Leichtathletik: 20. Volksbank-Münster-Marathon
9200 Starter, 45 Nationen: Sonntag winkt ein neuer Rekord
Münster
Die 20. Auflage – Wahnsinn! Als Michael Brinkmann und Co. den Marathon 2002 nach Münster holten, hätte kaum jemand gedacht, dass das Event zu einer Erfolgsgeschichte werden würde. Am Sonntag könnte gar die Marke einer neuen Rekordbeteiligung fallen.
Francis Cheruiyot kennt den Weg. 2021 wurde der Kenianer Zweiter in 2:15:18 Stunden beim Volksbank-Münster-Marathon. Dessen 20. Auflage am Sonntag ab 9 Uhr will der Athlet aus dem Kimawit Athletics Club im Kreis der Eliteläufer, die vor Ort letzte Trainingskilometer absolvieren, am liebsten als Sieger beenden. Als Gewinner und Gewinnerinnen dürften sich einmal mehr etliche andere aus dem insgesamt 9200-köpfigen Feld fühlen.
Starten tatsächlich so viele über die diversen Distanzen, wird ein neuer Rekord eingetragen. MüMa-Macher Michael Brinkmann weiß aus Erfahrung, dass man diesbezüglich abwarten muss: „Eine Diskrepanz zwischen Anmelde- und Starterzahlen ist immer gegeben.“ Damit kann er leben – weniger damit, dass kurzfristig 31 Helfer absagten und jetzt auf die Schnelle noch Streckenposten fürs Kreuzviertel gesucht werden.
„100 Anfragen aus der ganzen Welt“
1966 Athleten nehmen, Stand Freitagnachmittag, die 42,195 Kilometer in Angriff. Das beliebte Streckenteilen im Atruvia-Staffelmarathon peilen 1522 Gruppen zu je vier Personen an. Den neuen „Hengst-Filtration-28“ über eben 28 Kilometer wollen Sonntag 479 Aktiven bewältigen. Das Angebot kommt also gut an. Angesichts der Aussichten – 14 bis 21 Grad Celsius, trocken, kaum Wind – reduzieren sich mögliche Bedenken.
Eingeladen und im Partnerhotel Atlantic ihre Zimmer bezogen haben wie Cheruiyot weitere Asse aus Kenia. Einige betreut Manager Michael Kraus, der aus Nürnberg stammt und nahe Köln lebt. Brinkmann schätzt ihn als verlässlichen Organisatoren, dessen Tätigkeiten einer Überprüfung standhalten. „Wir haben jährlich 100 Anfragen aus der ganzen Welt, aber wir sprechen nur mit Managern, deren Arbeit wir kennen“, so Brinkmann. 45 Nationen sind heuer vertreten.
Zehn siegfähige Männer sind gemeldet, darunter auch der in Japan lebende Ser-Od Bat-Ochir aus der Mongolei. Der 41 Jahre alte Dauerbrenner lief im vergangenen Jahr in Japan nach 2:09:26 ins Ziel. Neun schnelle Frauen bilden die 2022er Elite, darunter Brenda Jerotich Kiprono aus Kenia, die zuletzt in Enschede in 2:28:27 finishte. Zu Erinnerung: Der MüMa-Rekord bei den Männern steht bei 2:09:28 und bei den Frauen bei 2:29:12 Stunden. Die Wertung der besten deutschen Teilnehmer ist auch eine besondere, mehrfach dominierte sie M-40-Starter Elias Sansar (TuS Eintracht Bielefeld). 2021 war er Gesamtdritter in 2:25:15.
Südamerika-Zone an der Himmelreichallee
Eingepackt ist das Jubiläumsrennen wie gehabt von einem umfangreichen Rahmen- und Unterhaltungsprogramm mit verschiedenen Schwerpunkten, wie an den Power-Points in den Stadtteilen erneut zu erleben ist. Neu ist die 175 Meter lange Südamerika-Zone an der Himmelreichallee mit großen Motivtafeln, Flaggen, Tänzern und Tänzerinnen sowie einer Trommelgruppe.
Wo sich so viele treffen und unterhalten, gibt es hernach gut zu tun. Fürs Saubermachen sorgen die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster, die tatsächlich problemlos Einsatzkräfte finden, die Sonderschichten schieben. Als „Reinigungsstaffel“ beschreibt Manuela Feldkamp, Leiterin Unternehmenskommunikation, die acht Kräfte, die richtig malochen. „Aus den 90 bereit gestellten Behältern holen wir 2,8 Tonnen Abfall. Von den Straßen kehren wir noch mal 2,2 Tonnen Kehricht weg.“ Auch das ist eine marathonmäßige Leistung.
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