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Fußball: Landesliga 4

Sieh, das Gute liegt so nah – Heubrock Co-Trainer beim VfL Senden

Senden

Der VfL Senden hat einen spielenden Co-Trainer gefunden, Hendrik Heubrock macht den Job – zunächst bis zum Saisonende. Für Taylan Berik, den sportlichen Leiter, ist das eine Art Wunschlösung. Und auch „Heu“ selbst freut sich.

Hendrik Heubrock (r.), hier mit Teamkollege Ali Shinawi, will in seiner neuen Rolle ähnlich viel Spaß haben wie in der bisherigen. Foto: flo

Als es darum ging, jemanden zu finden, der Rabah Abed nach dem Rückzug von Thomas Morzonek, einem der beiden Cheftrainer, fortan zur Hand geht, hatte Taylan Berik „von Beginn an eine interne Besetzung favorisiert – idealerweise mit einem aus dem Kreis der Mannschaft“. Gerade in dieser sportlich kniffligen Situation, in der es für den VfL Senden um nichts anderes als das sportliche Überleben in der Landesliga geht, „brauchten wir einen, der ein gewisses Standing im Team hat und der vor allem die Strukturen im Verein kennt. Einen Außenstehenden zu holen, der sich in all diese Dinge erst reinfuchsen muss: Dafür fehlt gerade schlicht die Zeit“, erklärt der sportliche Leiter.

Wieso also, um es mit Goethe zu sagen, in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah – in dem Fall Hendrik Heubrock. Der 28-Jährige übernimmt, zunächst bis zum Saisonende, den Part des spielenden Co-Trainers an der Bulderner Straße. Macht schon deshalb Sinn, weil der „Zehner“ klassischer Prägung auf dem Feld oft genug nachgewiesen hat, dass ihm strategisches Denken nicht fremd ist.

Riesig Bock, selbst zu zocken

Für „Heu“ nur ein Strohfeuer? Oder doch was Längerfristiges? „Ich kann mir schon vorstellen, irgendwann ganz die Seiten zu wechseln“, erklärt der Ballverteiler. Nur habe er aktuell „riesig Bock, selbst zu zocken – gerade weil ich das in der Vergangenheit mit meinen Kniebeschwerden nicht immer konnte.“ Die neue Aufgabe – weiter auf dem Platz die Fäden ziehen und gleichzeitig Abed zuarbeiten – sei so gesehen perfekt.

Am Saisonende werde man dann sehen, ob es für beide Seiten passt. „Ich bin zwar dank Homeoffice und Gleitzeit recht flexibel“, erklärt der Banker, der in Münster lebt und in Telgte arbeitet. Was aber an zusätzlicher Arbeit beim VfL auf ihn zukomme, „kann ich noch gar nicht richtig abschätzen.“ Was Heubrock dagegen schon jetzt weiß: Dass Abed und er ziemlich ähnlich in puncto Fußball ähnlich ticken. Dass sich also die Frage, ob er eher zum Team Vorsicht oder – wie Abed – zum Team Attacke zählt, so gar nicht stelle: „Bei der Offensivpower, die in der Truppe steckt, kann es ja nur in diese Richtung gehen.“

VfL muss sich vor keinem Team verstecken

Wobei es Senden beim 1:1 am Sonntag gegen Ahaus „auch defensiv richtig gut“ gemacht habe. Ob er, falls er dazu befugt wäre, eher sich selbst als Ali Shinawi von Beginn an hinter den Spitzen aufgestellt hätte? Da muss Heubrock schmunzeln: „Natürlich haben Rabah und ich uns vorher über die Startformation unterhalten.“ Und, logisch, werde er Abed „demnächst noch häufiger meine Meinung sagen, als ich das eh schon getan habe“. Einen Dissens habe es an der Stelle dennoch nicht gegeben: „Wir waren uns beide einig, dass Ali in dem Spiel mit seinem Tempo und seinen Fähigkeiten im Eins-gegen-eins genau der Richtige für diese Position ist.“

Und wie stehen die Chancen, dass der VfL die Klasse hält? „Es geht in der Liga brutal eng zu. Aber das Ahaus-Spiel hat zwei Dinge gezeigt: Dass wir einerseits nichts geschenkt kriegen. Dass wir uns aber, andererseits, gerade spielerisch auch vor den Top-Teams nicht verstecken müssen. Daher sind Rabah und ich guter Dinge, dass wir rechtzeitig die Kurve kriegen.“

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