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Fußball: Sennhenn hört auf 

WSU sucht neuen Geschäftsführer und Seniorenobmann

Warendorf

Sportlich sind die Fußballer der Warendorfer SU gut aufgestellt. Personell drückt im Abteilungsvorstand aber ein wenig der Schuh. Sowohl ein Geschäftsführer als auch ein neuer Seniorenobmann werden gesucht.

Von Christian Havelt

Drei Warendorfer Fußball-Legenden wurden für ihre langjährigen Mitgliedschaften geehrt. Werner Buckebrede (v. l.), Dieter Hellmann und Harald Seifarth wurden vom Abteilungsleiter Michael Grothues ausgezeichnet. Foto: Havelt

Die Fußballer der Warendorfer Sportunion stehen kurz vor der Rückkehr in die Bezirksliga. Schon ein Punkt reicht am Sonntag zu Hause gegen Aasee II zum Aufstieg und zur Meisterschaft. Fünf Jugendmannschaften spielen überkreislich, sportlich ist man also gut aufgestellt.

Trotzdem drückt der Schuh – vor allem bei der Mitarbeit in der Führungsriege. Gleich zwei Posten blieben auf der Jahreshauptversammlung unbesetzt. Erneut konnte kein Geschäftsführer gefunden werden. Diese Position bleibt also weiter vakant.

43 Jahre Ehrenamt

Viel schlimmer ist aber, dass es nun auch keinen Seniorenobmann für den Herrenbereich mehr gibt. Ralf Sennhenn stellte sich nach elf Jahren im Amt und 43 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit in der Fußballabteilung nicht wieder zur Wahl. Auch ein Nachfolger für den 58-Jährigen konnte noch nicht präsentiert werden. Aktuell laufen Gespräche mit potenziellen Nachfolgern weiter.

Der WSU-Vorstand steht also vor einem Umbruch, denn auch der Vorsitzende Michael Grothues kündigte an, dass seine laufende Amtszeit, die 2024 endet, seine letzte sein wird. „Dialog Zukunft“, nannte Grothues das, was die Abteilung bereits vor einigen Monaten angestoßen hat. Die Aufgaben sollen künftig auf mehr Schultern als bisher verteilt werden. „Nur sechs bis acht Leute im Vorstand können so eine große Abteilung nicht weiterführen“, sagte Grothues. „Wir benötigen sicher zehn bis 15 Leute, die kleinere Aufgaben übernehmen.“ Als Beispiele wurden Öffentlichkeitsarbeit, Sponsoring oder auch alles rund um die Sportplätze angeführt. Jede noch so kleine Hilfe sei da willkommen.

868 Mitglieder

868 Mitglieder zählt die WSU-Fußballabteilung aktuell. Sie wird mit 28 Jugendmannschaften und ihren mehr als 60 Trainern und Betreuern, drei Seniorenteams und den Altherren in die Saison 2023/24 gehen. „Nachwuchsprobleme haben wir nicht“, stellte Grothues fest. Auch in Sachen Infrastruktur ist die Sportunion gut aufgestellt. Zwei Kunstrasen- und zwei Naturrasenplätze stehen zur Verfügung. Dazu kommt noch der Jugendplatz (ebenfalls Kunstrasen). Eine neuer Geräteraum wurde ebenso in Eigenleistung gebaut wie ein Verkaufsstand zwischen Kunstrasenplätzen und Stadtstadion, der auch regelmäßig an den Wochenenden bewirtschaftet wird. Gerade Letzteres gab es ja schon Jahre nicht mehr und war ein großes Manko.

Natürlich durften auch die Ehrungen nicht fehlen. Drei langjährige Mitglieder – aus Sicht vieler Anhänger sicher Warendorfer Fußball-Legenden wurden vom Abteilungschef mit einem Präsent ausgezeichnet. Bereits satte 70 Jahre ist Dieter „Vatti“ Hellmann – er stieg mit der WSU sogar in die heutige Westfalenliga (früher Verbandsliga) auf – Mitglied der Abteilung. Auf 60 Jahre bringt es Werner Buckebrede. Ebenfalls sechs Jahrzehnte in der Abteilung ist Harald „Harry“ Seifarth, der viele Jahre das Tor der ersten Mannschaft erfolgreich hütete.

Legenden geehrt

Noch nicht ganz so lange ist Ralf Sennhenn dabei, der als bisheriger Seniorenobmann eine adäquat schwer zu füllende Lücke hinterlassen wird. Seit 43 Jahren übt er ehrenamtliche Tätigkeiten aus. Mit 15 Lenzen und selbst noch Jugendspieler, trainierte er bereits den noch jüngeren Nachwuchs. Selbst begonnen hat er in der E-Jugend unter Trainer Josef Stuppe. Er durchlief alle Altersklassen, rückte dann in die Senioren auf und blieb der WSU immer treu.

Nach seiner aktiven Zeit wurde er direkt Trainer der ersten Mannschaft. Zudem trainierte er Jugendteams und war Übungsleiter beim DFB-Stützpunkt. Erst nach dieser Zeit legte er eine Pause ein, die aber 2012 auch schon wieder vorbei war. Damals schloss er als Seniorenobmann und Sportlicher Leiter der Leistungsmannschaften genau die Lücke, die er jetzt wieder hinterlässt.

„Ich habe es immer gerne gemacht und war immer mit 100 Prozent Herzblut dabei“, sagte Sennhenn zum Abschied. „Ich habe immer alles im Sprint gemacht, irgendwann ist es aber zum Marathon und sogar Ultra-Marathon geworden. Fußball hat mein Leben geprägt. Meine Frau Gudrun, die ich schon mit 15 kennengelernt habe, hat das immer mitgetragen. Nun ist aber die Zeit gekommen, wo ich nicht mehr laufen möchte."

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