1. www.wn.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Usc-muenster
  6. >
  7. USC-Münster: Hammer-Neuzugang! Olympiasiegerin Walkenhorst kommt

  8. >

Beachvolleyball

Hammer-Neuzugang: Olympiasiegerin zum USC Münster

Münster

Großer Coup für den USC Münster: Eine Olympiasiegerin hat sich dem Volleyball-Club angeschlossen. Schon am kommenden Wochenende hat sie ihren ersten Einsatz.

Überglücklich in Rio: Vor sieben Jahren gewannen Kira Walkenhorst (rechts) und Laura Ludwig Gold bei den Olympischen Spielen. Foto: Imago/Simon

Und dann ging alles ganz fix. Am Donnerstagmittag unterzeichnete Kira Walkenhorst ihren Vertrag beim USC Münster. Ein kurzes Lächeln für den Fotografen, Übernahme des vom Club gestellten Autos und dann ab auf die A 1 mit Ziel Bremen. Dort spielt die Beachvolleyballerin am Wochenende das erste Turnier der German Tour. Gelistet ist sie für die Unabhängigen, Premiere der neuen Partnerschaft, die zunächst auf ein Jahr angelegt ist. „Ich denke, das hält länger“, sagt sie.

Neue Presse Top10 Beachvolleyball Cup, Hannover, 22.04.2023 Kira Walkenhorst Neue Presse Top10 Beachvolleyball Cup, am 22.04.2023 *** New Press Top10 Beach Volleyball Cup, Hanover, 22 04 2023 Kira Walkenhorst New Press Top10 Beach Volleyball Cup, on 22 04 2023 Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS/PeterxWeberx Foto: www.imago-images.de

Wer nicht weiß, wie der Transfercoup einzuordnen ist, dem sei in Blick ins Geschichtsbuch der vergleichsweise jungen Sportart empfohlen. Walkenhorst ist eine Ikone: Olympiasiegerin (2016), Weltmeisterin (2017), Europameisterin (2016) – mehr geht nicht. Bei diesen Triumphen immer an ihrer Seite: Laura Ludwig.

Ein kongeniales Paar im Sand, ehrgeizig, nervenstark, brillant. 2018 ging es auseinander, Ludwig erwartete ihr erstes Kind, Walkenhorst hatte gerade ihre langjährige Lebensgefährtin geheiratet, Ende 2018 wurden sie Mütter von Drillingen. Private Dinge rückten in den Vordergrund.

Walkenhorst zum USC Münster: „Ich bin einfach noch nicht bereit, aufzuhören“

Dazu spürte Walkenhorst, einige Zeit weltweit beste Blockerin im Sandzirkus, die Folgen der Dauerbelastung. Die Schulter, der Rücken, das Knie, die Hüfte – überall „Baustellen“. Die Zahl der Operationen wuchs. „Zehn sind es sicherlich gewesen im Laufe der Zeit“, schätzt Walkenhorst. Zweimal stand sie unmittelbar vor dem Karriereende. „Da habe ich gedacht, jetzt geht das Leben nach dem Sport los.“

Doch so einfach ließ sie sich nicht abschütteln. Wo ein Ende drohte, fand Walkenhorst einen Neuanfang. „Ich bin einfach noch nicht bereit, aufzuhören. Ich brenne für Beachvolleyball“, sagt die 32-Jährige. In Anna Behlen (Kiel/30) hat sie eine neue Gefährtin im Sand gefunden. Nach einem Trainingslager in Portugal muss das Duo in Bremen Farbe bekennen. „Wir sind bereit“, versichert Walkenhorst, „und sehr gespannt, wie es läuft.“

Zur Person

USC Münster schon länger bei Walkenhorst im Visier

Kira Walkenhorst ist noch lange nicht fertig mit ihrer Leidenschaft. Natürlich weiß sie, dass das Allerbeste hinter ihr liegt. Aber sie sieht auch noch einiges vor sich. Die Deutsche Meisterschaften in Timmendorfer Strand seien immer ein Ziel. Dazu will sie die nationale Tour und ausgesuchte Turniere im Ausland spielen. „Es wird mir nicht langweilig. Ein paar Jahre möchte ich schon noch spielen.“

Die großen Championate allerdings nicht mehr. „Meine Kinder werden bald fünf. Das ist gerade eine ganz coole Zeit. Ich möchte da nichts verpassen.“ Die Verbindung mit dem USC habe nahe gelegen. „Solange ich denken kann, spielt der Club in der Bundesliga. Er hat einen guten Ruf, passt von der Distanz. Es ist ja wirklich nicht weit von Borken nach Münster.“

Ralph Bergmann

Der begreift die frisch geschlossene Zusammenarbeit als Startschuss für den Beachvolleyball-Standort Berg Fidel. Dort steht die langersehnte Einweihung einer neuen neuen Anlage mit vier Feldern kurz bevor. „Wir können es kaum erwarten, bald fußläufig eine moderne Anlage zur Verfügung zu haben“, sagt Ralph Bergmann, Sportlicher Leiter. Und mit Kira Walkenhorst gibt es nun auch ein großartiges Vorbild für junge Talente. Eine Olympiasiegerin vor Ort, wenn das nicht (an)zieht...