Volleyball: Bundesliga Frauen
Zur Halbzeit auf Comeback-Kurs: Warum der USC auf die Playoffs hofft
Münster
Die Hinrunde der Hauptrunde ist abgeschlossen, der USC Münster war in dieser Zeit so erfolgreich wie lange nicht mehr. Vor allem in eigener Halle. Jetzt sind alle gespannt, wie er sich künftig auswärts gegen Mannschaften ähnlichen Kalibers schlägt.
Volleyball ist eine Sportart, die im und um den Winter herum gespielt wird. Es gibt keinen Herbstmeister und der, der am Ende der Bundesliga-Hauptrunde vorne steht, wird auch nicht besonders gefeiert oder schmuckvoll dekoriert. Entscheidend sind schließlich die Playoffs.
Aber jetzt, wo gerade jeder einmal gegen jeden gespielt hat, lohnt sich dann doch ein Blick auf die Tabelle. Es werden Tendenzen sichtbar, etwa die, dass die großen vier, also Stuttgart, Potsdam, Schwerin und Dresden, wieder einmal vorangehen. Oder die, dass Neuwied auch im zweiten Jahr der Zugehörigkeit zum Oberhaus viel Lehrgeld zahlt. Und dann gibt es ja noch die Betrachtungen aus den lokalen Perspektiven. Da ist dem USC Münster gerade ein erfreulicher Comeback-Kurs zuzuschreiben. Rangfünfter mit positiver Bilanz, das ist richtig gut und übertrifft mindestens die allgemeinen Erwartungen.
Wie der USC die Playoffs ins Visier nimmt
Nach zwei frustrierenden Spielzeiten ohne Playoff-Teilnahme haben die Unabhängigen offenbar an den richtigen Schrauben gedreht. „Es ist uns gelungen, viele Spielerinnen zu halten. Das zahlt sich nun aus. Das Team funktioniert, und es hat richtig Bock“, sagt Sportchef Ralph Bergmann. Platz fünf ist eine angemessene Belohnung für die seriöse Hinrunde, in der Münster nur gegen ein Team verlor, das im Klassement hinter dem Liga-Dino steht: Das 0:3 im NRW-Vergleich bei den Ladies in Black Aachen war zugleich eine von drei Partien, in denen der USC ohne Satzgewinn blieb.
Namen, Zahlen
und Fakten
Schon am Samstag beginnt die Rückrunde, gegen Schlusslicht SC Neuwied sind die Schützlinge von Trainerin Lisa Thomsen hoher Favorit. Bergmann sieht „keine einfache Aufgabe, aber klar, das Ding müssen wir gewinnen“. Und das am Mittwoch darauf folgende beim Drittletzten Schwarz-Weiß Erfurt vorzugsweise auch. „Dort sind wir erstmals gefordert, einen Heimerfolg aus der Hinrunde auswärts zu bestätigen“, so Bergmann.
Bergmann: „Schritt für Schritt angehen“
Tatsächlich fuhr der USC vier seiner bislang sechs Saisonsiege im eigenen Wohnzimmer ein. Fortan drehen sich die Verhältnisse. In der zweiten Hälfte der Hauptrunde duelliert sich das Ensemble um Kapitänin Iris Scholten überwiegend in der Fremde mit jenen Teams, die über ähnliches Potenzial verfügen. Da wird sich zeigen, ob der USC stabil genug ist, um den Nachteil aufzuwiegen.


Bergmann sorgt sich nicht, stuft das aktuelle Bild mit Platz fünf zunächst dennoch als Momentaufnahme ein und nimmt die Mannschaft in die Pflicht: „Wenn wir unsere Auswärtsbilanz verbessern wollen, müssen wir weiter hart arbeiten und unsere Hausaufgaben machen. Natürlich ist die Tabelle gerade schön. Aber es bringt nichts, lange drauf zu schauen – wenn es dann plötzlich in die andere Richtung geht.“
Der USC steht vor einer spannenden Rückrunde mit herausfordernden Heimspielen. Stuttgart, Schwerin und Dresden kommen noch an den Berg Fidel, dazu Westkonkurrent Aachen und der formstarke VC Wiesbaden (zuletzt dreimal 3:0-Gewinner). „Ich denke, wir sind gut beraten, nicht zu weit in die Zukunft zu schauen, sondern die Dinge Schritt für Schritt anzugehen“, meint Bergmann. In diesem Sinne: Am Samstag (18.30 Uhr) kommt Neuwied.
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