Fußball: Regionalliga West
Rekordverdächtige Preußen unwiderstehlich zum zehnten Sieg in Folge
Münster
Zehnter Sieg in Folge, elf Punkte Vorsprung auf Gladbach II – in Siebenmeilenstiefeln rennt Preußen Münster der Rückkehr in die 3. Liga entgegen. Vor 9540 Zuschauern wurde Schalke 04 II mit 3:0 bezwungen. Das Team von Sascha Hildmann ist nicht zu stoppen.
Perfekt! Preußen Münster hat den zehnten Sieg in Serie gefeiert und ist der Rückkehr in die 3. Liga wieder ein großes Stück nähergekommen. Zehnter Erfolg in Reihe, elf Punkte Vorsprung auf Mönchengladbach II, die Adlerträger dominieren die Regionalliga West nach Belieben. Auch gegen Schalke 04 II ließ der SCP nichts anbrennen, 9540 Zuschauer, darunter handgezählte 26 im Schalker Gästeblock, erlebten eine weitere Machtdemonstration des Tabellenführers. Andrew Wooten (6.), Yassine Bouchama (70.) und Alexander Langlitz (90.+2) stellten die Weichen auf Sieg beim 3:0 (1:0), selbst ein verschossener Foulelfmeter von Marc Lorenz (58.) warf die Hausherren nicht aus der Bahn. Nie zuvor dürfte der SCP in seiner 117-jährigen Vereinsgeschichte zehn Punktpartien in Serie gewonnen haben.
Trainer Sascha Hildmann war rundum zufrieden nach der Partie. „Wir haben auch gegen einen überragenden Torwart von Schalke gespielt. Am Ende geht der Sieg in Ordnung.“ Ihm sei es im Übrigen „wurscht, was die Konkurrenz macht. Wir spielen am kommenden Samstag in Bocholt, das ist alles, was mich interessiert.“ Seine persönliche Erfolgsserie beim SCP geht weiter, der Aufstieg ist zum Greifen nah und: „Wir haben hinten raus verdient gewonnen – und der zehnte Sieg in Serie war es auch.“ Schalkes Coach Jakob Fimpel hatte sich an seinem 34. Geburtstag vermutlich auch etwas mehr als ein 0:3 und null Punkte ausgerechnet. Aber es fiel ihm nicht schwer zu sagen: „Wir hatten unsere Momente, Chancen zu verkürzen. Gerade nach dem vergebenen Elfmeter dachte ich, es geht noch was für uns. Aber Münster macht das gut und der Sieg war verdient.“
Zurück im Team waren – natürlich – Dennis Grote und Nicolai Remberg. Beide waren zuletzt für eine Partie von einer Gelb-Sperre betroffen. Zudem fehlte Stammtorwart Max Schulze Niehues, er wurde erneut durch Tom Müller ersetzt, sowie Simon Scherder. Eine Muskelverletzung stoppte den Innenverteidiger, dafür war Nico Koulis erste Wahl. Und Münster agierte wie erwartet im 3-5-2-System.
Frühe Führung durch Wooten
Der SCP legte los wie angestochen – nachdem die Schalker für einen Schreckmoment gesorgt hatten. Denn der ehemalige Angreifer des VfL Senden, Niklas Castelle, kam aus zehn Metern zum Abschluss. Doch Schulze-Niehues-Vertreter Müller reagierte glänzend und verhinderte das 0:1. Im Gegenzug langte der SCP direkt zu, eine Hereingabe von Gerrit Wegkamp landete bei Andrew Wooten. Aus spitzem Winkel ließ sich der Amerikaner sein 13. Saisontor nicht nehmen.
Bouchama ohne Glück
Münster hatte nun deutlich mehr vom Spiel, immer wieder angetrieben auf der linken Seite durch Kapitän Marc Lorenz. Erneut hätte das Zusammenspiel von „W&W“ Früchte getragen, doch die Maßflanke von Wegkamp köpfte Wooten nicht präzise genug. Schalkes Tormann Radomir Novakovic klärte zudem glänzend. Dann war es an Yassine Bouchama (12.), das 2:0 zu besorgen. Klappte nicht. Oder der Kopfball von Alexander Hahn (31.), der nicht zum Torerfolg führte.
