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Volleyball: Frauen-Bundesliga

„Diese Phasen waren zu kurz“: USC enttäuscht gegen Aachen

Münster

Das NRW-Duell zwischen dem USC Münster und den Ladies in Black Aachen war eine einseitige Sache – zum Leidwesen der Unabhängigen. Verdient, denn der USC kam nie an sein Leistungsniveau heran, wie Trainerin Lisa Thomsen monierte.

Alles andere als glücklich schaute Trainerin Lisa Thomsen (oben links) dem Treiben ihrer Mannschaft zu. Trotz des guten Debüts von Libera Zoe Fleck (rechts) verlor der USC gegen Aachen, auch weil Münster im Außenangriff um Maria Schlegel (unten links) zu harmlos agierte. Foto: Jürgen Peperhowe (3)

Es waren keine leichten Momente für die Bundesliga-Volleyballerinnen des USC Münster. Während die Gäste-Fans mit den Ladies in Black Aachen bei einer gemeinsamen La Ola und „Derbysieger, Derbysieger“-Gesängen den 3:0 (25:21, 25:21, 25:22)-Erfolg am Berg Fidel feierten, mussten die Unabhängigen beim obligatorischen Foto mit den Ballkindern gute Miene nach einem in vielen Belangen enttäuschenden NRW-Duell machen. „Wir haben nicht an unser Leistungsniveau gefunden“, sagte USC-Trainerin Lisa Thomsen nach den 83 Spielminuten und der zweiten Heimniederlage nach dem 2:3 gegen den SC Potsdam.

Am späten Samstagnachmittag zeichnete sich vor 1597 Zuschauern schnell ab, dass Münster einen gebrauchten Tag erwischt hatte. Im Aufschlag fehlte der nötige Druck, um die Ladies in Black in Bedrängnis zu bringen. So konnte die clever agierende Zuspielerin Ashley Evans immer wieder die effektiv angreifenden Jana-Franziska Poll und Hilary Howe in Szene setzen. Der USC war machtlos, lief im ersten und zweiten Satz früh der Aachener Musik hinterher. „Ich weiß auch nicht so richtig, woran es lag. Wir sind nicht ins Spiel gekommen und haben nur phasenweise gezeigt, was wir können. Leider waren diese Phasen zu kurz“, sagte Mittelblockerin Juliane Schröder.

Thomsen: „Zwei sehr schlechte Crunchtimes“

Die angesprochenen Abschnitte führten Münster in den ersten beiden Durchgängen nach deutlichen Rückständen wieder in Schlagdistanz, zum Satzende aber waren die Grün-Weißen wieder unterlegen. „Wir haben zweimal eine sehr schlechte Crunchtime gespielt, das war nicht gut“, monierte Thomsen.

Zahlen
und Fakten

Ein eklatantes Problem hatte der USC auch im Angriff. Zwar entschied Kapitänin Iris Scholten das Diagonalduell mit Aachens Lara Davidovic für sich, doch auf den Außenpositionen war der Gastgeber klar unterlegen. Während Poll (19 Zähler) und Howe (15) fast nach Belieben punkteten, kamen Maria Schlegel und Mia Kirchhoff sowie die eingewechselten Elena Kömmling und Mikala Mogensen kaum mit ihren Versuchen durch. Ganze zehn Punkte vereinte das Quartett auf sich. „Wir haben leider auf beiden Außenpositionen keine Formation gefunden, die funktioniert hat. Da waren wir nicht durchschlagskräftig genug, haben zu wenig Punkte gemacht“, erklärte Thomsen, die sicher auch die Block-Statistik (3:12) registriert hatte.

Fleck verdrängt Church gleich auf die Bank

Das ernüchternde 0:3, mit dem Aachen nach Punkten zu Münster aufschloss, hielt aber dann doch einen Lichtblick parat. Zoe Fleck, eine unter der Woche aus den USA verpflichtete Libera, feierte direkt ihr Debüt – und überzeugte auf Anhieb. „Sie hat sehr stark gespielt“, lobte Thomsen, die der 22-Jährigen wegen der „guten Trainingseindrücke“ den Vorzug vor Anna Church gab.

Fleck, die auf USC-Seiten zur wertvollsten Spielerin gewählt wurde, hatte bei ihrer Premiere durchaus „Spaß vor dieser Kulisse“, war aber nach der Niederlage naturgemäß alles andere als happy. „Es gibt viele Dinge, die wir noch verbessern können. Aber aus Niederlagen lernt man meistens mehr als aus Siegen“, sagte Fleck. Und so hat die Pleite gegen Aachen vielleicht irgendwie doch etwas Gutes.

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