Fußball: Regionalliga West
Triumphzug der Preußen lässt keinen kalt
Münster
Das war der gelungene Ausklang einer ganz und gar formidablen Saison. Die Aufstiegshelden des SC Preußen enterten Doppeldecker-Bus, Rathaus und Sentenzbogen – und ließen sich von 2500 Fans ausgiebig bejubeln.
Die Gänsehautmomente wollten an diesem Wochenende einfach nicht enden. Münster erlebte am Sonntag eine Party in der City, wie sie die Stadt lange nicht gesehen hatte. Mindestens seit zwölf Jahren. Das Aufsteiger-Ensemble warf noch mal alles in die Waagschale. Der eine oder andere musste sich vielleicht nach einer langen Fete am Samstagabend aus dem Bett quälen, doch spätestens beim Anblick der Masse auf dem Prinzipalmarkt – die Polizei sprach von gut 2500 Teilnehmern – war jeder einzelne topfit.
Im roten Doppeldecker-Bus ging es stilecht mit weißen Hemden, dunklen Hosen und Sonnenbrillen vom Stadion über die Hammer Straße, den Ludgerikreisel und einem Zwischenstopp bei „Meyer's Pumpernickel“ zum Rathaus. Dort warteten seit den Morgenstunden, schon mal angestachelt vom Moderatorenduo Martin Kehrenberg und Philipp Böckmann, die Anhänger, unter denen viele Kinder waren und die eine friedliche und harmonische Atmosphäre schufen.
SCP-Kapitän Lorenz: „Wir werden die Liga halten“
Ehe die Profis von ihrem Gefährt stiegen, nahmen sie das erste intensive Bad in der Menge. Kapitän Marc Lorenz versprach: „Wir werden die Liga halten.“ Bei Traumwetter nahmen die gegenseitigen Sympathiebekundungen kaum ein Ende. Gerrit Wegkamp versteckte sich grinsend unter einer Perücke, Alexander Langlitz stieg auf das Faltdach des Busses und peitschte das Publikum an, die Funktionärsriege feierte derweil ausgelassen vor dem Rathaustor mit Oberbürgermeister Markus Lewe.
Der sah sich später, als die Protagonisten auf den aus Sicherheitsgründen auf 15 Personen beschränkten Sentenzbogen stiegen, als Einziger nicht nur mit Applaus konfrontiert, sondern auch mit „Stadionbau, Stadionbau“-Rufen. Doch wie viele andere stimmte der OB ungerührt einen Fangesang an. Hüpfen war dort oben verboten, doch die Stimmung eskalierte ein ums andere Mal, wenn der Kulisse ihre Helden wie Henok Teklab, Nicolai Remberg, Dennis Daube oder Simon Scherder präsentiert wurden. Als Schmähgesänge gegen die Konkurrenten aus Essen, Bielefeld oder Osnabrück erklangen, hielten sich manche Akteure clever zurück, andere nicht.
Autogramme und Selfies für die Fans
Drei Wochen im Dauer-Partymodus endeten an diesem Nachmittag bei Traumwetter mit Autogrammen und Selfies und der Erkenntnis: Die Stadt hat ihre Vorzeigefußballer lieb, lieber als vielleicht jemals zuvor.

