Hildmann vor nächstem Preußen-Topspiel: „Davon will ich nichts hören“
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Fußball: Regionalliga West
Hildmann vor nächstem Preußen-Topspiel: „Davon will ich nichts hören“
Münster
„Männerfußball“ gegen Jugendlichkeit? Sascha Hildmann schüttelt den Kopf. Ein Gegner ohne Druck? Sieht der Preußen-Trainer anders. Zweite Mannschaften? Nichts gegen einzuwenden. Vor dem Top-Spiel bei Mönchengladbach II gibt‘s kleine Scharmützel.
Wiederholen sich Momente wie Simon Scherders Kopfballtor für Preußen Münster auch am Sonntag bei Borussia Mönchengladbach II?Foto: Jürgen Peperhowe
Kalenderjahrübergreifend hat Preußen Münster schon wieder fünf Siege in der Regionalliga aneinandergereiht. Nachvollziehbar, dass sich Coach Sascha Hildmann vor dem nächsten Top-Spiel bei Borussia Mönchengladbach II (Sonntag, 14 Uhr) gut gelaunt und zuversichtlich gibt. Das liegt auch an dem großen Personalangebot. Selbst der mögliche Ausfall von Deniz Bindemann (Oberschenkelprobleme) ist schnell kompensiert – mit Andrew Wooten, der als Joker beim 4:0 gegen Aachen mit einem Tor und einer Vorlage stach.
„Ich finde es schön, dass die Jungs alle die Situation annehmen“, sagt der Coach und lobt einmal mehr die Reservisten. „Die, die etwas hintendran sind, haben alle ein hohes Niveau und eine gute Einstellung.“ Alexander Langlitz („Er ist total angesehen, macht immer seine Witze“) oder Shaibou Oubeyapwa („Für ihn müsste ich beantragen, dass wir zu zwölft spielen“) benötigen wohl erneut Geduld.
Hildmann: „50 Prozent sind Menschenführung“
Hildmann genießt die große Auswahl, auch wenn er feststellt, mittlerweile mindestens genauso oft als Moderator denn als Fußballlehrer gefragt zu sein. „Es macht mir Spaß, auch wenn es brutal schwer ist. 50 Prozent sind Taktik, Training, Sportwissenschaft, 50 Prozent sind Menschenführung“, so der Pfälzer. „Zum Glück ist unser Team leicht zu leiten, alles super Charaktere.“
Sorge, dass die zweite Reihe die Zügel schleifen lässt, hat er ohnehin nicht. „Alle müssen sich vorbereiten, als wenn sie spielen. Keiner kann am Abend vorher mit der Freundin lange weggehen und drei Hamburger essen.“
Warum Preußens Trainer nichts gegen eine U23 hat
Wird auch an diesem Samstag nicht passieren. Mit den Fohlen wartet schließlich der nominell erste Verfolger. „Sie sind anders als Aachen, immer sehr aktiv und spielstark. Aber wir wollen auch dominant sein.“ Die demütigen Töne der Borussen ordnet der 50-Jährige gelassen ein.
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„Wir lassen uns nicht einseifen. Wir wissen, dass die Gladbacher uns wie alle anderen wehtun wollen. Wir ihnen aber auch.“ Wieder mit Standards? Dass zum Auftakt alle vier Treffer nach Ecken fielen, will der Trainer nicht überbewerten. „Wir haben das in der Woche davor nicht extra geübt. Die Jungs entscheiden auf dem Feld selbst, wann wer welche Variante reinbringt.“
Den Hinweis seines Kollegen Eugen Polanski, dass der SCP „Männerfußball“ spiele, kontert Hildmann: „Davon will ich nichts hören, andere treten genauso zu. Gegen zweite Mannschaften zu spielen, ist fies, weil sie gut sind und nichts zu verlieren haben.“ Grundsätzlich hat er aber nichts gegen sie. Weil sie „wichtig für die Bundesligisten“ sind und der SCP ja auch eine U 23 aufbietet.