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Fußball: 3. Liga

Schulze Niehues bleibt bei den Preußen - Mangafic geht

Münster

Torwart Max Schulze Niehues wird in eine zehnte und auch elfte Saison beim SC Preußen Münster gehen. Die Nummer eins mit der Zahl 35 auf dem Trikot verlängerte den Vertrag bis Sommer 2019. Bis auf einen Zwischenstopp bei Fortuna Düsseldorf  II (2008 bis 2011) ist er seit 2004 ein Preuße. Nur einer ist noch dauerhafter ein Adlerträger, ein anderer geht nach nur einer Saison.

Alexander Heflik

Foto: Jürgen Peperhowe

Die relevante Unterschrift von Club-Chef Christoph Strässer fehlte noch. Aber als der SC Preußen Münster am Sonntag den FSV Zwickau mit einer 5:1 (4:0)-Packung auf die Heimreise und in den 1. Mai verabschiedete, war Strässer natürlich Tribünengast, und konnte wenig später den neuen Vertrag von Torwart Max Schulze Niehues gegenzeichnen. Der 28 Jahre alte Schulze Niehues bleibt mindestens bis Sommer 2019. „Wir sind sehr weit, es sieht gut aus“, sagte der gebürtiger Warendorfer verschmitzt nach der Partie, als er wusste, dass der Präsident gleich den Kontrakt „absegnen“ würde.

Schulze Niehues und die Preußen, das ist eine sehr lange Geschichte. Nur der 22 Monate verletzte Innenverteidiger Simon Scherder, der 2006 von Brukteria Dreierwalde zum SCP kam, hat eine vergleichbare Historie. Noch ist offen, ob Scherder bleibt. Schulze Niehues kam als B-Jugendlicher zum SCP im Jahr 2004. Vier Jahre später wechselte er zu Fortuna Düsseldorf II, ehe er 2011 wieder ein Preuße wurde. Sein Talent war stets unbestritten, aber der eher leise  Vertreter seiner Zunft setzte sich lange Zeit nicht entscheidend durch.

Masuch verdrängt

In der 3. Liga allerdings verdrängte er in der Spielzeit 2014/15 den zunächst verletzten Stammkeeper Daniel Masuch, ein deutliches Signal. Eine Spielzeit später kam er an dem überragenden Niclas Lomb aber nicht vorbei. Im Sommer 2016 huschte er im Endspurt der Saison-Vorbereitung am eigentlich als Nummer eins geholten Patrick Drewes (Leihgabe des VfL Wolfsburg) vorbei - und ist seitdem die unangefochtene Nummer eins. Sein Notenschnitt in dieser Saison liegt bei 2,86, das ist der beste Wert eines Preußenspielers sowie Platz 14 unter allen Drittliga-Profis. In keinem seiner 34 Saisoneinsätze patzte Schulze Niehues großartig, einzig beim 2:1-Heimerfolg über den FSV Frankfurt wurde er „nur“ mit einer 4 bei der Spieltagswertung bedacht.

Leihe von Drewes endet

Unausgesprochen ist, dass das Leihgeschäft mit Patrick Drewes endet und der Verein die Nummer zwei nicht weiter an sich binden will. So ist zu hören, dass der Club am liebsten eine starke Nummer zwei holen möchte, der möglicherweise auch noch in der U19 in der Bundesliga West Spielpraxis sammeln kann. Was wiederum schwer wird, weil a.) die U19 des SC Preußen den Klassenerhalt noch nicht sicher hat, und b.) ein bereits Drittliga-reifer 18 Jahre alter Torwart eigentlich nicht von einem Proficlub abgegeben wird. Münsters Trumpf soll auch die Personalie Tobias Warschewski sein, der in dieser Saison als 18 Jahre alter Stürmer sowohl in der Jugend wie auch im Drittliga-Team zum Einsatz kam - und nun bereits auch U-19-Nationalspieler ist. „Warschewski reloaded“ würde das Motto lauten.

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Allerdings sind mit Louis Hülsmann (Schalke 04 II) und Dominik Reimann (Borussia Dortmund II) zwei in Münster bekannte junge Torleute aktiv, die in ein solches Raster ungefähr passen würden. Der 19 Jahre alte Reimann ist im ersten Seniorenjahr (7 Regionalliga-Partien) und war davor in 50 Partien erste Wahl als A-Junior in Dortmund. Hülsmann, der auch schon für Preußen als Junior aktiv war, ist 21 Jahre alt und kommt auch auf acht Regionalliga-Partien für Schalke. Beide würden zumindest die so wichtige U-23-Regel des Deutschen Fußball-Bundes erfüllen und wären „local Player“, also Spieler mit heimischer Note.

13 unter Vertrag

Schulze Niehues bleibt, damit hat der SCP 13 Spieler für die nächste Saison unter Vertrag. Dagegen endet erwartungsgemäß die Zeit von Denis Mangafic. Der 27 Jahre alte Rechtsverteidiger kam über acht Einsätze, vier über 90 Minuten, nicht hinaus. Eine längere Verletzungspause warf ihn zudem aus der Bahn. „Ich hatte nichts zu verlieren. Mein Vertrag wird nicht verlängert“, sagte er nach dem Sieg über Zwickau, wo er nach 34 Minuten für den angeschlagenen Lion Schweers eingewechselt wurde - und seine Sache gut machte. Trainer Benno Möhlmann bestätigte, dass Mangafic in den Planungen für die nächste Saison keine Rolle mehr spielt. Fügte aber auch an: „Sollten wir ihn in den letzten drei Spielen brauchen, und er würde überragend spielen, dann würden wir auch noch einmal ins Grübeln kommen.“ Allerdings ist unwahrscheinlich, dass Mangafic nach Ablauf der Sperre für Stephane Tritz in Chemnitz (7.5.), beim SC Paderborn (13.5.) und daheim gegen Jahn Regensburg (20.5.) zum Einsatz kommen würde und so viele Pluspunkte sammelt, dass ein Umdenken stattfindet.

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