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Fußball: Regionalliga West

Gegen Schalke gelingt der Rekordsieg: Preußen quellen vor Selbstbewusstsein über

Münster

Hätte es noch einen Beweis gebraucht, dass Preußen Münster überaus titeltauglich ist, dann lieferte diese Partie ihn. Auch vom FC Schalke 04 II, der zumindest offensiv mutig agierte, ließ sich der Spitzenreiter nicht ausbremsen. Nach dem 3:0 trat das ganze Selbstbewusstsein hervor.

Der nackte Wahnsinn: Preußen Münster siegte auch gegen den FC Schalke 04 II souverän. Hier jubeln (von rechts) Shaibou Oubeyapwa, Alexander Langlitz, Deniz Bindemann, Lukas Frenkert und Nicolai Remberg. Foto: Jürgen Peperhowe

Unaufhaltsam. Das ist wohl die Vokabel, die Preußen Münster in diesen Tagen und Wochen am besten beschreibt. Unaufhaltsam strebt der Tabellenführer der 3. Liga entgegen, Trainer Sascha Hildmann und seine Schützlinge sprengen gerade alle Ketten, die auf dem Weg zur Meisterschaft hinderlich sein könnten.

Zehnter Sieg in Serie, elf Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger Borussia Mönchengladbach II, noch ein paar Zähler mehr, und der Aufstieg wäre schon perfekt. Alles, wirklich alles haben die Preußen in der eigenen Hand. Die Adlerträger können nur noch über die eigenen Füße stolpern. Hand und Fuß hat praktisch alles, was der SCP momentan auf die Platte bringt.

Kommentar: Raupe Nimmersatt

Als ausgewertet, zwischenkalkuliert und hochgerechnet wurde nach dem eindrucksvollen 3:0 (1:0) vor 9540 Zuschauern gegen den FC Schalke 04 II, war klar: Die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns des SCP im Titelrennen wird kleiner und kleiner, selbst Super-Pessimisten halten sich schon zurück. Beim Wettanbieter dürfte man für einen Tipp gegen den Titelgewinn der Preußen sehr viel Geld erhalten. Das Selbstverständnis dieser Mannschaft brachte Kapitän Marc Lorenz auf den Punkt, der bei einer noch etwas wackeligen 1:0-Führung sogar einen Elfmeter vergab: „Dieser Sieg war mega, wir gehen Schritt für Schritt auf unser Ziel zu. Ich habe so einen Bock, das Ding jetzt durchzudrücken.“

Tom Müller hielt einwandfrei. Foto: Juergen Peperhowe

Er meint den Aufstieg, die Rückkehr in die 3. Liga nach dreijähriger Abstinenz. Lorenz, vor der Saison vom Zweitligisten Karlsruher SC in seine Geburtsstadt zurückgekehrt, verpflichtet als Anführer, als Leitwolf, quellt förmlich über vor Selbstbewusstsein und grenzenloser Zuversicht. Keinerlei Zweifel an der eigenen Stärke und der Wucht des Preußen-Kollektivs. Er verspricht, neun Punktpartien stehen noch aus, dass das alles zumindest in der Welt der Preußen eine Art Ewigkeitswert erhalten soll und wird: „Jeder bei uns kann sich auf jeden verlassen, Rückstände werfen uns nicht um. Wir hören nicht auf“, lautet sein Versprechen. Um dann noch den Sieger-Modus zu unterstreichen: „Wir wollen in dieser Saison kein einziges Spiel mehr verlieren.“ Das ist eine Ansage.

Nun dreimal auswärts

Das ist dann auch wohl die so oft zitierte breite Brust einer Mannschaft, durchdekliniert vom Kapitän. Als am Samstag um 16 Uhr die Ehrenrunde gedreht wurde, ging keiner der Besucher vorzeitig nach Hause. Alle, bis auf die 26 Schalker Fans, sogen auch diesen Moment auf. Schon jetzt sind alle Tribünenplätze bis Saisonende für die vier weiteren Heimpartien verkauft, Stehplätze werden auch knapp, obwohl nun drei Auswärtspartien in Bocholt (25. März), in Siegen gegen Kaan-Marienborn (1. April) und Rödinghausen (5. April) anstehen.

Hildmanns Elfmeter-Jubel-Anweisung

Hildmann, der nicht groß feiern wollte, erklärte, er schaue nicht auf die Konkurrenz. „Das ist mir wurscht“, sagte er – keiner glaubt es ihm. Aber: „Wir hatten eine gute Viertelstunde zum Auftakt, waren dann aber nicht mehr gallig genug. Nach der Pause waren wir echt gut drin. Wir haben gegen einen überragenden Torwart der Schalker (Radomir Novakovic, d. Red.) gespielt, aber unsere Jungs habe es toll gemacht.“

Bouchama mit der Entscheidung

Andrew Wooten traf zum frühen 1:0 nach Flanke von Gerrit Wegkamp (6.), dann verpasste der SCP es, die Führung auszubauen. Nach dem Wechsel verschoss Marc Lorenz nach knapp einer Stunde einen Strafstoß (Julius Schell an Wegkamp), doch Münster straffte sich, Yassine Bouchama mit einem Schlenzer (70.) und Alexander Langlitz in der Nachspielzeit (90.+1) stellten das Resultat in entsprechender Höhe sicher. Der Tabellenführer hatte geliefert, hätte sogar höher siegen können.

„Wenn man zehnmal gewinnt, dann hat man Selbstvertrauen“, erklärte Wooten. Wie nun die Pläne sind bei den Preußen, ohne dass irgendwer abhebt oder der Fokus verloren geht? Wootens Rezept: „Wir machen einfach weiter. Es liegt nur an uns.“ Sorgen muss sich niemand machen.

Koulis und Müller springen ein

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