mitgeführten Handkameras und der fest installierten Bahnhofskameras auch die Aufnahmen der mitgeführten "Bodycams" aus. Darüber hinaus wird durch eine Abstimmung mit der Polizei in Münster und dem Verein Preußen Münster ein Stadionverbot für alle 53 Personen für das nächste Heimspiel des SCP vorbereitet.

Außerdem haben die Osnabrücker Ermittler Kontakt zum DFB aufgenommen: Ziel ist es, ein bundesweites Stadionverbot für diese Personen zu initiieren. Zu Erklärung schreibt die Polizei hierzu: "Denn eines ist klar: die vielen fußballinteressierten und friedlichen Fans dürfen nicht von derartigen Personen in Gefahr gebracht oder der Lust am Fußball geraubt werden."

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Parallel wird die Polizei Osnabrück bei zukünftigen Durchreisen von Fußball-Fans konsequent Präventivmaßnahmen wie Betretungsverbote oder Meldeauflagen aussprechen.

Personen, die im Rahmen der Vorfälle am vergangenen Freitag bedroht oder beleidigt wurden, werden gebeten, sich bei der Polizei Osnabrück unter 0541 327-2617 oder -2619 zu melden.

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