Volleyball: USC Münster
Kleine Schritte zum großen Ziel: Van Clewes Karriereplan geht auf
Münster
Nach schwierigem Start ist Luisa van Clewe beim USC Münster angekommen. Im Januar bestritt die 20-Jährige ihr erstes Bundesligaspiel. Und dann hat sie auch noch ein anspruchsvolles Studium begonnen.
Städte und Kommunen schmücken ihre Wikipedia-Einträge ja gern mit Namen und Viten prominenter Töchter und Söhne. Die 7000-Seelen-Gemeinschaft Dingden verweist in dieser Galerie (unter anderen) auf Maria Klein-Schmeink, Bundestagsabgeordnete der Grünen. Das Sport-Ressort ist noch nicht besetzt. Vielleicht schafft es Luisa van Clewe als Erste.
Die 20-Jährige muss schon als Kind zwischen Ludgerischule und St.-Pankratius-Kirche herausgestochen haben. Mit 15 hat sie das Dorf verlassen, um als Volleyballerin Karriere zu machen. Inzwischen ist sie 1,93 Meter groß und in der Bundesliga angekommen. Am Samstag (19.30 Uhr, Sporthalle Berg Fidel) kämpft sie mit dem USC Münster um den Ausgleich im Playoff-Viertelfinale gegen den Schweriner SC.
Van Clewe gibt sich Zeit – das zahlt sich aus
Schon der erste Weg fort aus der Heimat hatte Luisa van Clewe nach Münster geführt. 2018 zog sie ins Sportinternat ein, besuchte das Pascal-Gymnasium und trainierte am Bundesstützpunkt. Im Team des VC Olympia spielte sie in der 3. Liga, ausgestattet mit einem Zweitspielrecht ging es später mit dem BSV Ostbevern hinauf in die 2. Bundesliga. Reif für das Oberhaus fühlte sich die Mittelblockerin damals noch nicht. Sie gab sich Zeit, wechselte nach Berlin zum dortigen VCO-Team (2. Liga) und zog „viele kleine Schritte dem großen Sprung“ vor. „Es war gut für meine Entwicklung“, sagt sie in der Retrospektive.


Im Sommer 2022 kamen dann aber doch wieder Münster und der USC ins Spiel. Van Clewe hatte auch andere Anfragen, es entschied „das Gefühl. Ich kannte die Stadt, ein bisschen auch den Verein. Und dann gab es die Nähe zu Dingden und zur Familie.“ Genug gute Argumente, die Hochbegabte unterschrieb für drei Jahre.
„Begeisterung wie gegen Dresden nie erlebt“
Nach schwierigem Start mit komplizierter Schulterverletzung ist die Psychologie-Studentin (zweites Semester) angekommen. Am 14. Januar bestritt sie ihr erstes Bundesliga-Spiel, seitdem stand sie fast immer in der Startformation. Die „Neue“ beschreibt sich als diszipliniert und lernwillig. Dass Trainerin Lisa Thomsen „viel einfordert“, spielt ihr in die Karten. „Nur so kann man wachsen“, erklärt van Clewe. Wo die Karriere hinführt, van Clewe weiß es nicht. Sie sei nicht der Typ, der langfristig denkt. Zurzeit macht ihr Volleyball, speziell in Münster, „einfach unglaublichen Spaß. Solch eine Begeisterung wie im letzten Heimspiel gegen Dresden habe ich noch nie erlebt und es, wie alle genossen.“
2200 Fans waren gegen die Sächsinnen vor Ort. Gegen Schwerin werden kaum weniger kommen. Der USC verlor das erste Spiel 0:3. „Schwerin war stark, aber jetzt spielen wir zu Hause. Wir können und werden besser spielen“, verspricht van Clewe und freut sich auf Unterstützung auch aus Dingden.
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