Volleyball: 2. Bundesliga Nord
BSV Ostbevern chancenlos gegen DSHS Köln – gefeiert wird trotzdem
Ostbevern
Sang- und klanglos mit 0:3 verloren die Volleyballerinnen des BSV Ostbevern gegen DSHS SnowTrex Köln. Dass es trotzdem noch ein stimmungsvolles Fest in der Beverhalle wurde, dafür sorgte die Mannschaft mit einer Überraschungsparty.
Immer wieder in den vergangenen Jahren haben die Volleyballerinnen des BSV Ostbevern ihre Nehmerqualitäten bewiesen. In der Aufstiegssaison in der 3. Liga und auch in dieser Spielzeit in der 2. Bundesliga sind sie oft zurückgekommen, auch wenn sie schon angezählt waren. Am gestrigen Sonntag war das anders. Je länger das Match vor 286 Zuschauern dauerte, desto weniger hatte man das Gefühl, dass die Gastgeberinnen es noch drehen könnten. Zu stark, zu beeindruckend fehlerlos spielte der Gast DSHS SnowTrex Köln. Zu wenig hatten die BSV-Frauen diesem übermächtigen Gegner entgegenzusetzen.
Sang- und klanglos mit 0:3 (16:25, 18:25, 13:25) verloren sie gegen den Tabellennachbarn. Dass es trotzdem noch ein stimmungsvolles Fest in der Beverhalle wurde, dafür sorgte die Mannschaft mit einer Überraschungsparty. Die Spielerinnen ehrten Dominik Münch nach dem letzten Spiel des Jahres, weil der Coach und Abteilungsleiter seit 25 Jahren beim BSV trainiert. Die Team-Älteste Andrea Mersch-Schneider und Kapitänin Sophia Eggenhaus taten das in sehr persönlicher Form. Viele ehemalige Volleyballerinnen aus der langen Münch-Ära kamen aufs Feld. „Ich wusste das alles nicht. Ich wusste noch nicht mal, dass ich seit 25 Jahren Trainer bin“, sagte Münch und fügte leise hinzu: „Ich bin gerührt.“
Emotional war er wegen der Aktion seiner Truppe, nicht wegen der Klatsche in den knapp 70 Minuten zuvor. Die Ostbevernerinnen lagen gegen Köln nie in Führung. Am Anfang aller drei Sätze zog der Zweitliga-Meister von 2017 und 2018 davon und ließ den BSV nicht mehr ernsthaft rankommen. Grundlage dieser Dominanz war ein sehr starker Aufschlag, auch sonst leisteten sich die Rheinländerinnen keine Schwächen. „Wir haben viel probiert, aber die Kölnerinnen waren mörderstark. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie so schon die ganze Saison gespielt haben. Dann würden sie mit oben stehen“, sagte Münch. „Wir waren nicht fehlerfrei, aber wir hätten für einen Satzgewinn schon perfekt spielen müssen. Auch wenn wir mal den Druck und die Power wie zuletzt gegen Emlichheim gezeigt haben, wusste Köln immer eine Antwort.“
Als sein Team im dritten Satz deutlich hinten lag, wurde der Coach mehrmals sehr laut. „Ich wollte gegensteuern, dass wir nicht die Spannung und den Glauben an uns verlieren, auch wenn wir mal auf Granit beißen“, erklärte Münch seine Gefühlsausbrüche. Andrea Mersch-Schneider sah es später in ihrer Rede – mit einem Augenzwinkern – ganz praktisch. „Gewollt war das nicht, aber weil das Spiel so schnell zu Ende war, können wir jetzt länger feiern.“
Als wertvollste Spielerinnen wurden Sophia Eggenhaus und für Köln Franziska Kalde ausgezeichnet. Aufsteiger Ostbevern steht über Weihnachten auf dem zehnten Platz, zwei Punkte vor einem Abstiegsrang. Mit einem Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen am 4. Januar (Samstag) endet die Hinrunde.
BSV-Frauen: L. Dreckmann, Horstmann, Roer, Eggenhaus, A. Dreckmann, Silge, Seidel, Hünker, van der Veer, Rüdingloh, Tewinkel, Auen, Mersch-Schneider.
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