Torwart Müller zur Stelle
Aber Mitte der ersten Halbzeit fanden die Gäste besser ins Spiel. Bereits nach 19 Minuten prüfte Marouane Balouk im SCP-Tor Müller. Der war in der 37. Minute chancenlos, doch der Schuss von Castelle ging knapp am Tor vorbei. Die „Königsblauen“ standen in der Nachspielzeit dicht vor dem Ausgleich, aber auch dieses Mal klärte Müller gegen Balouk. Auf der sicheren Seite waren die Hausherren trotz der Führung nicht zur Pause.
SCP um Dominanz bemüht
Fünf, sechs Minuten dauerte es nach Wiederanpfiff, ehe Fußball gespielt wurde. Bis dahin hielten sich beide Teams mit Fouls, Zweikämpfen und kleinen Nickeligkeiten auf. Eine Freistoß-Bogenlampe von Marc Lorenz eröffnete das Geschehen. Wenig später prüften Wegkamp und Lorenz Schalkes Schlussmann Novakovic aus der Distanz. Der SCP wollte Planungssicherheit durch ein zweites Tor und nahm das Heft wieder in die Hand.


Keine Stunde vorbei, und Schalkes Julius Schell zupfte an Wegkamp – der Referee zeigte auf den Elfmeterpunkt. Doch Marc Lorenz scheiterte beim ersten Anlauf am starken Schlussmann Novakovic, im Nachschuss donnerte der SCP-Kapitän den Ball über das Tor. Der SCP hatte das 2:0 liegengelassen und ließ Schalke die Hoffnung auf ein Erfolgserlebnis.
Bouchama trifft und geht
Münster ließ auch die nächste große Chance liegen, als Wooten (62.) nach guter Vorarbeit von Bouchama geblockt wurde. Im Gegenzug wackelte SCP-Keeper Müller bei einem Freistoß des eingewechselten Nelson Amadin (63.). Dann kam Bouchama, der im Zusammenspiel mit Teklab zum 2:0 abschloss. Mehrfach hatte er mit Dribblings und Aktionen für Unruhe im Schalker Strafraum gesorgt – jetzt war er zur Stelle. Und hatte seinen Job gemacht. Direkt nach dem 2:0 war Bouchama raus und Shaibou Oubeyapwa drin.
Lattentreffer von Kyerewaa
Schalke gab nicht auf und hatte nach einem Fehler von Alexander Hahn die Chance zum Anschlusstreffer, doch der Schuss von Danial Kankam Kyerewaa landete an der Latte. Münsters Antwort war ein Schlenzer von Shaibou Oubeyapwa. Auch Alexander Langlitz hatte ein drittes Tor auf dem Fuß, doch Novakovic klärte im letzten Moment. Das holte er nach, in der Nachspielzeit traf der „Edel-Joker“ zum Endstand. Genau wie vor zwölf Jahren, am 18. März 2011, siegte Münster mit 3:0 über Schalke 04 II.
Münster: Müller - Koulis, Kok, Hahn – Teklab (89. Frenkert), Remberg, Grote, Lorenz – Bouchama (70. Oubeyapwa) – Wooten (79. Bindemann), Wegkamp (77. Langlitz). – Trainer: Hildmann
Schalke: Novakovic – Boboy, Schell, Cisse – Albutat – van der Sloot, Kyerewaa, Guzy (46. Klein), Balouk (82. Flotho) – Castelle (62. Amadin), Dadashov (82. Kurt). – Trainer: Fimpel
Tore: 1:0 Wooten (6., Hereingabe Wegkamp), 2:0 Bouchama (70., Pass von Teklab), 3:0 Langlitz (90.+2, Vorarbeit Bindemann).
Schiedsrichter: Goldmann (Warendorf)
Zuschauer: 9540.
Bes. Vorkommnis: Lorenz (58.) scheitert mit Foulelfmeter an Novakovic.
Gelbe Karten: Wooten, Remberg / van der Sloot
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