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Volleyball: 3. Liga West Frauen

Ein Derby (fast) wie gemalt – BSV Ostbevern besiegt USC Münster II

Ostbevern

Fünf Sätze mit vielen Wendungen, mit langen, kuriosen Ballwechseln, mit viel Dramatik: In einem packenden Spitzenspiel besiegte der BSV Ostbevern den USC Münster II mit 3:2. Es war ein Derby wie gemalt – fast zumindest. Nur die Fans fehlten.

Von Ralf Aumüller

Außenangreiferin Anna Dreckmann überwindet in dieser Szene den USC-Block mit Marlene Möller (Nummer 7) und Luisa Beining.

Das erste Geisterspiel in ihrer Geschichte verloren die Volleyballerinnen des BSV Ostbevern Ende Oktober 2020 gegen Köln mit 1:3. Es war ein eher unspektakuläres Zweitliga-Duell, die Kräfteverhältnisse waren klar verteilt. Dass am vergangenen Samstagabend zum zweiten Mal ein Punktspiel ohne Zuschauer stattfand, war dagegen fast schon ein Skandal – so unterhaltsam war der 3:2-Sieg (24:26, 25:21, 25:16, 15:25, 15:7) der BSV-Frauen im Drittliga-Spitzenspiel gegen den USC Münster II.

Natürlich ist die Entscheidung des Vereins, vor leeren Rängen zu spielen, angesichts der hohen Infektionszahlen in Ostbevern und der noch geltenden Quarantäne-Regeln verständlich. Und der BSV hat einen Online-Live­stream angeboten, sogar mit einem Kommentatoren-Duo. Ein Skandal also nur, weil solch ein Derby mit so vielen Wendungen, mit so vielen langen, kuriosen Ballwechseln, mit so viel Dramatik Publikum zwingend verdient gehabt hätte. Man kann sich lebhaft vorstellen, was besonders im ersten Satz und im Tiebreak auf der Tribüne der Beverhalle abgegangen wäre.

„So wünscht man sich ein Spiel gegen den USC“, strahlte ein ungewöhnlich gelöst wirkender BSV-Trainer Dominik Münch direkt nach Spielschluss. Und Esther Spöler, Heldin im fünften Satz und auf BSV-Seite als wertvollste Spielerin gekürt, sagte: „Das Derby war wieder ein sehr mentales Spiel. Die Mannschaften haben sich gegenseitig hochgepusht.“ Nicht immer stand das Nachbarschaftsduell auf höchstem Niveau, es hätte aber jederzeit in eine der beiden Richtungen kippen können. Es war also ein Derby wie gemalt – fast zumindest. Nur die Fans fehlten.

Den ersten Satz holten sich die Gäste in der Verlängerung, nachdem sie schon mit 17:11 und 24:21 geführt hatten. Da wackelte beim BSV der Service noch ein wenig, danach wurde er immer sicherer. „Ostbevern hat super aggressiv gespielt und gerade mit dem Aufschlag viel Druck gemacht“, sagte später USC-Coach Constantin Limpinsel.

Im zweiten Durchgang drehten die Ostbevernerinnen einen 20:21-Rückstand zum 25:21. Den dritten Abschnitt dominierten sie, den vierten beherrschte die USC-Reserve nach einer Aufschlagserie von Johanna Thewes vom 4:4 zum 13:4. Das Hin und Her setzte sich im Tiebreak fort. Münster führte mit 5:1, ehe der BSV mit Spöler im Aufschlag auf 13:5 entscheidend davonzog. Also war sie die Matchwinnerin? „Nein, das war eine Teamleistung“, betonte Spöler. „Ich war im Aufschlag sicher und hatte am Ende dann auch das Selbstbewusstsein.“

Lange Serie von Spöler

„Es war nicht nur Esthers Aufschlag, es passte einfach alles. Alle waren on fire“, sagte BSV-Coach Münch. „Wir haben in Teilen noch besser gespielt als im Hinspiel. Als Team waren wir diesmal sogar noch deutlich stärker.“ In der Hinrunde hatte seine Truppe mit 3:0 gewonnen.

Am kommenden Sonntag gastieren die BSV-Volleyballerinnen in ihrem letzten Vorrundenspiel in Bremen. Das nächste Heimspiel in der Aufstiegsrunde folgt am 19./20. Februar. Ostbevern hatte die Qualifikation für die Meisterrunde schon vorher sicher, der USC II ist noch nicht durch. Die Münsteranerinnen sagten am Sonntag das Heimspiel gegen Hildesheim ab.

BSV-Frauen: A. Dreckmann, Spöler, Knight, Hattemer, Schulte-Döinghaus, Kerkhoff, L. Dreckmann, Horstmann, Mersch-Schneider, Seidel.

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