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Schneller Schwede drückt auf den Turbo

Karolin Behrens

Münster - Wo hat er nur diese zwei Sekunden hergezaubert? Der Schwede Henrik von Eckermann hatte gestern augenscheinlich den Turbo bei seiner siebenjährigen Stute Gut Neuenhofs Bacarole gedrückt. In der zweiten Qualifikation zum „illbruck-Poresta-Youngster-Cup“, einer Springprüfung der schweren Klasse für sieben- und achtjährige Pferde, ließ er seine Kollegen jedenfalls ziemlich langsam aussehen - und gewann souverän.

Das sah allerdings bei der ersten Qualifikation am Donnerstag noch anders aus. Da hatte der 30-Jährige, der im Stall von Ludger Beerbaum trainiert, noch Pech mit seiner flinken Bacarole und kassierte fünf Fehlerpunkte. „Gestern wollte ich es zu gut machen, wollte die Stute ruhig halten und bin fast Letzter geworden“, analysierte der Blondschopf, „heute habe ich einfach etwas weniger nachgedacht. Ich wusste nur, wenn ich ins Finale will, sollte ich mal ein bisschen Gas geben.“

Das hat offensichtlich bestens geklappt. Nach 64,10 blieb die Uhr für Henrik von Eckermann und Bacarole stehen - das toppte nicht mal die Beinahe-Namensvetterin des Schweden: Katrin Eckermann, die zwar für den RV Kranenburg startet, aber seit gut einem halben Jahr mit ihren Pferden in Münster auf Gut Berl bei Hendrik Snoek zu Hause ist.

Wie schon am Donnerstag hatte die 21-Jährige Nabab de Revel gesattelt, sie landete in der ersten Quali knapp auf Platz drei, gestern auf Rang zwei nach einer fehlerfreien Runde in 66,42 Sekunden. „Ich habe es heute nicht drauf angelegt“, sagte sie nach ihrem Ritt, „im Finale werde ich angreifen.“

Fast frech klingt ihre Ansage, doch der Mut kommt nicht von ungefähr. Sie kennt ihren Parcourspartner, seitdem er ein Jahr alt ist. Ihr Vater übernahm die Ausbildung des Wallachs, sechsjährig kümmerte sich dann Katrin um die weitere Ausbildung und kommt offensichtlich bestens mit dem jungen belgisch gezogenen Wallach zurecht.

Einem spannenden Finale steht somit nichts im Weg. Dafür werden auch weitere Reiter sorgen, wie beispielsweise Alexandra Fricker. Die Schweizerin landete mit Albführen´s Companion gestern auf dem dritten Platz - am Vortag auf Platz zwei. Warum mit weniger begnügen?

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