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Fußball: Landesliga 4

Ein Mann lädt durch – Jürgen Sinevs neue Rolle

Senden

Am Sonntag (5. Februar), 15 Uhr, hat der VfL Senden Eintracht Ahaus zu Gast. Ein Angreifer aufseiten der Hausherren ist besonders on fire, wie man so sagt. Was auch mit dem Systemwechsel beim VfL zu tun hat.

Von Florian Levenig

Feuer frei: Neun Mal – häufiger als jeder Teamgefährte – hat Jürgen Sinev in der Hinrunde gebutzt. Foto: flo

Jürgen Sinev nimmt links Tempo auf, geht ins Eins-gegen-eins, zieht ab, trifft. Fans des VfL Senden kennen diesen Move ebenso gut wie seine Gegenspieler. Nur nützt denen das oft wenig, weil Sinev halt die nötige Dynamik, Durchsetzungskraft und eine brillante Schusstechnik mitbringt. Neun Mal hat der junge Offensivmann des hiesigen Landesligisten in der Hinrunde genetzt, häufiger als jeder Teamgefährte. Und es sollen in der Rückserie noch deutlich mehr Buden werden. 25 oder mehr peilt Sinev insgesamt an. Gesundes Selbstbewusstsein – noch so eine Stärke des 20-Jährigen.

Allerdings erscheint die Tor-Prognose des Offensivmannes nicht mehr ganz so kühn, wenn man um seine künftige Rolle weiß. Im 4-4-2-System der Elf von Rabah Abed nimmt Sinev eine der beiden Positionen im Sturmzentrum ein (wobei das bei den stets rochierenden VfL-Angreifern eh nie so ganz in Stein gemeißelt ist). Völlig unbekannt sei ihm der Part an vorderster Front nicht: „Hab‘ ich damals, in der Jugend von Preußen Münster, schonmal gemacht.“

Komplett anderes Spiel

Es sei „natürlich ein komplett anderes Spiel“. Statt mit Raum und Geschwindigkeit über den Flügel zu kommen, muss er die Bälle jetzt oft mit dem Rücken zum Tor annehmen und abschirmen. Aber auch da profitiert er von seinen technischen Fertigkeiten. Und davon, sich in den Zweikämpfen behaupten zu können. Außerdem habe er ja in Abed, einst selbst ein begnadeter Vollstrecker, „den besten Lehrmeister“.

Dass er schnell lernt, hat Sinev mit seinem Doppelpack im letzten Spiel vor der Pause gegen Altenrheine (3:0) bewiesen. Dazu die drei Hütten beim 5:0 in der Vorbereitung gegen Münster 08 und der Siegtreffer im Duell mit Westfalenligist Haltern: Sinev ist, wie man so sagt, on fire. War er schon beim Davertpokal, als er elf Mal netzte und zum besten Spieler des Turniers gekürt wurde.

Auch wenn das, was in der Halle so wunderbar geklappt hat, nicht ohne Weiteres auf das Geschehen auf dem Rasen zu übertragen sei: „Ich denke schon, dass uns die Spielfreude, aber auch der Einsatz, der Zusammenhalt und das eine oder andere Kabinettstückchen auf dem Parkett einen Schub für die Rückrunde geben.“

Bleibt er? Geht er?

Bleibt noch zu klären, wie lange Sinev seine Tore im Sportpark fabriziert. Von der Offerte eines betuchten Ligarivalen aus der näheren Umgebung ist zu hören. Annehmen wird der Youngster sie eher nicht: „Es ist ja kein Geheimnis, dass ich mittelfristig gern wieder ein, zwei Klassen höher kicken möchte. Um in der Landesliga zu spielen, muss ich nicht aus Senden weg.“ Zumal er sich „irre wohl“ an der Bulderner Straße fühle. Auch habe es bereits ein erstes Gespräch mit der sportlichen Leitung über einen etwaigen Verbleib beim VfL gegeben.

Ahaus zu Gast

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