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Volleyball: Frauen-Bundesliga

„Verlieren Herz und Seele“: USC spürt durch Abgänge großen Einschnitt

Münster

Die personelle Zäsur sorgt im Umfeld des USC Münster gerade für einige Aufregung. Mindestens sieben Spielerinnen verlassen den Club in den nächsten Tagen und Wochen, wieder einmal steht der Bundesligist vor einem Neubeginn.

Ralph Bergmann muss als USC-Sportchef schmerzliche Abgänge hinnehmen. Foto: Juergen Peperhowe

Die personelle Zäsur sorgt im Umfeld des USC Münster gerade für einige Aufregung. Mindestens sieben Spielerinnen verlassen den Club in den nächsten Tagen und Wochen, wieder einmal steht der Bundesligist vor einem Neubeginn. Was mancher Fan beklagt, beschreibt Sportchef Ralph Bergmann als „normalen Vorgang. Nahezu alle Spielerinnen haben inzwischen einen Vermittler, der steuern und Geld verdienen will. Das geschieht bei jedem Wechsel. Und deshalb ist es kaum noch möglich, Sportlerinnen länger als ein oder zwei Jahre zu halten.“

Zurück auf Anfang, der USC kennt das. Rotationen gehören zum Geschäft. Und es ist ja auch nicht so, dass jeder Abgang wehtut. Der von Iris Scholten schon. Die 23-jährige Niederländerin ist in Münster zu einer wirklichen Volleyball-Größe aufgestiegen, nun sucht sie neues Glück und neue Herausforderungen. Angeblich führt die Spur nach China. „Wir hätten sie gern weiter bei uns gehabt. Aber keine Chance, sie war finanziell nicht zu halten.“

Abgänge schmerzen sehr

Mit Scholten muss der USC seine wertvollste Spielerin ziehen lassen. Schmerzhaft ist auch der Verlust von Nikolina Maros und Maria Schlegel. „Mit den Dreien verlieren wir Herz und Seele. Sie werden arg fehlen“, stellt Bergmann fest. Maros beendet ihre Karriere, Schlegel will ihre andernorts fortsetzen. „Wir haben das gemeinsam bereits vor einiger Zeit entschieden“, erklärt der Sportliche Leiter des USC.

Noch gebunden:

In allen anderen Fällen schob der Club die just kommunizierte Trennung aktiv an. Etwas unerwartet kommt dabei der Doppelabschied auf der Zuspielposition. „Wir haben gemerkt, dass wir neuen Input benötigen, deshalb war der Wunsch nach Veränderungen da“, erklärt Bergmann das „Lebewohl“ in Richtung von Katerina Valkova und Meghan Barthel. Absehbar war der Abschied von Lilly Topic, die aus Krankheitsgründen nicht einen einzigen Einsatz für Münster hatte, und Daniela Öhman, deren Zutun von Beginn an auf wenige Monate fixiert war. Aktuell sind noch drei Personalien ungeklärt. Die Verträge von Mia Kirchhoff und Elena Kömmling laufen aus, Juliane Schröder muss entscheiden, ob sie ihr Comeback verlängern will.

Fühler sind ausgestreckt

Parallel dazu hat der USC schon lange seine Fühler nach potenziellen Zugängen ausgestreckt. Eine mitunter schwierige Mission, schließlich hat der Ex-Meister nicht immer gute und schon gar nicht die besten Argumente am Markt. Bergmann erläutert: „Wir sind uns selbst und unseren Partnern verpflichtet, seriös mit dem zur Verfügung stehenden Geld umzugehen.“ Und die sportliche Referenz sei halt auch nicht mehr die allerbeste: „Wir sind im Mittelfeld der Bundesliga und gerade nicht so super attraktiv.“

Gleichwohl stehen einige Verhandlungen wohl schon vor dem Abschluss. „Stand jetzt sind wir mit vier Kandidatinnen so gut wie fix“, versichert Bergmann. Insgesamt werde der Kader „ein wenig deutscher werden. Und wohl auch wieder vorzeigbar. Ich glaube, es wird alles gut sein, wenn wir fertig sind und die personellen Planungen endgültig abgeschlossen haben.“

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