Fußball: Regionalliga West
Hildmann verlängert bei den Preußen
Münster
Wenige Tage vor dem großen Saisonfinale in der Regionalliga West hat der SC Preußen Münster den auslaufenden Vertrag von Trainer Sascha Hildmann zum zweiten Mal verlängert. Der 50-Jährige ist damit auf dem Weg, einer der dienstältesten Trainer des SCP seit 1948 zu werden.
Sascha Hildmann wird seine Arbeit beim SC Preußen Münster fortsetzen. Was als „Feuerwehrmannlösung“ begann, dann einen Konsolidierungs-Manager benötigte, kann nun auf die Stufe des Meistermachers eskalieren. Der seit knapp 30 Monaten im Amt befindliche Hildmann hat genau diese Dinge mit dem SCP erlebt, er stieg im Sommer 2020 aus der 3. Liga ab, stabilisierte in der ersten Regionalliga-Saison den Absteiger, als der SCP chancenlos war im Aufstiegsrennen, um gerade jetzt die Meisterträume Realität werden zu lassen. Auch Co-Trainer Louis Cordes und Torwarttrainer Carsten Nulle bleiben dem SCP mit neuen Verträgen erhalten.
Hildmann dürfte in Münster das branchenübliche 1+1-Modell unterzeichnen. Würde der Aufstieg in diesem Jahr nicht gelingen, würde der SCP in der nächsten Spielzeit einen neuen Anlauf auf die Meisterschaft wagen. Nicht auszuschließen ist aber, dass Hildmann auch länger bleiben könnte. Der Kaiserslauterer kommt an beim Anhang und in der Mannschaft, sportlich ist alles im Lot, am Samstag wurde zunächst die Mannschaft informiert, am Sonntag nun die Öffentlichkeit.
Hildmann hat Spaß bei den Preußen
Die Vertragsverlängerung ist dabei keine Überraschung. Hildmann hatte häufig betont, wie viel Spaß ihm die Arbeit in Münster mache. Sportchef Peter Niemeyer hatte dabei in den vergangenen Wochen aber auch klargestellt: „Wir ordnen dem sportlichen Erfolg alles unter.“ Dieses Aussage passierte zu einer Zeit, als der SC Preußen Anfang des Jahres nicht auf Platz eins stand und die Entwicklung der vergangenen Wochen ungewiss war. Die Trainerdebatte sollte keine Baustelle werden, Gespräche wurden vertagt. Allerdings hatte der SCP zu diesem Zeitpunkt eine zwar deutlich kleinere, aber immer noch realistische Chance auf Platz eins. Vor dem „Grande Finale“ der Regionalliga West mit den Spielen in Wiedenbrück und gegen den 1. FC Köln II im nun mit 14 300 Menschen ausverkauften Preußenstadion machte der Club nun Nägel mit Köpfen.
Dabei hatte Hildmanns erste Phase beim SCP nicht zur erhofften Rettungsmission geführt. „Ohne Corona hätten wir es geschafft“, sagte Hildmann in der Vergangenheit. Hildmann übernahm von Sven Hübscher, dem für drei Spiele die Zwischenlösung Arne Barez gefolgt war, ein Fünf-Punkte-Defizit. Am Ende war der Rückstand nur einen Zähler kleiner, die Corona-Pandemie hatte die 3. Liga mit Geisterspielen zudem voll im Griff.
Niemeyer und Hildmann entwickelten den SCP weiter
SCP-Geschäftsführer Bernd Niewöhner machte sich nach dem Abstieg für eine Weiterverpflichtung von Hildmann stark, als der Verein versuchte, eine griffige Struktur für die Regionalliga auf die Beine zu stellen. Wenig später wurde Peter Niemeyer als Sportchef ins Boot geholt. In der ersten Saison nach dem Abstieg hatte Hildmann mit seinem neu zusammengestellten Kader keine Chance gegen Borussia Dortmund II und RW Essen, aber gerade in der Rückrunde zeigte sich beim SCP eine klare Entwicklung. In dieser Saison überarbeite Peter Niemeyer federführend den Kader, Hildmann entwickelte das Teams trotz einiger Rückschläge erneut weiter. Anfang März übernahmen Hildmanns Spieler in einer unbereinigten Tabelle die Spitze – und gaben sie nicht mehr her.